Cafe BE: Finanzwissen; das Versagen von Schule und Unis (Christian Drastil)

In den Unis lernt man praxisferne Dinge, in der Schule fast gar nichts über Finanzen. Auch die Politik unternimmt alles, damit nur ja kein Interesse aufkommt. Am 22.6. startete der BE seinen "2.Hälfte-2011-Schwerpunkt" im Cafe BE: Es plauderten ein Leiter der Vermögensverwaltung einer Privatbank (Stefan Klocker, Semper Constantia), ein Produktverantwortlicher eines Brokers (Thomas Friedl, Productmanagement Sales brokerjet) sowie ein Journalist (Florian Godovits, Ex-APA finance) über die schwierige Aufgabe, sich selbst bzw. Kunden oder Lesern Wissen anzueignen. Auftakt zur Initiative Finanzwissen.

Cafe BE: Herr Friedl, eine aktuelle Studie des Aktienforum zeigt, dass sich immer weniger Österreicher für Aktien interessieren. Wie erlebt brokerjet die Nachfrage nach Einsteigerinformation?

Thomas Friedl: Wir haben eine eigene Akademie, diese wurde bereits 2002 gegründet. Der ursprüngliche Antrieb war eher „wie funktioniert das Internet, wie kann ich überhaupt auf der Plattform navigieren“? Dabei sind wir draufgekommen, dass viele Anleger enormen Wissensdurst an Wertpapier-Basics haben und wenig bis kein Know-How über z.B. Handelsregeln an den Börsen mitbringen. Dazu kommen Probleme, das richtige Instrument auszuwählen. Am leichtesten tun sich die Leute mit der Chartanalyse, mit fundamentalen Dingen tut man sich schon schwerer. Das Interesse ist ungebrochen, wir sehen das bei unseren Webinaren, bei denen wir zwischen 18 und 19 Uhr doch um die 50 Teilnehmer haben. Ich glaube, das Übel liegt in der Bildungspolitik hierzulande, in Skandinavien gibt es zB eine Aktionärsquote von mehr als 20 Prozent.

Cafe BE: Habt Ihr auch die echten Einsteigerdinge a la „Was ist eine Aktie“?

Friedl: Gibt es, die Seminare waren immer hoffnungslos überbucht. Das Problem ist hier, dass es doch erhebliche Unterschiede beim Vorwissen gibt. Dazu melden sich fast schon zu viele Teilnehmer. Wir haben daher die wichtigsten Themenblöcke als Video aufbereitet, das ist über die Homepage abrufbar und erfreut sich hoher Beliebtheit.

Cafe BE: Und wie hat sich das Interesse über die Zeitschiene entwickelt?

Friedl: Wir haben seit dem Akademie-Start im Jahr 2002 einen kontinuierlichen Anstieg bei der Kundenanzahl und bei den Trades gesehen, was die Wiener Börse betrifft. Mit Ende 2010 ist das abgeflaut, weil die KESt einfach für zu grosse Verunsicherung sorgt. Österreich-spezialisierte Broker wie wir sind im Umsatzranking deutlich nach hinten gefallen. Die Inländer haben einen geringeren Anteil an ohnehin geringeren Umsätzen.

Cafe BE: Auch wir hatten schon mal mehr Zugriffe ...

Friedl: Es ist so schade, dass da ein Trend gebrochen wurde. Die Kleinanleger fehlen, die waren ja manchmal sogar wichtige Market Maker bei Nebenwerten.

Cafe BE: Die Orderbuchbuchtiefe ist weg, nur noch die Spitzen gehen über die Börse, der Rest OTC.

Friedl: Genau.

Cafe BE: Herr Klocker, bitte stellen Sie sich unseren Lesern kurz vor.

Stefan Klocker: Ich bin seit 2007 bei der Semper Constantia, war anfänglich Anleihenfondsmanager für Lokalwährungen, seit einem Jahr bin ich Leiter der Vermögenswaltung. Da geht es vor allem um die Leitung des Asset Allocation-Prozesses. D.h., wie teilen wir das Vermögen der Kunden, das wir diskretionär verwalten, in Aktien, Anleihen und Alternative Investments auf. Im Konjunkturzyklus eben entsprechend zB Aktien über- oder untergewichtet. Das ist die Hauptaufgabe. Aber ich kümmere mich auch mit einem Team um Depots oder Fonds.

