ATX-Trends: Ein eher schwacher Tag liegt hinter uns (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Einen eher schwachen Tag verzeichneten gestern die europäischen Börsen. Abwärtsimpulse kamen durch enttäuschende Unternehmenszahlen und fehlendes Feuer an den US-Börsen, insgesamt war eine abhaltende, von Gewinnmitnahmen geprägte Stimmung zu bemerken. Die EU-Kommission gab einen deutlich positiveren Ausblick für das Wachstum in der Eurozone, durch diesen Kommentar wurde aber der Euro gestärkt und so konnten daraus keine positiven Impulse entstehen. Keine Branche konnte gestern am Handelsschluss einen Zuwachs aufweisen, am besten hielt sich noch Telekom mit lediglich 0,1% Abschlag. Minenwerte hingegen erwischte es am stärksten, hier stand ein Minus von 2,4% vor dem Tagesergebnis, knapp gefolgt von den Technologierwerten, die mehr als 2,2% abgeben mussten. Vor allem britische Aktien enttäuschten mit ihren Ergebnissen, für Burberry ging es nach enttäuschenden strategischen Aussagen um rund 10,0% nach unten. National Grid konnte deutlich weniger Gewinn erzielen und schloss ebenfalls 2,6% im Minus. In Kopenhagen blieb Vestas Wind signifikant hinter den Erwartungen zurück und wurde mit einem Tagesminus von rund 18,3% abgestraft. In Deutschland schockte ProSiebenSat1 mit einem reduzierten Ausblick die Anleger, die Aktie sackte 9,2% ab. Auch Adidas verzeichnete nach durchwachsenen Zahlen ein Minus von 4,7%. Commerzbank hingegen schaffte die Rückkehr in die Gewinnzone und wurde dafür mit einem Zuwachs von 2,4% honoriert.
     
  • Auch der Wiener Markt passte sich der Stimmung an und schloss ebenfalls deutlich tiefer. Unter Verkaufsdruck standen vor allem Polytec mit 6,9% Abschlag, FACC gab 6,3% ab und auch AT&S beendete den Handel mit 5,3% tieferen Notierungen. OMV lieferte Zahlen im Rahmen der Erwartungen und musste 1,3% abgeben. Valneva konnte den Verlust gegenüber dem Vorjahr deutlich reduzieren, das Unternehmen hielt sich mit 0,4% Abschlag vergleichsweise tapfer. Palfinger litt nach wie vor unter dem Abgang des CEO’s, was von Analysten der Deutschen Bank als negativ, jedoch nicht als „Game Changer“ bezeichnet wurde, und auch Wienerberger zählte zu den Verlierern nach einer kaum veränderten Analysteneinschätzung.
     
  • Ebenfalls mit Abschlägen beendeten die Börsen in den USA den Handel. Hier sorgten vor allem Diskussionen über eine mögliche Verschiebung der Steuerreform für eine negative Stimmung. Nachdem Journalisten aus der ganzen Welt Millionen Dokumente aus Steuerparadiesen zugespielt wurden, die unter anderem auch Großkonzerne wie Apple   oder Nike   betreffen sollen, verlangen die US-Demokraten im Kongress nun, die geplante Steuerreform der Trump-Administration auf Eis zu legen. Befürchtet wird eine Verschiebung bis ins Jahr 2019 hinein. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen zudem höher als erwartet aus, wodurch auch die Konjunkturdaten keine positiven Impulse setzen konnten. Oracle gab 2,6% ab, nachdem UBS die Kaufempfehlung reduziert hatte. Walt Disney litt unter enttäuschenden Geschäftszahlen und musste 1,5% Abschlag hinnehmen.
     
  • Der Ölpreis zeigte gestern deutliche Erholungstendenzen, für Brent gab es 0,7% Zuwachs, WTI schloss 0,6% höher. Gold konnte in einem ruhigen Handel leicht dazugewinnen und pendelte sich gegen Abend bei rund 1.286 US-Dollar ein. Der Euro konnte deutlich Boden gut machen, getrieben von der positiven Einschätzung des Wachstums durch die EU-Kommission, gegen Abend wurden für die Gemeinschaftswährung rund 1,164 US-Dollar bezahlt.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite ist es relativ ruhig. Von der Unternehmensseite berichteten heute Früh ArcellorMittal (im Rahmen der Erwartungen) und Allianz (leicht über Erwartungen).

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(10.11.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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