Porr-HV 2: Für einen ATX-Wert sehr kurz (Günter Luntsch)

PORR-HV 2. Aufgrund der vielen HVs in kurzer Zeit bin ich noch nicht zur Fortsetzung des Porr-HV-Berichts gekommen und hole das hiermit nach. Ein Aktionär hatte viele Fragen zum Hybridkapital, das zu 5,5% verzinst sei, es kam eine interessante Antwort, die ich bezüglich Hybridkapital aus diversen Quellen anders gehört hatte: "Die Zinsen stellen keinen Zinsaufwand dar, sondern sind einer Dividende gleichzusetzen, das ist die übliche Form der Darstellung für Hybridkapital." Das heißt, dass das Hybridkapital noch teurer ist als die Verzinsung von 5,5%, weil man die Zinsen nicht von der Steuer absetzen kann? Oder nur eine Frage der Darstellung, für das Finanzamt kann man es trotzdem absetzen? Ich habe das mit anderen Aktionären besprochen, man tendiert dazu, zweiteres für richtig zu halten. Aber es käme auf die Vertragsbedingungen an. Handelsrecht und Finanzamt seien grundsätzlich zwei Paar Schuhe. Wäre natürlich nicht gut, wenn das falsch formuliert wäre und wir damit um einen Absetzposten umfallen. Bei 6 Mio. Euro Hybridkapitalzinsen z.B. wären das 1,5 Mio. KöSt, die wir mehr zahlen würden. Aber: Eher tendiert man dazu, anzunehmen, dass er sich etwas missverständlich ausgedrückt hat und man die Hybridkapitalzinsen eh absetzen kann. Wenn ich es nicht vergesse, erbitte ich auf der nächsten HV nähere Information. Z.B. bei W.E.B. Windenergie AG sagen sie ganz klar, dass sie die Zinsen für das Hybridkapital absetzen können.

Ein Aktionär, der nach eigenen Angaben 42 Jahre im Porr-Konzern tätig gewesen ist, schimpfte über die Wirtschaftsjournalisten, die Zahlen falsch deuten und nicht wissen würden, dass das erste Quartal immer negativ sei. Er erzählte von alten Zeiten und echten Krisen bei Porr. Ein anderer Aktionär fragte nach Details zur ausgehändigten Broschüre über die Datenschutzverordnung. Und er wünschte sich ein Stehpult, was Strauss ablehnte.

Aktionär Berger, wie immer gut informiert aus anderen Hauptversammlungen, diesmal von Thyssen-Krupp, sprach den chinesischen Stahl für die Rheinbrücke (diese hier? https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/globalisierung-der-bruecken-schlag-1.3817004 ) an: Wenn man diesen Stahl nehme, müsse man einen eigenen Metallprüfer beschäftigen. Die Brückensicherheit bei der neuen Stahlbrücke sei nur 1,77, die Brooklyn-Bridge habe die achtfache Sicherheit gehabt. Und er fragte nach der Zahl der Roadshows im vergangenen Jahr. Strauss antwortete, dass der Auftraggeber das völlig frei ausgeschrieben und keinen deutschen Stahl verlangt habe, man habe einen Lieferanten genommen, der schon zwei Brücken in Deutschland gebaut habe. Thyssen könne den Stahl nicht liefern, Voestalpine könne den Stahl nicht liefern. Die Brückensicherheit würde heute anders gemessen als damals, die neue Brücke sei nicht weniger sicher. 2017 habe man 20 Roadshows gehabt, dieses Jahr sei das Doppelte geplant.

Ein Aktionär wollte wissen, ob Porr auch dieses Haus (Europlaza) gebaut habe, ihn störte die Säule. Strauss antwortete, dass diese Säule das ganze Gebäude trage, die könne man nicht einfach weglassen, und sie sei vom Architekt geplant worden, da könne Porr nichts ändern. Die Abstimmungen verliefen unauffällig, siehe: https://porr-group.com/fileadmin/s_porr-group/IR/HV/138/12_Abstimmungsergebnisse_final.pdf . Mit erinnerlich kaum mehr als 2 Stunden war das eine der kürzeren HVs dieser Saison. Daher war auch mein Bericht kurz.
Porr (30,20/30,57 , 2,64% )



(08.08.2018)

PORR-HV 29.5.18


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Günter Luntsch

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