ATX-Trends: Die meisten Indizes kämpfen mit technischen Widerständen (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Die grundsätzlich positive Stimmung hielt auch gestern an den europäischen Börsen an, auch wenn sich die Zuwächse im Rahmen hielten und die meisten Handelsplätze nur mit geringen Gewinnen schließen konnten. Es war allerdings weniger fundamental begründet, sondern nach Ansicht von Marktbeobachtern kämpften die meisten Indizes mit technischen Widerständen, zu deren Durchbrechen am gestrigen Tag noch die Kraft fehlte. Zudem fehlte die Unterstützung aus makroökonomischer Sicht, da der ZEW –Index mit 10,4 deutlich hinter den Erwartungen von 15,0 zurückblieb und auch schwächer als im Januar ausfiel, wo noch ein Wert von 16,6 erreicht worden war. Belastet worden dürfte der Index durch die Themen-Volatilität, ausgelöst durch die „Trump-Tweets“ sein. Für Aufsehen sorgte die Meldung, dass der französische PSA-Konzern Kaufinteresse an der defizitären europäischen GM-Tochter Opel zeige. Einige Händler kommentierten, dass dies nach „Perfect Fit“ klinge, da die Modellpalette von Opel eine gut zu der von Peugeot passen würde. Für PSA ging es gestern 3,5% nach oben, und auch GM profitierte von der Meldung und schloss mit einem Zuwachs von 4,8%. In London musste Rolls Royce nach Milliardenverlusten 3% abgeben. Der ATX entzog sich dem europäischen Umfeld nicht und schloss mit einem Zuwachs von 0,37% sogar etwas besser. Zu den größten Gewinnern zählte wieder Zumtobel mit einem Zuwachs von mehr als 3%, ebenso stark Do&Co mit ebenfalls 3% gewinn, hauptsächlich als Gegenreaktion auf die doch deutlichen Abgaben im Zuge der Probleme in der Türkei und des Verfalls der türkischen Lira.
     
  • In den USA ging es weiter nach oben, und es wird schön langsam zur Gewohnheit, dass die drei wichtigsten Indices mit einem neuen Allzeithoch den Handel beenden. Fed-Chefin Yellen hielt gestern eine Rede vor dem Senat und stimmte die Repräsentanten mit deutlichen Worten auf bald steigende Zinsen ein. Bei den Sektoren waren wieder Finanzwerte unter den größten Gewinnern, JP Morgan schloss mit einem Plus von 1,6%, auch Goldman Sachs legte 1,3% zu, der gesamte Sektor stieg um 1,8%. Auch Apple war weiter im Aufwind und erreichte ein neues Allzeithoch, am Handelsende stand ein Zuwachs von 1,3% zu Buche, seit dem jüngsten Quartalsbericht Ende Jänner konnte die Aktie bereits um 11% steigen.
     
  • Die Ölpreise erholten sich leicht nach den Vortagsabgaben, WTI legte 0,5% zu, Brent schloss bei 55,80 US-Dollar. Fanden noch am Vortag die Berichte über die Förderkürzung kaum Niederschlag in den Preisen, sorgten sie gestern für die Gegenbewegung, auch wenn der stärkere Dollar im Tagesverlauf dann doch negativ auf die Preise wirkte. Gold konnte sich leicht erholen und schloss den Tag bei USD 1.228, obwohl auch hier der erstarkende Dollar durchaus hinderlich war. Stark unter Druck geriet der Euro, der unter 1,06 schloss. Es war aber keine Euro-Schwäche, sondern eine Dollar-Stärke, der Greenback konnte gegen alle wichtigen Währungen deutlich an Terrain gewinnen, was vor allem durch den baldigen Entzug des Billiggeldes und die anhaltende wirtschaftliche Stärke der USA begründet war.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. In Asien schließen die Börsen uneinheitlich. Von der Makroseite werden heute diverse US-Konjunkturdaten gemeldet, im Fokus stehen die Daten zur Inflation (Jänner), die Zinspolitik der Fed wird auch maßgeblich von den Inflationdaten beeinflusst. Von der Unternehmensseite  meldeten in Europa heute Früh Credit Agricole (unter Erwartungen)  Danone (im Rahmen der Erwartungen), Heineken (im Rahmen der Erwartungen) und Patrizia (über Erwartungen) Zahlen. In Österreich berichtet heute um 10 Uhr Strabag Zahlen.

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(15.02.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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