Ölpreise mittelfristig vor Konsolidierung, Gold zieht nach Fed-Entscheid an; Kupfer erholt sich vom 2-Wochentief (Heiko Geiger)

Die Ölpreise steigen zum Wochenauftakt wieder leicht und erholen sich damit von den massiven Verlusten zum Wochenausklang. WTI verteuert sich um 1,35 Prozent. Die Nordsee-Sorte Brent legt um rund 1 Prozent zu.

Der sich beschleunigende Produktionsrückgang in den USA könnte eine langfristige fundamentale Bodenbildung am Ölmarkt einleiten. Die Erdöl-Service-Gesellschaft Baker Hughes mit Sitz in Houston/Texas hat am vergangenen Freitag einen erneuten Rückgang der Ölbohrungen in den USA gemeldet. Wie Baker Hughes vorrechnet, sind in den USA aktuell 644 Ölbohrungen aktiv - 57% weniger als im Dezember 2014. In den wichtigsten Abbaugebieten für Schieferöl werden immer mehr Ölbohrungen eingestellt. So sind in Nord-Dakota nur noch 67 Ölbohrungen aktiv, während im vergangenen Jahr 189 aktive Ölbohrungen gezählt wurden. Die Schieferölproduktion in Nord-Dakota ist damit auf den Stand des Jahres 2009 zurückgefallen. In Texas, wo 37 Prozent der US-Ölproduktion gefördert werden, sieht die Lage noch angespannter aus: Waren 2014 noch mehr als 900 Quellen aktiv, sind es aktuell nur noch 365.

Analysten sind der Meinung, dass die Ölproduktion in den USA noch weiter absinken könnte. Weil die OPEC-Staaten an ihrer bisherigen Ölförderung festhalten und sich zugleich die globale Konjunktur abschwächt, sei weiterhin von einem Überangebot auszugehen. Kreditgeber für US-Ölfördergesellschaften ziehen sich angesichts des sehr schwierigen Umfeldes zurück. Die Insolvenzanmeldung von Samson Resources in der vergangenen Woche zeigt, wie brenzlig die Situation ist. Das Förderunternehmen Samson Resources war vor vier Jahren vom Finanzinvestor KKR für 7,2 Milliarden US-Dollar übernommen worden - der Kauf hat sich als Flop erwiesen.

Gold hat vom Fed-Zinsentscheid in der vergangenen Woche profitiert. Während Anleger an den Aktienmärkten extrem verunsichert auf die wiederum ausbleibende erste Zinserhöhung seit 2006 reagierten, war Gold sehr gesucht. Die US-Notenbank begründete ihren Entscheid, die Leitzinsen nicht anzuheben mit der extremen Marktvolatilität im August sowie mit der Konjunkturschwäche Chinas und der daraus resultierenden Währungspolitik des sehr wichtigen Handelspartners. China hatte in den vergangenen Wochen den Yuan immer weiter geschwächt: Ein durch eine Zinsanhebung in den USA erstarkender US-Dollar würde die US-Exportwirtschaft vor Probleme stellen, so das Argument der Fed.

Doch Anleger fragten sich, wie fragil die US-Konjunktur wirklich sei, wenn die US-Notenbank ein Jahr nach dem Auslaufen von QE3 die Zinsen noch nicht einmal um 0,25 Prozent erhöhen kann. Gold verteuerte sich angesichts der starken Unsicherheit am Freitag. In Euro gerechnet kletterte Gold wieder über die Marke von 1,000 Euro je Feinunze, weil zugleich der US-Dollar etwas aufwertete. Ob es weiter aufwärts geht, hängt aus charttechnischer Sicht davon ab, ob das Edelmetall sein August-Hoch von 1,170 US-Dollar übertreffen kann. Zum Wochenauftakt steckte Gold angesichts der wieder leicht anziehenden Aktienmärkte rund ein halbes Prozent zurück.



(22.09.2015)

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Heiko Geiger

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