ATX-Trends: Investoren sehen derzeit sowohl Risiken als auch Chancen (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Investoren sehen derzeit sowohl Risiken als auch Chancen, doch anscheinend ging die jüngste Rekordjagd einigen Anlegern doch zu weit, und so beschlossen sie Gewinne mitzunehmen, daher endeten die europäischen Börsen gestern mit leichten Abschlägen, der EuroStoxx ging 0,4% tiefer aus dem Handel, der DAX gab 0,3% ab. Fundamental hatte sich nichts geändert, aber nach dem großen Optimismus kamen wieder die Stimmen der Mäßigung stärker zur Geltung. Besonders die Finanztitel litten unter Gewinnmitnahmen, der EuroStoxx Bankenindex musste 0,9% abgeben, Deutsche Bank fiel 1,9% und Commerzbank 2,5%. Der von GM geplante Verkauf von Opel an Peugeot stößt vor allem in der Deutschen Politik auf Widerstand, die PSA-Aktie verlor gestern 0,2%, stand aber im Umfeld noch sehr gut da, da die anderen Autohersteller deutlich stärkere Einbußen zu erleiden hatten. Strahlende Gesichter gab es hingegen bei Aktionären von Fluggesellschaften, Air France-KLM verdiente 2016 deutlich mehr als erwartet und konnte 12,8% zulegen, was auch den Mitbewerben Flügel verlieh und zu deutlichen Zuwächsen führte. Französische und italienische Staatsanleihen profitierten vom Protokoll der letzten EZB-Sitzung, in der die Währungshüter eine Aufweichung des Investitionsschlüssels beschlossen hatten.
     
  • Der ATX konnte sich dem allgemeinen europäischen Umfeld etwas entziehen und den Tag zumindest positiv beenden, wenngleich der Zuwachs mit 0,12% äußerst gering ausfiel. Größter Gewinner war Do&Co nach Bekanntgabe der Quartalszahlen, die positiv vor allem auch mit dem Ausblick überraschen konnten und der Aktie 6,5% Zuwachs bescherten. Auch OMV konnte gestern deutlich zulegen und den Tag knapp 2,8% höher beenden, Zumtobel litt hingegen nach den starken Vortagen unter Gewinnmitnahmen und gab mehr als 2,0% nach.
    In den USA war gestern scheinbar etwas die Energie verloren gegangen, was angesichts der starken Vortage auch nicht weiter überraschte. Zwar waren die veröffentlichten Wirtschaftsdaten durchaus dazu angetan, Optimismus zu verbreiten, vor allem der Philadelphia Fed Sentiment Index war auf einem seit Jahrzehnten nicht gesehenen Höchstwert, allerdings konnte das die Anleger derzeit nicht zu weiteren Käufen verleiten.
     
  • Der Dow Jones Index schloss zwar wieder auf einem Allzeit-Hoch, allerdings fiel der Zuwachs mit 8 Punkten sehr bescheiden aus, die beiden anderen Indices mussten leicht abgeben. Cisco übertraf trotz Geschäftsrückgang die Erwartungen der Analysten und konnte mit 2,4% Gewinn schließen, Kraft Heinz legte zwar gute Zahlen vor, allerdings fielen die Kostensenkungen nicht so berauschend wie erhofft aus und für den Titel ging es 4,2% nach unten.
     
  • Die Ölpreise zeigten sich gestern sehr volatil und schwankten zwischen einer möglichen Verlängerung der geplanten OPEC-Förderkürzung und den hohen Reserven in den USA, verursacht durch verstärkte Produktion von Schieferöl. WTI verteuerte sich letztlich um 0,5%, Brent hingen sank um 0,2%. Gold konnte gestern von der wachsenden Zurückhaltung profitieren und 0,4% höher schließen. Der  Dollar stand unter Druck, was vielfach als Gegenbewegung nach dem Anstieg seit Anfang Februar interpretiert wurde. Der Euro kostete im späten Geschäft 1,067 US-Dollar.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. In Asien schließen die Börsen uneinheitlich. Von der Makroseite werden heute die Frühindikatoren (Jänner, USA) gemeldet. Von der Unternehmensseite  meldete in Europa gestern Abend Allianz (über Erwartungen und starten Aktienrückkaufprogramm von bis zu 3 Milliarden Euro) Zahlen. In Österreich wird heute RHI um 11 Uhr vorläufige Zahlen melden.

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(17.02.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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