• Der Wochenbeginn in Europa endete mit leichten Kursverlusten für die meisten Indices. Ausschlaggebend dafür war der Blick über den großen Teich und die Enttäuschung über die Antrittsrede von Donald Trump, in der wenig Konkretes darüber geäußert wurde, wie die Belebung der Wirtschaft vor sich gehen soll. Die Euphorie, die durch die Hoffnung auf einen US-Wirtschaftsboom genährt worden war, ist jetzt zum Großteil Geschichte, da das Pendel jetzt scheinbar in Richtung Handelskrieg und geringeres Wachstum auszuschlagen scheint. Bei den Einzelwerten verlor Allianz rund 1,5%, nachdem Spekulationen aufkamen, dass der Versicherer gemeinsam mit Intesa Sanpaolo die Generali-Versicherung übernehmen könnte. Allerdings sprechen kartellrechtliche Bedenken klar gegen diese Übernahme. Auch Merck verlor rund 1,8%, nachdem bei einer Konferenz in San Franciso verhaltene Absatzprognosen für zwei Medikamente geäußert wurden. Auch Wien musste gestern tiefer schliessen, auch hier wirkte die Unsicherheit bezüglich der künftigen US-Wirtschaftspolitik. Zu den Verlierern in Wien zählte OMV mit einem Rückgang von 2,1%, ebenfalls nach Süden ging es für Raiffeisen, am Ende stand ein Minus von 1,1%. Bauwerte konnten hingegen zulegen, Wienerberger schloss 2,1% höher und Porr und Strabag legten ebenfalls deutlich z. Kursgewinner war wieder Lenzing , mit einem Plus von mehr als 3,4% erreichte die Aktie ein neues Allzeithoch.
   
• Auch an der Wall Street ging es nach unten, Donald Trump verdarb mit seinen ersten Amtshandlungen Anlegern am Aktienmarkt die Kauflaune. Der Austritt aus dem gerade erst verhandelten Freihandelsabkommen TPP mit einigen Pazifik-Staaten und die Ankündigung, NAFTA neu verhandeln zu wollen, war zwar angekündigt, aber viele Investoren hätten sich klare Schritte in Richtung einer Deregulierung erwartet. Da diese ausblieben, stochern viele potentielle Investoren weiter in Sachen konkreter Politik im Nebel. General Electric musste nach enttäuschenden Zahlen am Freitag einen Verlust von 2,8% hinnehmen, noch weiter nach unten ging es für Qualcomm, nachdem Apple seinen Chipslieferanten auf Grund erhöhter Preisgestaltung verklagt hatte.
   
• Der Handel mit Öl verlief ohne klare Richtung, die Aussicht auf eine Erhöhung der US-Produktion sorgte am Ende des Tages für leichte Abschläge sowohl bei Brent als auch bei WTI: Stärker hingegen Gold , das Edelmetall war angesichts eines schwächeren US-Dollar wieder gefragt, stieß aber bei USD 1.220 je Feinunze auf einen Widerstand, schloß aber dennoch mit einem Plus von 0,4%. Deutlich unter Druck geriet der US-Dollar und verlor gegen alle anderen wichtigen Währungen. Die Aufkündigung des Handelspaktes wird deutlich negativ für den Greenback gesehen. Der Euro konnte gegen den US-Dollar wieder deutlich über die Marke von 1,07 steigen und beendete den Tag bei 1,0765.
   
• Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Minus. Von der Makroseite werden heute US-Konjunkturdaten gemeldet. Heute Früh berichtete SAP (leicht über Erwartungen) in Europa. In den USA berichten heute 3M , Alcoa , Johnson&Johnson und Texas Instruments.

UNTERNEHMEN

Polytec

hat gestern gemeldet, dass das Unternehmen das beste Betriebsergebnis in ihrer 30-jährigen Geschichte erzielte und 2016 das EBIT um rund 40% auf 52 Mio. EUR steigerte.

Die POLYTEC HOLDING AG hat im Geschäftsjahr 2016 nach noch ungeprüften, vorläufigen IFRS-Zahlen den Umsatz um rund 4% auf 650 Mio. EUR erhöht. Das vorläufige EBITDA beläuft sich auf rund 80 Mio. EUR. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um ca. 20 Mio. EUR sowie einer EBITDA-Marge von rund 12%. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte gemäß der vorläufigen Zahlen um rund 40% auf 52 Mio. EUR gesteigert werden. Dies entspricht einer EBIT-Marge von rund 8%.

Die Nettofinanzverbindlichkeiten konnten im Geschäftsjahr 2016 durch die deutlich verbesserte Ertragssituation von 99 Mio. EUR per 31. Dezember 2015 auf rund 70 Mio. EUR per 31. Dezember 2016 gesenkt werden. Das vorläufige Eigenkapital konnte im gleichen Zeitraum um rund 20 Mio. EUR auf rund 190 Mio. EUR erhöht werden. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote per 31. Dezember 2016 von rund 38%.

Der Jahresfinanzbericht und der Geschäftsbericht der POLYTEC HOLDING AG werden am 6. April 2017 veröffentlicht.

RBI

hält heute eine außerordentliche Hauptversammlung ab.

Strabag

wird in einem Konsortium 60km der polnischen Bahn modernisieren, das Auftragsvolumen wurde nicht genannt.

Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com