ATX-Trends: FACC, RBI, OMV, Uniqa, Bawag, Flughafen, CA Immo ... (Wiener Privatbank)

Negative Nachrichten kamen unter anderem von Konjunkturseite mit den Eurozonen-Einkaufsmanagerindizes, die die Erwartungen verfehlten. Daneben belasteten die Pläne der neuen italienischen Regierung, die zu massiven Konflikten mit den EU-Partnern führen könnten. Das drückte den Index in Mailand um weitere 1,3 Prozent, gleichzeitig fielen am Anleihemarkt die Kurse wieder deutlich. Für Zurückhaltung sorgten daneben die Handelsgespräche China-USA, mit denen US-Präsident Trump nicht zufrieden ist. Gefragt waren in diesem Umfeld sichere Häfen, aufwärts ging es mit den Kursen deutscher Bundesanleihen und auch der Goldpreis zog - besonders auf Euro-Basis - an. In der Stahlbranche, wo es nicht nach einer Verlängerung der Ausnahmeregelung für US-Stahlimporte aus Europa aussieht, verloren Arcelormittal 4,7 Prozent. Salzgitter fielen um 3,4, Thyssenkrupp um 2,3 Prozent. Daneben sorgten Berichte über Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Senkung des Kohlepreises für Verkäufe von Bergbauaktien. Der Subindex der Rohstoffaktien verlor 2,5 Prozent. Im Öl- und Gasbereich trübten Berichte die Stimmung, nach denen die Opec über eine Produktionsausweitung nachdenken soll. Renault verloren 5,4 Prozent, nachdem CEO Carlos Ghosn Hoffnungen auf einen Zusammenschluss mit Nissan gedämpft hatte.  Der ATX verlor 0,9%, verkauft wurden FACC (-5,0%), RBI (-2,9%) und OMV (-2,5%).

Das als eher taubenhaft interpretierte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung stützte die Kurse im Späthandel etwas, nachdem zunächst die geopolitische Lage belastet hatte. Gut ausgefallene Markit-Einkaufsmanagerindizes waren daher verpufft. Unter den Einzelwerten brachen Hewlett Packard Enterprise um 10,5 Prozent ein. Zwar hatte das Unternehmen bei der Vorlage seiner Quartalszahlen die Gewinnprognose angehoben, doch dämpfte der CEO die Erwartungen an das Umsatzwachstum. Ein pessimistischer Ausblick drückte General Electric (GE) um 7,3 Prozent. GE-Chef John Flannery warnte, dass das Energiegeschäft auf Jahre hinaus zu kämpfen haben werde. Tiffany sprangen um über 23 Prozent nach oben, nachdem der Edeljuwelier im ersten Geschäftsquartal Umsatz und Marge steigern konnte. Lowe's verteuerten sich um 10,4 Prozent. Die Baumarktkette hatte zwar enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt, dafür aber einen optimistischen Ausblick gegeben. Auftrieb erhielt die Aktie darüber hinaus vom Einstieg des aktivistischen Investors William Ackman.

Der Dollar stieg nach dem Fed-Protokoll zum Euro auf den höchsten Stand in diesem Jahr. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,1674 Dollar. Im späten Handel pendelte der Euro um 1,17 Dollar, im Tageshoch hatte er aber schon fast 1,1780 Dollar gekostet. Der Euro wurde zudem belastet von schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone und der politischen Entwicklung in Italien, wo sich eine eurokritische Regierung anbahnt. Einen Schub nach oben machte die Lira, nachdem die türkische Zentralbank in einer außerordentlichen Sitzung den Zinssatz für die sogenannte Spät-Liquidität deutlich angehoben hatte. Sie stoppte damit zunächst die Talfahrt der türkischen Lira, die in den vergangenen Tagen von Rekordtief zu Rekordtief gefallen war. Die Lira erholte sich zum Dollar um rund 2 Prozent.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert.  Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden ist es relativ ruhig. Von der Unternehmensseite meldeten in Österreich Bawag, CA Immo, Flughafen Wien und Uniqa (Details siehe unten).

