ATX-Trends: Immofinanz mit Kapitalmaßnahmen und Unterstützung für Andritz (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Die Enttäuschung nach der Pressekonferenz von Donald Trump wirkte gestern auch auf den europäischen Börsen nach. Da es wenig konkrete Ankündigungen gab, wie er die Wirtschaft beleben wollte, sahen sich Anleger in ihren optimistischen Erwartungen getäuscht und trennten sich von ihren Investitionen. So endete der Tag mit leichten Verlusten für den Großteil der europäischen Börsen. Zusätzlich gerieten die Autowerte unter Druck, da nun auch Fiat Chrysler ins Visier der US-Behörden gerät. Auch dieses Unternehmen soll bei den Abgaswerten geschummelt haben, und so endete der Tag für BMW mit einem Minus von knapp 3%, Daimler musste 2,8% abgeben und auch VW erlitt einen Verlust von 1,6%. Schwach waren auch die Pharmawerte, hier wirkte die erwartete Rücknahme von Obamacare negativ auf die Kurse. Profiteure waren europaweit die Energiewerte, die von einem freundlicheren Kurs des neuen US-Präsidenten profitieren könnten. Die Wiener Börse konnte gegen den europäischen Trend mit einem Plus schliessen, wenngleich der Gewinn mit 0,04% sehr mager ausfiel. Einer der größten Gewinner in Wien war die Raiffeisen Bank mit einem Plus von 2,14%. Seit Beginn des Jahres hat das Unternehmen somit bereits knapp 14% zugelegt. Ebenfalls stark zulegen konnte Agrana mit einem Plus von knapp 2,7%, nachdem das Unternehmen im den ersten drei Quartalen einen deutlich Gewinnzuwachs vermelden konnte.
     
  • Auch in den USA machte sich Ernüchterung nach den wenig konkreten Aussagen des neuen Präsidenten breit und die Indices mussten den Tag im negativen Terrain beenden. Auch hier waren die Pharmawerte unter Druck, nachdem Donald Trump ihre Preispolitik und die Produktion im Ausland kritisiert hatte. Heute werden bereits die ersten Unternehmenszahlen im Blickpunkt stehen, den Auftakt zur Berichtssaison machen mit JP Morgan, Wells Fargo und Bank of America drei grosse Finanztitel. Ebenfalls von großem Interesse werden die US-Einzelhandelsumsätze sein, die wertvolle Rückschlüsse auf die Verfassung der US-Wirtschaft erlauben.
     
  • Die Ölpreise konnten den ihren Ansteige weiter fortsetzen, getrieben von Berichten über Förderkürzungen. Zudem rechnet der chinesische Ölriese CNPC mit einer Rekordnachfrage in der Volksrepublik. Einen noch größeren Preisanstieg verhinderten Meldungen, dass die US-Lagerbestände überraschend stark gestiegen waren. WTI schloss bei 53,01 US-Dollar, Brent bei 56,01. Auch Gold war wieder stark und konnte im Tagesverlauf die Marke von USD 1.200 wieder einmal übersteigen, musste aber dann gegen Schluss einen Teil der Gewinne wieder abgeben. Unterstützung erhielt das Edelmetall von einem schwachen US-Dollar, der gegenüber dem Euro deutlich abgeben musste und bei 1,0613 den Tag beschloss. Auch um Dollar wirkten kurzfristig die enttäuschten Erwartungen nach, die viele Investoren in die lang erwartete Pressekonferenz gesetzt hatten.
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite stehen US-Konsumdaten im Fokus. Von der Unternehmensseite melden heute in den USA Bank of America, JP Morgan Chase und Wells Fargo Zahlen.
     

UNTERNEHMEN

Immofinanz

gab gestern nachbörslich sowie heute Morgen neue Kapitalmaßnahmen bekannt. Einerseits wird eine neue Wandelanleihe mit Volumen €300Mio. und 7-jähriger Laufzeit begeben. Der Wandelpreis beträgt €2,3933, der Kupon liegt bei 2%, dürfte jedoch um 0,5% sinken, sobald (und solange) die Immofinanz ein Investmentgrade Rating hat. Bei vollständiger Wandlung der Anleihe würden die neuen Aktien 12,84% des momentan ausstehenden Aktienkapitals der Immofinanz AG entsprechen. Gestern nachbörslich gab die Firma zudem bekannt, dass sie den Inhabern der 2018 auslaufenden Umwandlungsanleihe (wandelbar in Aktien der Immofinanz und der Buwog) ein Wandelangebot macht. Im Falle einer Wandlung erhalten die Anleiheninhaber neben den ihnen laut Prospekt zustehenden Aktien zusätzlich einen Differenzausgleich zum Preis der Aktien per 12.1.2017 in Höhe von €0,785/Anleihe sowie eine Wandelprämie von €0,206/Anleihe. Das Angebot ist gültig von 12.1.2017 19:00 bis 19.1.2017 19:00 und bezieht sich auf 45% der ausstehenden Nominale. Sollte die Nachfrage höher sein, werden die entsprechenden Angebote proportional angenommen.

Andritz

Das Gezeitenlagunen-Wasserkraftwerksprojekt in der Swansea-Bucht, Wales bekommt Unterstützung vom ehemaligen UK Energieminister Charles Hendry. Er meint, dass das Projekt in Swansea ein Pilotprojekt für für viele weitere solche Projekte Gezeitenlagunen-Wasserkraftwerksprojekte werden wird.



(13.01.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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