Cafe BE: Führen Sie auch persönliche Gespräche mit den Kunden?

Klocker: Ja, ich bin auch beim Private Banking-Team regelmässig in Gespräche mit Kunden eingebunden.

Cafe BE: Manche Leute kommen recht schnell zu Vermögen, beispielsweise bei einer Erbschaft. Wie geht man als Bank mit „reichen“ Einsteigern um?

Klocker: Hier ist das Beratungsgespräch meist ein sehr langer Prozess. Man muss erkennen, wie der Zeithorizont und die Risikobereitschaft aussieht. Welche Verpflichtungen finanzieller Natur gibt es zB in einem Jahr? Wichtig ist auch, dass der Kunde ein Grundverständnis mitbringt. Es gibt schon viele Fälle, bei denen die Exponierung bezüglich Kapitalmarkt bisher sehr gering war. Da kommt es schon auf Aufklärung durch uns an, vor allem bezüglich der Risken. Das ist eine grosse Aufgabe. Das ist auch Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Man muss Enttäuschungen vorbeugen, das Verständnis auf der Kundenseite geschaffen werden.

Cafe BE: Herr Godovits, Sie waren lange bei der APA tätig, haben auch viele eigene Projekte gemacht. Wie hat sich Ihrer Meinung nach das Berufsbild des „Journalisten im Finanzbereich“ in den vergangenen Jahren verändert?

Florian Godovits: Ich glaube nicht, dass es sich sehr stark verändert hat. Die grösste Problemzone ist, dass die wirklichen Experten meistens keine guten Schreiber sind. Natürlich gibt es Leute, bei denen das zusammenkommt, aber das ist relativ selten. Finanzjournalismus muss ja gar nicht trocken und langweilig sein, Ihr macht das recht gut vor, seid in der Kollegenschaft ein gern gelesenes Medium ...,

Cafe BE: ... danke ...

Godovits: ... im Allgemeinen wirkt der Finanzjournalismus aber fad. Und wenn dann bunt geschrieben wird, ist es oft nicht gut recherchiert und der Kollege kommt vielleicht aus dem Chronik-Ressort. Die Kriterien sind aber die gleichen wie vor zehn Jahren: Man muss gut schreiben können, die Sprache beherrschen, auch das journalistische Handwerkszeug.

Cafe BE: Die Leser haben ganz andere Recherchemöglichkeiten als früher, kommen via Internet an fast alles ran. Ist der Journalist nun einer der kommentiert oder hinterfragt?

Godovits: Leider ist er meistens Schreibvieh. Ich hatte öfters den Gedanken, ob da draussen Konsumenten bereit sind, für ein Printprodukt zu bezahlen, das wirklich unabhängig ist. Das müsste anzeigenfrei sein. Sobald man auch nur eine Anzeige drin hat, ist man in einem Spannungsfeld. Da gefallen mir die Blogs recht gut, rein über die Page Views macht man ein wenig Umsatz. Journalist ist zudem schon fast jeder zweite. Wieviele davon sind seriös, wieviele können davon leben? Nur die Angestellten. Viele freie Journalisten schreiben wiederum nichts, womit sie anecken könnten. Die österreichische Medienlandschaft ist geprägt von wenigen grossen Anzeigenkunden.

Cafe BE: Wir haben vor vier, fünf Jahren Bewerbungen en masse gehabt, weil die Leute woanders unter Druck gekommen sind, weil sie damals – so wie heute auf Facebook – während der Arbeitszeit auf Brokerage-Seiten herumnavigiert haben. Das ist völlig abgerissen, heute bewirbt sich fast überhaupt niemand Börseinteressierter mehr. Nicht bei uns, aber auch nicht bei den Kollegen von der Konkurrenz. Herr Friedl, was sagen Sie zur Bildungspolitik, was Finanzwissen betrifft?

