Das Jahr 2012 begann für Österreichs Alpinszene mit einer Tragödie: Eine ihrer Ausnahmeerscheinungen verstarb im März bei dem Versuch, als erster Mensch den Hidden Peak (8080 m) im Karakorum im Winter zu überqueren. Der Höhenbergsteiger war respektiert nicht allein wegen seiner Leistungen, sondern vor allem wegen seiner Persönlichkeit und Kreativität. Kindern vermittelte der ausgebildete Pädagoge über das Bergsteigen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Als Expeditionsorganisator schaffte er es, in dem häufig von Egozentrikern dominierten Feld des Spitzenalpinismus schlagkräftige Teams zu formieren, in denen jeder entsprechend seiner Stärken optimal wirken konnte. In den zehn Jahren seiner Laufbahn bestieg Gerfried Göschl sieben Achttausender ohne Sauerstoffgerät, darunter den Mount Everest. Unter seiner Expeditionsleitung erfüllten sich fast 40 Bergsteiger den Traum von den höchsten Gipfel der Welt – mit dem Höhepunkt der Erstbegehung des Nordwestsporns am Nanga Parbat 2009.
„Spuren für die Ewigkeit“ erinnert an das facettenreiche Leben des Alpinisten. Das Buch soll zum Nachdenken anregen über das angeblicheTraumziel des "Lebens für eine Leidenschaft", über das Bild und die Funktion von "Berghelden", und über den Profialpinismus, dessen Marktgesetze bisweilen ähnlich große Bedrohungen darstellen wie Steinschlag, Lawinen und Stürme.