Drei Gründe, warum Dividenden auch im 2. Halbjahr im Fokus bleiben (Christian W. Röhl)

Am Freitag ist die DAX-Dividendensaison 2016 offiziell zuende gegangen. Als letztes Unternehmen aus dem Frankfurter Leitindex hat ProSiebenSat.1 noch 1,80 Euro ausgeschüttet. Nun geht’s erst Ende Januar wieder los, wenn ThyssenKrupp den Reigen auf’s Neue eröffnet. Macht aber nichts: Drei Gründe, warum Dividenden auch in der zweiten Jahreshälfte ganz oben auf der Agenda der Anleger stehen!

Erstens: In der zweiten und dritten Reihe ist noch mächtig was los. Nur die DAX-Riesen sind für dieses Jahr „durch“, bei vielen kleineren Unternehmen findet die Aktionärsbescherung hingegen erst jetzt im Hochsommer statt. Allein im Juli zahlen über 50 deutsche Firmen Dividende – darunter Rendite-Renner wie Hermle (7. Juli) und Syzygy (11. Juli) oder Aristokraten-Anwärter wie Fielmann, wo die Hauptversammlung am 14. Juli die elfte Erhöhung in Serie beschließen wird.

2016-07-02 Dividendenprofil FIE GR ab 2006-1

Zweitens: Im Ausland lockt das Geld. Das Ende der DAX-Dividendensaison ist ein willkommener Anlass, über die Landesgrenzen hinaus zu blicken und den traditionellen Deutschland-Klumpen im Depot etwas schrumpfen zu lassen. In den USA beispielsweise ist jetzt erst Halbzeit, denn fast alle Ami-Firmen verteilen ihre Jahresausschüttung auf vier Quartals-Tranchen. Und auch im EURO STOXX gibt’s auf viele Aktien mehr als einmal im Jahr eine Ausschüttung.

Immerhin 14 Unternehmen haben schon verlauten lassen, wann und wie sie ihre Aktionäre noch 2016 beglücken werden – etwa der französische Getränkekonzern Pernod Ricard (0,90 Euro am 6. Juli), der österreichische Stahlkocher Voestalpine (1,05 Euro am 14. Juli) oder die spanische Zara-Mutter Inditex, die bereits im April netto 0,24 Euro gezahlt hatte und am 31. Oktober nochmal denselben Betrag unter die Leute bringt.

2016-07-02 Dividendenprofil ITX SM ab 2006-1

Weitere Firmen werden nachziehen. Insgesamt rechnen wir bei den 296 EURO STOXX-Mitgliedern in diesem Jahr mit bis zu 50 weiteren Dividendenzahlungen, wobei die Ankündigungen im Ausland zumeist kurzfristiger erfolgen als hierzulande.

Drittens – und das ist wirklich entscheidend: Dividenden wirken dauerhaft. Die Ausschüttungen entfalten auch dann noch ihre Wirkung, wenn sie längst gezahlt sind. Das zeigen unsere beiden EURO STOXX-Varianten. Der eine Index wird immer zum Jahresanfang gleichgewichtet mit allen EURO STOXX-Firmen bestückt, die im Vorjahr Dividende gezahlt haben; in den anderen wandern alle Euroland-Unternehmen, bei denen die Aktionäre leer ausgegangen sind.

2016-06-30 Vergleich SXXEDIVJAPR vs. SXXEDIVNEINPR ab 2003-1

Das Ergebnis lässt keine Fragen offen: Während die Dividendenzahler seit Anfang 2003 auf ein Plus von rund 160% kommen, haben die Nichtzahler in den vergangenen dreizehneinhalb (!) Jahren per Saldo mehr als 20% an Wert verloren. Und dabei sind die Ausschüttungen selbst noch nicht einmal berücksichtigt! Denn wie der EURO STOXX erfassen unsere beiden Indices nur die Kursveränderungen. Einen eindeutigeren Beweis für Dividenden als ultimatives Qualitätsmerkmal kann es kaum geben – und auch keine stärkere Motivation, sich nicht nur zur „Hochsaison“ im Frühjahr, sondern das ganze Jahr über auf ausschüttungsstarke Aktien zu fokussieren.

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(07.07.2016)

3, Drei, http://www.shutterstock.com/de/pic-129167534/stock-photo-number.html , (© (www.shutterstock.com))


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Christian W. Röhl
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