ATX-Trends: Porr kauft in Deutschland zu, OMV unterschreibt womöglich Asset-Swap (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • An Europas Börsen ist es nach der Atempause zu Wochenbeginn am Dienstag weiter aufwärts gegangen. Investoren, die bislang den Platz an der Seitenlinie bevorzugten, sprangen auf den fahrenden Zug auf. Hinzu kam eine fast schon euphorische Reaktion auf die neuen Kapitalpläne von Unicredit. Deren Kurs sprang um fast 16% nach oben. Die Kursgewinne italienischer Banken im Fahrwasser von Unicredit machten den Mailänder Börsenindex mit einem Plus von 2,5% zum größten Gewinner aller europäischen Börsen . Mit Abstand größter Kursgewinner dort waren Mediaset mit einer Hausse von fast 32%. An dem Medienkonzern beteiligt sich Vivendi mit 3%- und will diesen Anteil auf bis zu 20% aufstocken. Der ATX konnte 0,5% zulegen, gesucht waren öst. Post (+2,1%), Erste Bank (+1,4%) und SBO (+1,4%).
     
  • Die Wall Street hat am Dienstag ihre Rekordjagd fortgesetzt. Dabei ist der Dow-Jones-Index bis knapp an die Marke von 20.000 Punkten herangelaufen. Die Blicke der Investoren sind gespannt auf die Sitzung der US-Notenbank gerichtet. An Konjunkturdaten wurden am Dienstag nur die Import- und Exportpreise aus dem November veröffentlicht. Die Importpreise fielen im vergangenen Monat um 0,3%. Dieser Rückgang deckte sich mit der Konsensprognose von Volkswirten. Am Anleihemarkt bewegten sich die US-Notierungen kaum. Die Rendite zehnjähriger Titel zeigte sich unverändert gegenüber Montag bei 2,47%.
    Spannende Unternehmenstermine waren ebenfalls rar. Der Mischkonzern 3M hat einen Ausblick auf das kommende Jahr gegeben und eine deutliche Gewinnsteigerung in Aussicht gestellt. Den Anlegern scheint das aber nicht genug; Die Aktie fiel um 0,5%.
     
  • Die heute zu erwartende Zinserhöhung dürfte für die US-Notenbank noch die leichteste Übung sein. Als viel trickreicher dürfte es sich dagegen erweisen, den Zinspfad für die kommenden Monate oder gar Jahre abzustecken. Spitzenvertreter der Fed - darunter auch deren Chefin Janet Yellen - haben in keinster Weise versucht, die starken Zinserhöhungserwartungen der Märkte für Mittwoch zu dämpfen. Insofern gilt der Zinsschritt um 25 Basispunkte auf eine Bandbreite von 0,50 bis 0,75 Prozent als ausgemachte Sache. Viel schwieriger wird sich inmitten großer Unsicherheit um die künftige Ausrichtung der US-Wirtschaftspolitik die Kommunikation mit den Märkten gestalten. Ab Ende Januar amtiert im Weißen Haus der Republikaner Donald Trump; zusätzlich ist der Kongress mehrheitlich in den Händen seiner Partei. Trump hat bereits Steuersenkungen und Ausgabesteigerungen angekündigt, die das Wachstum kräftig anschieben dürften. Aktienkurse, Anleiherenditen und der US-Dollar sind seit den Wahlen in Erwartung eines solchen Konjunkturprogramms deutlich nach oben gelaufen. Von daher spekulieren nunmehr viele Händler darauf, dass die Fed ihre Leitzinsen, allein schon um einer Überhitzung der Wirtschaft
    entgegenzuwirken, aggressiver als ursprünglich geplant anheben wird.
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite steht heute diverse US-Konjunkturdaten gemeldet, im Fokus steht die Entscheidung der Fed am Abend. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMEN

Porr

Der österreichische Porr-Baukonzern kauft in Deutschland zu. Er übernimmt das Spezialtiefbauunternehmen Franki Grundbau mit Sitz in Niedersachsen mit zuletzt 60 Mio. Euro Jahresumsatz und rund 230 Mitarbeitern. Als 100-Prozent-Tochter von Porr Deutschland werde Franki Grundbau weiter unter diesem Namen am Markt auftreten, teilte Porr am Mittwoch mit. Porr-CEO Karl-Heinz Strauss bezeichnete den Zukauf als strategisch wichtigen Schritt, damit stärke man das Angebot als Full-Service-Provider. Franki Grundbau ist in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich und Polen aktiv. Seit 2002 gehörte das Unternehmen zum niederländischen Baukonzern Heijmans NV.


OMV

Laut Presseberichten könnte heute der geplante Asset-Swap (Tausch von Beteiligungen) zwischen  dem russischen Energie-Giganten und der teilstaatlichen OMV unterzeichnet werden. Kein Kommentar, heißt es von allen beteiligten Seiten dazu.



(14.12.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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