Friedl: Da habe ich persönliche Erfahrungen. Meine Töchter sind 22 bzw. 24 Jahre alt, ich habe den AHS-Werdegang mitbekommen. Positiv finde ich zB die Aktivitäten mit dem Raiffeisen-Börsespiel für Schüler, aber auch dort fehlen die Basics wie das Treffen der richtigen Auswahl. Nach welchen Kriterien kauft man österreichische oder internationale Aktien? Im Unterrichtsplan gibt es keine Zeit dafür, ich glaube, das Interesse der Schüler wäre da. Wir hatten immer wieder Schulklassen bei brokerjet zu Besuch. Was macht ein Händler? Wie entscheide ich mich für welche Aktien? Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass das die Hälfte der Schüler sehr interessiert hat, die andere Hälfte nicht. Ich glaube, das ist aber bei jedem Thema so und 50 Prozent ist sogar ein guter Wert. In Summe passiert viel zu wenig.

Godovits: Wieviel lernt man allgemein über das Kaufen und Verkaufen als Kind? Hie und da begleitet man Eltern in den Supermarkt, aber das wars dann schon. Ich glaube, DKT ist eine gute Sache.

Cafe BE: Eine Erfahrung ist auch das eigene Taschengeld, wenn man 10 Euro unnötig versenkt, kann das schon prägend sein ...

Klocker: Wenn ich mich an die Wirtschaftsuni zurückerinnere, so war das so, dass man das Thema Finanzen nur bei den spezialisierten Richtungen hatte, sonst konnte man das Thema eigentlich sehr leicht meiden, wenn man das wollte oder nicht danach suchte. Das müsste alles viel verpflichtender sein, weil es ja zu unserem Leben einfach dazugehört. Jeder hat mit Geld zu tun und ist dann ins kalte Wasser gestossen. Es wäre bildungspolitisch ein Auftrag da. Börsespiele sind das Einzige - optimal ist aber nicht, dass da meistens der Sieg nur über sehr riskante Positionen möglich ist.

Godovits: Ich hatte Geografie und Wirtschaftskunde, aber dieses winzige Büchlein (Anm: „9 Steps to Financial Freedom“) brachte mehr Erhellung als die ganze Schulzeit, in der es nicht um einen selbst geht. Der beste Theoretiker kann ein absolutes Schwammerl in der Praxis sein. Was helfen mir angelernte Begriff, wenn ich mir im täglichen Leben dann ganz andere Fragen stellen muss? Ein übersetzter Satz aus dem Buch: „Dein Geld wird für Dich arbeiten und Du wirst immer genug haben – mehr als genug - wenn Du Energie, Zeit und Verständnis widmest“. Man muss Geld wie einen Freund beachten, es nie fürchten oder denken, dass es nicht existiert. Die Börse ist ja nicht die einzige Möglichkeit, Geld zu veranlagen. Bildung, was den Umgang mit Geld anbelangt, ist in Europa sehr mager – eine Auswirkung von sozialistisch-kommunistischem Denken, dass der Staat alles für mich macht. Meine Liebe zu den Amerikanern hat sich in der Zeit, in der ich dort angesiedelt war, zwar etwas reduziert, aber in Gelddingen sind sie schon fit.

Cafe BE: Die Ausbildung bei den Banken für Bankmitarbeiter gilt als hervorragend ...
Friedl: Ich habe jetzt aktuell nicht so den Einblick. Aber das, was wir früher da angeboten bekommen, wäre ein tolles Schwerpunktthema auf der Uni gewesen. Das würde etwas bringen. Dann könnte man Leute von der Uni relativ rasch einsetzen. Was heute von der Wirtschaftsuni kommt, hat oft nicht viel mit Wirtschaftswissen zu tun, da fehlt viel.

Godovits: Was fehlt Ihrer Meinung nach?

Friedl: Wenn jemand, der von der WU kommt, mich dann fragt, was ein KGV ist, dann passt da etwas nicht. Das zieht sich durch. Wir reden hier ja von der Spitzengruppe: Bankmitarbeiter bekommen eine gute Ausbildung, an der Uni beschäftigt man sich auch damit, aber der Normalverbraucher findet da kaum Zugang.

Godovits: Wenn man sich interessiert, geht aber viel. Ich habe Tischler kennenlernt, die unglaubliches Wissen über das Investieren haben. Ich glaube, man kann sich das aneignen. Die Frage ist, ob man sich die Zeit nimmt.

