Auch diese Woche gibt es wieder eine Zusammenstellung von einigen Links zu Medienpublikationen im Internet, die ich als lesenswert erachte, garniert mit meinem eigenen Senf.
http://orf.at/#/stories/2260035/
Der massive Rückgang im Ölpreis fördert den Autoabsatz und führt vor allem dazu, dass weniger spritsparende große Fahrzeuge wie beispielsweise SUVs und Pickup-Trucks sehr gut verkauft werden. Selbst wenn die Anzahl der gefahrenen Kilometer nicht ansteigt, erhöht sich dadurch die Menge an verbrauchtem Treibstoff. Abgesehen davon gehe ich auch von steigender Kilometerzahl aus. Aus meiner Sicht ist das logisch, weil sehr viele Menschen dazu neigen, eher kurzfristig zu denken und sich – wenn sie schon ein Auto benötigen – ein Fahrzeug zu kaufen, das sie sich gerade noch leisten können. Von den laufenden Kosten her ist natürlich der Treibstoff ein wesentliches Element und wenn sich die drastisch verringern, tendiert man dazu, sich ein größeres Auto zu kaufen und weniger Wert auf den Verbrauch zu legen.
Für mich persönlich ist das ein weiteres Indiz, dass ich mit meinem langfristigen Investmentsetup, in dem ich einen klassischen Schweinezyklus in der Ölindustrie in den nächsten Jahren mitantizipiere, gut aufgestellt bin. Insbesondere integrierte Ölkonzerne wie BP sollte hiervon vorerst durch deutlich steigende Raffineriemargen profitieren können. Derzeit laufe ich – wenn man sich die derzeitige Ölpreisentwicklung ansieht – natürlich Gefahr, dass mich die Leser des Bargain Magazines für einen völligen Idioten halten . Aber das ist etwas, mit dem man als Value Investor umgehen können sollte.
Es geht hier zwar nicht um ein Unternehmen, das sich im Bargain Portfolio befindet, aber der Artikel und die dort thematisierten Punkte adressieren ein Problem, dessen Existenz den gesamten Kapitalmarkt insbesondere in Österreich bedroht. In dem zitierten Artikel kritisiert der Londoner Investmentfonds Petrus als Aktionär Vorgänge bei der österreichischen Immobiliengesellschaft Conwert. Mir fehlt der Einblick in die Conwert, von daher kann ich nicht beurteilen, ob die erhobenen Vorwürfe in concreto haltbar sind oder nicht. Mir geht es auch eher um das größere Problem, das dahinter steht. Dem österreichischen Kapitalmarkt fehlt meines Erachtens eine große Portion Aktionärsaktivismus und ein entsprechender rechtlicher Rahmen, um diesen umzusetzen. Dieser Aktivismus wäre ziemlich förderlich, um die Performance und die Effizienz vieler österreichischer börsenotierter Unternehmen zu verbessern. Es würde nicht alle Probleme auf einmal lösen, so naiv bin ich nicht. Es wäre auch sicher nicht jede Art von Aktivismus gut. Aber es würde vielleicht nach sich ziehen, dass gewisse ökonomische Absurditäten, zu denen die Messung der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens an irgendeinem wahnwitzigen „bereinigten“ EBITDA-Multipel, die Koppelung von Bonuszahlungen an Dividendenausschüttungen unabhängig von den Wachstumschancen der Gesellschaft, oder auch die hartnäckige Weigerung, eigene Aktien rückzukaufen, weil man „den Mehrwert für den Aktionär nicht erkennen“ will, seltener vorkommen. Freilich, der Standard nennt den Aktivisten offenbar „Börsenschreck“ und das sagt ohnehin alles, wie es um die Wahrnehmung des Kapitalmarktes in unserem kleinen Land bestellt ist.
http://www.intelligent-investieren.net/2015/01/argerliche-ubernahmenachwehen-bei-balda.html
Die dritte und letzte Link-Leseempfehlung dreht sich wieder um ein Unternehmen, das sich im Bargain Portfolio befindet. Michael C. Kissig hat sich in seinem Blog „intelligent investieren“ vor einigen Tagen ebenfalls mit der Situation bei Balda im Zusammenhang mit der Klage und der knapp darauf folgenden Abberufung der leitenden Organe der US-Tochter beschäftigt. Im Prinzip teile ich den Standpunkt von Michael voll und ganz, die Klage mutet eher an wie eine Art moderner Wegelagerei.
Vor allem die zweite Forderung der Kläger, die vorerst noch nicht der Höhe nach spezifizierten „punitive damages“, also eine Art Strafschadenersatz, wird meines Erachtens sehr schwer durchzusetzen sein, weil es erforderlich ist, dem Beklagten eine ganz gravierende Sorgfaltswidrigkeit bzw. sogar vorsätzliches Handeln nachzuweisen. Ich frage mich ernsthaft, wie die Kläger hier den Beweis erbringen wollen, dass das Management die Geschäftsentwicklung der US-Tochter mutwillig unterminiert hätte, um die earn-out-Klausel zu torpedieren.
Abgesehen davon kann ich nur jedem nahelegen, Michaels Blog auf die regelmäßige Leseliste zu nehmen.
Der Beitrag Kommentierte Links erschien zuerst auf Bargain.
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