ATX-Trends: Immofinanz erlöst 97,4 Millionen Euro aus beschleunigtem Bookbuilding Verfahren (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Investoren kauften gestern wieder ein, überwiegend gute Zahlen der Unternehmen sowie überzeugende Wirtschaftsdaten aus den USA haben zur Wochenmitte die Kontroversen rund um die Politik von US-Präsident Donald Trump zumindest kurzfristig in den Hintergrund treten lassen. Bessere Verkäufe sowohl in der Sparte Pharma wie auch im Bereich Diagnostics verhalfen Roche 2016 zu einem höheren Gewinn. Die Aktie zog um 1,9 Prozent an. Volvo machten nach Bekanntgabe der Viertquartalszahlen einen Sprung von 4,7 Prozent.  Tagessieger im DAX waren Siemens mit einem Plus von 5,6 Prozent. Nach einem besser als erwartet ausgefallenen ersten Geschäftsquartal hatte Siemens seine Jahresprognose erhöht. Nach guten Geschäftszahlen von Apple ging es für den Zulieferer Dialog Semiconductor um 4,2 Prozent nach oben. Der ATX konnte als europäischer Outperformer 1,9% zulegen, gesucht waren RHI (+3,5%), SBO (+3,4%) und Erste Bank (+2,9%). 
     
  • Ein überraschend guter ADP-Arbeitsmarktbericht, deutlich gestiegene Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und überzeugende Geschäftszahlen aus der Technologiebranche gaben den Aktienkursen Auftrieb. Von der US-Notenbank kamen dagegen keine Impulse, weil die Währungshüter nichts Neues bezüglich ihrer Zinspolitik offenbarten und die Zinsen wie erwartet unverändert ließen. Apple legten um 6,1 Prozent zu, nachdem der iPhone-Hersteller einen Rekordumsatz gemeldet und die Markterwartungen übertroffen hatte. Facebook meldete nachbörslich Zahlen und ist dank des immer noch florierenden Geschäfts mit mobilen Werbeanzeigen auch im Schlussquartal 2016 stark gewachsen und hat mehr als doppelt so viel verdient wie im Vorjahr. Der Nettogewinn kletterte auf 3,57 Milliarden US-Dollar bzw bereinigt 1,41 Dollar je Aktie. Analysten hatten Facebook mit 1,31 Dollar deutlich weniger zugetraut.
     
  • Die Deutsche Bank hat im vierten Quartal nach der Einigung im US-Hypothekenstreit einen Milliardenverlust geschrieben. Die Erträge legten im Schlussquartal gleichwohl zu. Der Verlust belief sich auf 1,9 Milliarden Euro nach einem Fehlbetrag von 2,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit 1,15 Milliarden gerechnet. Die Erträge stiegen im vierten Quartal um 6 Prozent auf 7,07 Milliarden Euro. Analysten hatten ein Ertragswachstum auf 7,01 Milliarden prognostiziert. Die harte Kernkapitalquote bei Vollumsetzung des Regelwerks Basel 3 stieg auf 11,9 Prozent von 11,1 Prozent zum Ende des dritten Quartals. Die Aktie ist vorbörslich leicht schwächer indiziert.
     
  • Dank eines starken Automotive-Geschäfts hat der Chipkonzern Infineon Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich verglichen mit dem Vorjahr um 6 Prozent auf 1,645 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen mit. Das Segmentergebnis nahm überproportional um 12 Prozent auf 246 Millionen zu; die entsprechende Marge verbesserte sich auf 15,0 von 14,1 Prozent. Der Konzernüberschuss lag mit 161 Millionen Euro 6 Prozent über dem Vorjahr. Die Zahlen lagen leicht über den Erwartungen der Analysten. Die Jahresprognose bekräftige der Chipkonzern. Infineon erwartet für 2016/17 (per Ende September) einen Umsatzanstieg von 4 bis 8 Prozent. Die Segmentergebnismarge sollte in der Mitte der Spanne voraussichtlich 16 Prozent betragen. Überdurchschnittlich wachsen soll dabei das Automotive-Geschäft. Für das zweite Quartal geht Infineon von einem Umsatzanstieg von 3 bis 7 Prozent aus, wobei die Segmentergebnismarge in der Mitte der Spanne 15 Prozent liegen dürfte.
     
  • Unicredit will die Kapitalerhöhung im Volumen von 13 Milliarden Euro voraussichtlich am 6. Februar starten. Die Transaktion, mit der die Kapitalausstattung der Bank verbessert werden soll, soll noch vor dem 10. März abgeschlossen sein.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht negativ indiziert. In Asien schließen die Börsen uneinheitlich. Heute Früh meldeten eine Vielzahl von europäischen Unternehmen (siehe auch oben) u.a. Daimler (leicht unter Erwartungen), Shell (leicht unter Erwartungen) und Vodafone (leicht über Erwartungen). Von der Makroseite werden heute diverse US-Konjunkturdaten gemeldet. Von der Unternehmensseite melden heute Amazon und Visa in den USA.

UNTERNEHMEN

Immofinanz

Die Immofinanz gab gestern nachbörslich bekannt, dass 4,5Mio. BUWOG Aktien (ca. 4,5% der Marktkapitalisierung der Firma) in einem beschleunigten Bookbuilding Verfahren platziert werden sollen. Knapp drei Stunden später wurde der erfolgreiche Abschluss der Transaktion vermeldet, die Erlöse der Immofinanz hieraus betragen €97,4Mio. Nach Abschluss der Transaktion hält die Immofinanz noch 4,7Mio. BUWOG Aktien, die als Hinterlegung für die Wandelanleihen 2017 und 2018 dienen..



(02.02.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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