Friedl: Das ist ja der Punkt. Das Interesse zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, es ist relativ unabhängig vom Ausbildungsgrad und es geht auch durch alle Altersgruppen. Es geht natürlich auch um den Ehrgeiz, besser als der Finanzmarkt zu sein. Andere wollen Vermögensaufbau betreiben. Das vielfältige Angebot im Internet kann auch ein Problem sein.

Godovits: Sich selbst auszukennen, ist ein guter Rat. Wer sinnvoll an der Börse agieren möchte, muss sich wohl täglich damit beschäftigen. Während der Arbeitszeit wird das nicht möglich sein.

Friedl: Für Daytrader gilt das. Ich glaube, dass sonst 10 Minunten am Tag reichen, um die wesentlichsten Dinge zu lesen. Man entwickelt ein gutes Wissen on the job.

Cafe BE: Frage an die Privatbank. Ihr habt Euer Logo nicht an jedem Häuserblock. Wie kommt man an neue Kunden?

Klocker: Die beste Werbung ist Mundpropaganda, dazu Veranstaltungen. Private Banking-Mitarbeiter leben von ihrem Kontaktnetzwerk, das oft über Jahre aufgebaut wurde.

Cafe BE: Welche Zielgruppen laden Sie zu Veranstaltungen ein?

Klocker: ZB Ärzte, oder zB Veranstaltungen, die auf Stiftungen ausgerichtet sind oder Events, die institutionelle Anleger interessieren. Manchmal probiert man auch, verwandte Zielgruppen zu einem Event einzuladen. Ich möchte auch noch etwas zur Diskussion davor sagen. Eine Vermögenswaltung kann da natürlich helfen, wenn man selbst nicht die Zeit hat. Auch Aktien müssen nicht immer langfristig auf Buy/Hold-Basis funktionieren, der 10-Jahres-Horizont passt bei Japan schon lange nicht, und jetzt auch immer mehr bei uns. Da kann eine Vermögensverwaltung gut einspringen und Ein- bzw. Ausstiegspunkte im Zyklus aktiv auswählen.

Cafe BE: Was gefällt Ihnen momentan?

Klocker: Anleihenseitig sind wir bei den Industriestaaten schon eher vorsichtig, die Zinsen sind tief und die Schuldenkrise Tag für Tag in den Märkten. Chancen sehen wir in exportorientierten Wachstumsmärkten, auch China. Bei den Unternehmensanleihen gibt es auch gute Möglichkeiten, viele haben gesunde Bilanzen und sind weit weniger in der Verschuldungsproblematik gefangen. Daher gefallen uns auch Aktien, das KGV vom DAX liegt knapp unter zehn. Wir glauben, dass es da Potenzial bis Jahresende gibt. Kurzfristig bleibt alles schwer einschätzbar, die Volatilität wird bleiben. Auf der Alternative-Seite sehe ich einen intakten Aufwärtstrend bei den Rohstoffen, die Preise werden nachfragebedingt steigen. Uns gefällt auch der Markt der Rückversicherungs-Risken. Nach den Katastrophen in Australien, Neuseeland und zuletzt in Japan sind die Prämien stark nach oben gegangen, Katastrophen-Bonds sind jetzt interessante Beimischungen, noch dazu ohne Korrelation. Mir gefallen auch Portfolio-Beimischungen aus Skandinavien, Norwegen ist stabil und interessant.

Cafe BE: Eine österreichische Privatbank wird ja hie und da auch die Frage nach der Wiener Börse gestellt werden, vielleicht auf Kundenwunsch. Welche Titel gefallen Ihnen?

Klocker: Unserem Österreich-Aktien-Fondsmanager Walter Harecker gefällt aktuell beispielsweise der Verbund.

Cafe BE: Herr Friedl, direktanlage.at bietet Vermögensverwaltung aktiv und erfolgreich an. Ist da bei Euch auch etwas geplant?

