Liebe Leser! Wolfgang Matejka formulierte gestern unter
http://www.be24.at/blog/entry...
einen hervorragenden Wunschzettel.
Ich zitiere Matejka:
- „Basel III, nur wenn die US-Banken dasselbe machen müssen (wird daher nicht passieren)“
- „Solvency II: ab in den Müll. Völlig irre, was man den Versicherungen damit antut und sie dabei sogar noch zwingt, sich durch eigene Modelle, die nichts als Notwehr darstellen, die Sinnhaftigkeit dieser Selbstmordpille zu unterstreichen“
- „Wertpapiersteuern abschaffen“
Eine Chefanalystenrunde wiederum wünscht sich via
http://www.boerse-express.com/cat/pages/... u.a. einen höheren Austro-Inhalt bei Emissionskonsortien, ein bisschen Finanzwissenübermittlung in den Schulen und eine Bereinigung bei den inaktiven Marktteilnehmern in Wien.
Der hochgeschätzte Peter Michael Lingens hat vor Jahren das Wort „Vulgärmarxismus“ geprägt. Was das ist? Nun, das ist das, was man von den Herren Faymann, Schieder & Co. täglich zu Kapitalmarktthemen zu hören bekommt. „ ... den belasten, besteuern, das umverteilen, denen alles wegnehmen, Gerechtigkeit, etc.“ Wir leben in einer Demokratie und ein beträchtlicher Teil der Österreicher will so etwas hören. Schön langsam gibt es aber auch eine sanfte Gegenbewegung, auch innerhalb der Koaliton. Maria Fekter ist bzgl. KESt einen ersten Schritt in die richtige Richtung gegangen. Es ist zu hoffen, dass da noch mehr nachkommt.
Und eine wilde Börsestammtisch-Idee möchte ich Ihnen mit Zustimmung des Ideenhabers hier ebenfalls präsentieren. Ich probiere, die Worte aus der Erinnerung möglichst „original“ wiederzufinden.
Also (Beginn):
„Ich verstehe nicht, warum nicht zum Beispiel eine voest hergeht und sagt: Lieber Eigenkapitalgeber, ich zahl Dir die KESt. So wie es Autoverkäufer immer wieder mit der Normverbrauchsabgabe gemacht haben („Wir übernehmen die NOVA für Sie!“), so wie grosse Elektromarktketten poltern („Wir zahlen Ihnen die MWSt. zurück“.) Wenn man das mit dem „KESt-Übernehmen“ noch deckelt (max. die KESt von 100 Prozent Wertzuwachs, weil man ja auch nur 100 Prozent Verlustrisiko hat - oder das Einziehen einer Höchstgrenze, max. 1000 Euro pro Konto - oder Mindestbehaltedauer 3 Jahre), dann würde das nicht viel kosten. Gilt nur für Österreicher, dazu Kooperationen mit österreichischen Brokern, die das abwickeln. Jedes Unternehmen, das das will, soll es anbieten. Das würde sympathisch rüberkommen.“
Patsch. Das sass einmal. Der Vorschlag wird wohl aus vielerlei Gründen nicht umsetzbar sein. Aber die Idee, dass Eigenkapitalgeber mal die Umworbenen und nicht die Gehassten sind, ist gut. Ich bin sogar sicher, dass das einige Unternehmen machen würden ...
(07.07.2011)