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Uniqa AG

legte heute Morgen die Ergebnisse für das Q1/18 vor. Die verrechneten Prämien inklusive Sparanteile sind um 1,6 Prozent auf auf 1.535,4 Millionen Euro gestiegen und das Ergebnis vor Steuern hat sich um 122,9 Prozent auf 73,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Darin enthalten ist ein außergewöhnlicher Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der Casinos Austria Aktiengesellschaft in Höhe von 47,4 Millionen Euro. Das Konzernergebnis (den Aktionären der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) erhöhte sich um 87,0 Prozent auf 54,4 Millionen Euro (1 - 3/2017: 29,1 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,18 Euro (1 - 3/2017: 0,09 Euro). Das Konzernergebnis (den Aktionären der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) erhöhte sich um 87,0 Prozent auf 54,4 Millionen Euro (1 - 3/2017: 29,1 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,18 Euro (1 - 3/2017: 0,09 Euro).  Bei der Combined Ratio verbesserte sich UNIQA auf gute 97,4 Prozent nach 97,7 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres und kam damit dem für 2020 angestrebten Ziel von 95 Prozent wieder einen Schritt näher. Der Ausblick wurde bestätigt: Für das gesamte Geschäftsjahr 2018 erwartet UNIQA in der Schaden- und Unfallversicherung ein Prämienwachstum von mindestens 2 Prozent und in der Krankenversicherung ein Prämienplus von mindestens 3 Prozent.

Q1/18: Verrechnete Prämien: €1.535,4 Mio.. (Vorjahr: 1.511,9 Millionen Euro); Ergebnis vor Steuern: €117,3Mio. (76,6e); Ergebnis nach Steuern: €54,4Mio. (64,3e); Combined Ratio: 97,4%

Flughafen Wien

veröffentlichte heute Morgen Q1/18 Ergebnisse. In den ersten drei Monaten sind die Umsatzerlöse der Flughafen-Wien-Gruppe um 2,1% auf 163,9 Mio. Euro gestiegen und das EBITDA hat sich um 6,9% auf 64,8 Mio. verbessert. Das EBIT verbesserte sich um 28,1% auf EUR 33,3 Mio. und durch das verbesserte Finanzergebnis stieg das Nettoergebnis im Q1/2018 um 35,3% auf 21,6 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung konnte weiter auf EUR 193,2 Mio. reduziert werden. Der Free-Cashflow lag bei EUR 13,0 Mio. (Q1/2017: EUR 40,7 Mio.). Der Ausblick wurde angehoben, sieht den Gewinn 2018 bei mind. 148 Mio. (davor: 140 Mio.).

Q1/18: Umsatz: € 163,9Mio. EBIT: €33,3Mio. Nettoergebnis: € 21,6 Mio.

CA Immobilien Anlagen AG
 
Das heimische Immobilienunternehmen legte gestern nachbörslich die Ergebnisse für das erste Quartal 2018 vor. Die Nettomieterlöse stiegen dabei aufgrund der Akquisition eines Gebäudes in Warschau um 11,7% auf €42,7Mio. Das EBITDA verbesserte sich auf €40,8Mio. von €29Mio., was insbesondere auf einen positiven Ergebnisbeitrag aus Verkäufen zurückzuführen ist. Das Nettoergebnis lag demnach mit €28,8Mio. um 24,5% über dem Vorjahreswert. Der FFO I konnte um  17,8% verbessert werden auf €27,7Mio. Der NAV/Aktie lag mit €30,03 praktisch unverändert ggü. dem Vorquartal. Der Ausblick für 2018 (FFO I mindestens €115Mio) sowie 2019 (FFO I mindestens €125Mio.) wurde bestätigt.
 
Q1/18: Nettomieterlöse: €42,7Mio. (Vj.: 38,2); EBITDA : €40,8Mio. (Vj.: 29); EBIT: €56,6Mio. (Vj.: 42,8); Nettoergebnis: €28,8Mio. (Vj.: 23,2); FFO I: €27,7Mio. (Vj.: 23,5)

Bawag

veröffentlichte heute Früh die Ergebnisse für das erste Quartal 2018, die Bank gab einen Periodengewinn vor Steuern von 116 Mio. Euro bekannt. Normalisiert um die vorgezogenen regulatorischen Aufwendungen betrug der Periodengewinn vor Steuern 142 Mio. Euro (+5% gegenüber dem Vorjahr). Der Return on Tangible Equity (@12% CET1) betrug 13,0% (16,0% normalisiert).  Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds stieg der Nettozinsertrag in erster Linie aufgrund der im vierten Quartal 2017 abgeschlossenen Akquisitionen sowie des Wachstums in den Kernprodukten um 6%. Die Cost/Income Ratio erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund der im vierten Quartal 2017 abgeschlossenen Akquisitionen um 3,0 Prozentpunkte auf 43,7%. Die Nettozinsmarge verringerte sich im ersten Quartal 2018 gegenüber dem vierten Quartal 2017 um 9 Basispunkte. Die CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) stieg unter Berücksichtigung des Zwischengewinns gegenüber Ende 2017 um 50 Basispunkte auf 14,0% an. Der Ausblick wurde bestätigt.

Bawag 1. Quartal: Gewinn vor Steuern: 142Mio. (113e), Nettogewinn: 116 Mio. (88e)
 



(24.05.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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