• Gestiegene Zinserhöhungserwartungen nach dem Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole haben gestern auf die Kurse an Europas Börsen gedrückt. Die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts in den USA im September ist nach der Rede von Fed-Chefin Janet Yellen auf rund 40 Prozent gestiegen. Für Dezember liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung nun bei 65 nach zuvor 57 Prozent. Das Geschäft verlief aber in ruhigen Bahnen, unter anderem wegen eines Feiertags in Großbritannien. In Reaktion auf die Yellen-Aussagen legte der Dollar kräftig zu, was den Rohstoffsektor belastete, der 1,5% nachgab. Der ATX gewann 0,3%, gesucht waren Buwog (+2,4%), Immofinanz (+2,3%) und RBI (+1,6%).
   
• Die Fundamentaldaten aus den USA sind weiterhin sehr solide. Es wurden die persönlichen Einkommen und Ausgaben für Juli veröffentlicht. Die Ausgaben stiegen demnach im Vergleich zum Vormonat um 0,3% und die Einkommen um 0,4%. Damit deckten sich die Daten exakt mit den Konsensprognosen der Ökonomen. Insgesamt deutet dies weiterhin auf eine gut laufende US-Wirtschaft hin. Nach den Abgaben vom Freitag legten die Indizes an der Wall Street zu, jedoch hielten sich die Gewinne mit der gestiegenen Wahrscheinlichkeit einer baldigen Erhöhung der Zinsen in den USA in Grenzen.
   
• Von Deutschland dürfte im August kein erhöhter Inflationsdruck auf den Euroraum ausgegangen sein. Volkswirte erwarten, dass die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Lebenshaltungskosten der Konsumenten wie im Juli mit einer Jahresrate von 0,4% gestiegen sind. Das Statistische Bundesamt (Destatis) wird vorläufige Daten am Dienstag um 14.00 Uhr veröffentlichen.  Die deutschen Daten werden einen ersten Vorgeschmack auf die Daten der Inflationsentwicklung im Euroraum geben, die morgen um 11.00 Uhr gemeldet werden .
   
• Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite  wird das Wirtschaftsvertrauen in der Eurozone und die Inflation in Deutschland gemeldet.Von der Unternehmensseite berichtete Porr heute Früh in Österreich (Details siehe unten).
   
• UNTERNEHMEN

Porr

Das heimische Bauunternehmen konnte das erste Halbjahr 2016 mit einem neuen Rekordauftragsstand abschließen. Die Produktionsleistung lag mit €1,7Mrd. um 11,1% über dem Vorjahreswert, während das EBITDA auf €67,9Mio. gesteigert werden konnte nach €55,6Mio. im Vorjahr. Das EBIT stieg auf €28,2Mio. von €21,5Mio. während das Nettoergebnis nach Minderheiten auf €15,1Mio. gesteigert werden konnte. Der Auftragseingang stieg um 13% YoY auf €2,6Mrd., wodurch der Auftragsbestand auf €5,5Mrd. kletterte. Dementsprechend geht das Unternehmen auch für den Rest des Geschäftsjahres von einer weiteren Steigerung bei Produktionsleistung und Ergebnis aus.

Produktionsleistung: €1,7Mrd. (Vj.: 1,5); EBITDA: €67,9Mio. (Vj.: 55,6); EBIT: €28,2Mio. (Vj.: 21,5); Konzernergebnis nach Minderheiten: €15,1Mio. (Vj.: 9,3)

Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com