ATX-Trends: Wolford passt die Prognose an (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Auf einen Schlag war die Lethargie der vorangegangenen Tage verflogen und die Kurse kletterten auf breiter Front. Auch ein schwächer als erwartet ausgefallener ifo-Index in Deutschland konnte den Investoren ihre Kauflaune nicht nehmen. Angeführt wurden die Börsen vom Finanzsektor, und hier war die Deutsche Bank ausschlaggebend. Die Pläne des Unternehmens, die Vermögensverwaltung, die als Perle der Bank gilt, abzuspalten und an die Börse zu bringen, scheinen im Moment immer konkreter zu werden. Die Vermögensverwaltung wird auf 8 Milliarden Euro taxiert, etwa ein Drittel des aktuellen Börsenwertes des gesamten Unternehmens. Der DAX erreichte ein neues Jahreshoch und schaffte den charttechnisch wichtigen Ausbruch über die Marke von 11.550 Punkten. Laut Analysten scheint jetzt der Weg für weitere Zuwächse zumindest aus charttechnischer Sicht frei zu sein. Auch Allianz konnte mit einem Plus von fast 3 % wieder deutlich zulegen, die Pläne, sich von Generali die Filetstücke zu sichern, wurden von Investoren wohlwollend zur Kenntnis genommen. Auch der ATX konnte mit einem deutlichen Plus schliessen. Hier war ebenfalls die Raiffeisen Bank hauptsächlicher Antreiber. Nachdem die Hauptversammlung der Fusion zugestimmt hatte, wurde das Unternehmen von UBS auf „buy“ eingestuft, am Ende des Tages stand ein Plus von mehr als 10,8% zu Buche. Auch die Erste Group schloss mit einem Kursgewinn von 2,2%, und die Vienna Insurance Group verbuchte ein Plus von 3,8%. Aber auch OMV zählte zu den Gewinnern, das Unternehmen konnte 2,8% zulegen. Das Unternehmen will sein Engagement m Iran vertiefen und hat eine Absichtserklärung mit dem iranischen Unternehmen Dana Energy unterzeichnet.
     
  • Aber das alles wurde überstrahlt von den Meldungen aus den USA, wo der Dow Jones Index die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten durchbrechen konnte. Nun notieren die drei wichtigsten Indices alle auf Rekordniveau, und Marktbeobachter sehen weitere Zuwächse als durchaus realistisch an. Bei den Einzelwerten trieben gute Geschäftszahlen von Boeing das Wertpapier zu einem Plus von 4,4%. Auch Texas Instruments konnte nach deutlich gesteigerten Umsatz- und Gewinnzahlen ein Plus von 2,0% verbuchen.
     
  • Die Ölpreise mussten gestern wieder leicht abgeben, Brent verlor 0,4% und WTI 0,6%. Der Aufbau der Rohöllagerbestände in den USA setzte sich in der Vorwoche erneut stärker als erwartet fort. Auch Gold musste dem wiedergekehrten Optimismus Tribut zahlen, das Edelmetall kämpfte fast den ganzen Tag mit der Marke von USD 1.200 um schlussendlich leicht darüber bei USD 1.200,79 zu schließen. Der Euro konnte seine frühen Verluste mehr als wettmachen und hielt sich stabil um dann bei 1,0748 zum US-Dollar zu schließen.
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  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite werden heute diverse US-Konjunkturdaten gemeldet. Heute Früh berichtete Unilever (unter Erwartungen)  in Europa. In den USA berichten heute Caterpillar , Ford und Microsoft .

UNTERNEHMEN

Wolford

Der Vorstand der Wolford AG hat die Prognose für das Geschäftsjahr 2016/17 (bis 30. April 2017) angepasst. Trotz leichter Erholung der Umsatzentwicklung ab November und einem Weihnachtsgeschäft auf Vorjahresniveau waren die Umsätze im Jänner wieder rückläufig, sodass sich das bisherige Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 8% beläuft.

Wie bereits berichtet, haben insbesondere das schwache Marktumfeld im ersten Halbjahr, negative Währungseffekte primär aus dem britischen Pfund sowie interne Probleme in der Vertriebsplanung das Ergebnis belastet. Das Management fokussiert sich derzeit voll auf die Umsetzung weiterer Umsatzpotenziale und auf die Verbesserung des operativen Ergebnisses. Die entsprechenden Umsatzeinbußen und der angelaufene Verlust werden jetzt bis zum Ende des Geschäftsjahres (30. April 2017) nicht mehr zu kompensieren sein. Vor diesem Hintergrund rechnet das Management für das gesamte laufende Geschäftsjahr 2016/17 mit einem negativen operativen Ergebnis in der Größenordnung zwischen 8.0 und 10.0 Millionen Euro.

Um die verfügbaren Mittel zur Bedienung des erforderlichen Liquiditätsbedarfs sicherzustellen, wird die Wolford Gruppe ihre Finanzierung neu strukturieren. Weitere Einzelheiten zur Anpassung der Finanzierungsstruktur und zur Geschäftsentwicklung wird die Wolford AG im Rahmen der Veröffentlichung des Berichts über das dritte Quartal (17. März 2017)



(26.01.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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