Friedl: Auf absehbare Zeit glaube ich eher nicht. Es gehört eine Vertriebsstruktur dazu, das hat man dort gut gelöst. In einer Grossbank ist das alles ein bisschen anders aufgestellt. Ich sehe auch einen grossen Unterschied zwischen den Kunden einer Privatbank und einer Brokerage: Bei grossen Vermögen geht es ja vor allem um den Vermögenserhalt und vielleicht einen Zuwachs über der Inflation. Bei kleineren Vermögen kann man auf diese Dienste nicht zugreifen. Daher geht unser Augenmerk stark in die Ausbildung in die Zur-Verfügstellung von Research-Material. Da werden wir unser Angebot noch ausbauen, eventuell durch Research von anderen Banken. Vor allem, was den internationalen Markt betrifft. Deutschland, die Nr. 2 beim Interesse bei uns, wird zum Beispiel von österreichischen Researchteams so gut wie nicht abgedeckt. Die Tschechen interessieren sich wiederum klarerweise für den Heimatmarkt, dahinter aber gleich für den amerikanischen Markt.

Cafe BE: brokerjet ist in Tschechien sehr präsent. Wie unterscheidet sich der tschechische Anleger vom Österreicher?

Friedl: Ich denke, dass die Anzahl der Leute, die für Aktieninvestments in Frage kommen, weit geringer ist als in Österreich. Dafür ist Wissen da, das wurde von Mitbewerbern gut aufbereitet. Man interessiert sich für FX und Leverage. Der Tscheche hat ja die Krone gegen die internationalen Leitwährungen, die er handeln kann. Was man noch feststellen kann: Je weiter man nach Osten kommt, desto höher ist die Risikobereitschaft, bis hin zum Thema „Alles oder Nichts“. Und das durchaus mit hohen Beträgen.

Cafe BE: Herr Godovits, Sie beobachten Edelmetalle, sagten Sie mir einleitend ...

Godovits: Für mich sind das keine Rohstoffe, sondern Geld. Ich glaube, man wird mit Edelmetallen auch in Zukunft nicht falsch fahren. Leute, die Geld haben, setzen stark auf Edelmetalle. In physischer Form Gold oder Silber zu besitzen, ist sicher kein Nachteil, es lässt sich in jeder Wirtschaftslage gegen andere Sachen tauschen.

Cafe BE: Münzen oder Barren?

Godovits: Barren, Münzen sind für Sammler, haben Aufschläge. Bei Aktien nur Dinge, die ich verstehe, dessen Zahlen nachvollziehbar sind, die Dividende zahlen. Auch der Kunstmarkt gefällt mir, hier nicht der völlig verrückte Markt moderner Kunst, sondern klassische Dinge wie realistische Malerei oder zB historische Streichinstrumente. In Osteuropa wäre ich generell vorsichtig, im zuvor genannten Tschechien sehe ich die positive Ausnahme. Nicht investieren würde ich auch in China, weil ich das vor denen, die nach mir kommen, nicht verantworten könnte. Die Zerstörung des Planeten durch die chinesische Regierung im Inland, aber auch in Ländern, in denen China die Finger im Spiel hat, ist nur ein Aspekt davon. Wirtschaftlicher Aufschwung bringt nicht automatisch eine Verbesserung der Moral im Land, 25 Jahre zweistelliges Wirtschaftswachstum brachten menschenrechtliche Verschlechterungen und eine Zerstörung der Umwelt. Auch in Österreich gibt es tolle Firmen, vielleicht nicht zum schnell reich werden, aber solide: Mir gefallen Verbund und voestalpine.

Cafe BE: Herr Friedl, Sie sind mehr als 25 Jahre am Wiener Markt tätig. Gibt es Titel, die Ihnen besonders gefallen oder ans Herz gewachsen sind?

Friedl: Natürlich, und da deckt sich mein Bauchgefühl sehr oft mit dem Research der Erste Group. Die OMV ist aktuell sehr günstig, weiters gefällt mir eine BWT, interessant ist auch Kapsch. International sollte man auch die Türkei nicht vergessen. Abschliessend möchte ich sagen: Aktien kaufen, die man kennt. Marken, die einem im täglichen Leben begegnen.

Mehr zum Cafe BE: http://www.boerse-express.com/cafebe
Bilder zu diesem Talk: http://www.boerse-express.com/cat/diasho...



(02.07.2011)

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Christian Drastil
Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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