ATX-Trends: Amag, Agrana, FACC, Uniqa, Valneva, voestalpine ...

Der EuroStoxx 50 ist am Donnerstag nur denkbar knapp an einem neuen Jahreshoch gescheitert, vor allem die erfreulichen Quartalsberichte von Daimler und BASF sowie ein Großauftrag für Airbus sorgten für Rückenwind. Diese drei Schwergewichte zählten zu den größten Gewinnern im Index dem in der Tagesspitze lediglich vier Punkte zu einem neuen Höchststand in diesem Jahr fehlten. Am Ende gab es ein Plus von 0,4%, in Paris rückte der CAC40 um 0,6% vor, ebenso in Deutschland der Dax , und in London bekam der Markt weiter Unterstützung durch das nachgebende Pfund und konnte um 0,9% vorrücken.

Daimler konnte die Investoren nach zwei vorangegangenen Senkungen der Prognosen mit dem freien Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit erfreuen und sich um 3,3% verbessern. Bei BASF waren Umsatz und Gewinn im dritten Quartal bei weitem nicht so stark zurückgegangen wie von den Anlegern befürchtet, der Chemiekonzern konnte um 3,4% vorrücken. Airbus meldete einen Großauftrag von Spirit Airlines, die 100 Flugzeuge verschiedener Typen bestellen, und erzielte eine Verbesserung um 1,8%. Für einen Schock sorgte Nokia , wegen hoher Investitionen in die neue 5G-Mobilfunktechnik stutzte der Netzwerkausrüster die Prognosen deutlich zurück. Auch die Dividendenzahlung wollen die Finnen zunächst aussetzen, die Papiere stürzten um 23,4% ab und lagen abgeschlagen am Ende des EuroStoxx 50. STMicroelectronics vermeldete nach dem Kursrückgang vom Vortag deutlich besser Geschäfte mit Mikrocontrollern, Sensoren und Chips für die Autoindustrie und erzielte ein Plus von 8,6%. Noch besser verlief es für den IT-Konzern Atos, nach überzeugendem Umsatzwachstum konnte die Aktie um 9,9% nach oben springen. Ebenfalls unter den Gewinnern war AstraZeneca in London, der Pharmakonzern erwartet nach dem zuletzt sehr starken Geschäft einen höheren Umsatzzuwachs für das Gesamtjahr und erreichte einen Aufschlag von 5,6%. Ebenfalls starke Geschäfte im abgelaufenen Quartal meldete der Apple -Zulieferer Dialog Semiconductor in Deutschland, hier kam es zu einem Kursanstieg von 2,7%. An der deutschen Nebenfront überzeugte der Gabelstaplerherstelle Kion mit starken Ergebnissen und wurde dafür mit einem Kursanstieg von 9,9% belohnt. Überraschend in die roten Zahlen abgerutscht ist hingegen die Royal Bank of Scotland, dieses durch einen Geschäftseinbruch und einen Finanzskandal verursachte schlechte Ergebnis liess die Aktie um 3,3% abrutschen.

Den fünften Gewinntag in Folge gab es an der heimischen Börse zu vermelden, der ATX erzielte gestern einen weiteren Zuwachs von 0,3%. Unternehmensmeldungen waren weiter kaum vorhanden, die Analysten der Raiffeisen Centro Bank senkten ihr Kursziel für voestalpine von 29,5 Euro auf 24,5 Euro, bestätigten aber die Einstufung der Aktie mit Halten, der Stahlkonzern musste nach erfolgreichen vorangegangenen Tagen ein kleines Minus von 0,4% hinnehmen. Gemischt verlief der Tag für die Bankentitel, die Raiffeisen konnte ein weiteres Plus von 1,3% erzielen, die Erste Group schloss leicht schwächer mit einem Minus von 0,3%, bei der Bawag kam es am Ende des Tages zu einer 0,4% tieferen Notierung. Ebenfalls in verschiedene Richtungen verlief der Tag für die Öltitel, während die OMV weiter in der Aufwärtsbewegung verbleiben konnte und 0,7% verbessert schloss, gab es für Schoeller-Bleckmann einen herben Rückschlag, der Ölfeldausrüster war mit einem Minus von 3,3% der schwächste Wert des gestrigen Handelstages. An die Spitze der Kursliste kletterte FACC mit einem Aufschlag von 3,6%, ebenfalls sehr stark waren Agrana und AT&S, beide jeweils mit einem Aufschlag von 2,2%. Gesucht war auch Andritz , für den Anlagenbauer gab es eine Kursverbesserung von 1,9%. Uniqa zählte mit einem Plus von 1,3% ebenfalls zu den Gewinnern, auch die Vienna Insurance Group konnte um 1,1% anziehen. Verkauft wurde gestern Semperit , für den Gummihersteller ging es um 2,4% nach unten, auch Valneva wurde wieder einmal verkauft und musste 2,2% abgeben. Der Kurs von AMAG befindet sich weiter auf einer Berg- und Talfahrt, nach dem guten Vortagsergebnis ging es gestern wieder in die andere Richtung und der Aluminiumkonzern schloss mit einem Abschlag von 1,7%.

Gemischt entwickelten sich die Indices in den USA, während der Dow Jones von unerwartet schwachen Zahlen von 3M belastet wurde und ein leichtes Minus von 0,1% erzielte, wobei gegen Ende die teils deutlicheren Verluste wettgemacht werden konnten, wurde der Nasdaq 100 von starken Zahlen von Unternehmen wie Tesla und Paypal angetrieben und konnte um 1,0% vorrücken, Der S&P pendelte sich mit einem Plus von 0,2% zwischen diesen beiden Indices ein. Tesla hatte überraschenderweise einen Gewinn gemeldet, der Kurs schoss um 17,7% nach oben, durch diesen Zuwachs ist Tesla jetzt gemessen am Börsenwert der wertvollste Autobauer in den USA. Twitter hingegen enttäuschte mit der jüngsten Geschäftsentwicklung, der Kurs des Kurznachrichtendienstes brach um 20,8% ein. Der Mischkonzern 3M musste die Jahresziele für Gewinn und Umsatz deutlich zurückschrauben und lag mit einem Minus von 4,1% am Ende des Dow Jones. Der Chemiekonzern Dow hingegen überzeugte mit den Zahlen und konnte mit einem Plus von 4,7% die Spitze im Index erobern. Ebenfalls positiv wurden die Zahlen von Microsoft aufgenommen, das Cloud-Geschäft boomt und der Softwarekonzern konnte sich um 2,0% verbessern. Starke Zahlen lieferte der Bezahldienst Paypal, was mit einem Kursanstieg von 8,6% honoriert wurde, davon profitierten auch Mastercard und Visa die beide deutlich zulegen konnten. Der Anlagenhersteller für die Halbleiterindustrie, Lam Research, gab einen sehr optimistischen Ausblick woraufhin der Aktienkurs 13,9% nach oben schnellte. Hohe Belastungen durch den Konzernumbau hatten bei Ford im dritten Quartal erneut stark am Gewinn gezehrt, die Aktie büßte 6,6% ein.

Leicht stärker tendierten erneut die Ölpreise, Brent erreichte einen Zuwachs von 0,8%, WTI konnte sich um 0,5%verbessern. Gold konnte vor allem in der zweiten Tageshälfte deutlich zulegen und erreichte eine Notierung von knapp unter 1.505 US-Dollar. Der Euro musste nach einigen Ausschlägen tagsüber gegen Abend leicht gegen den US-Dollar nachgeben, das Währungspaar notierte bei knapp über 1,11.

Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Freitag zu Wochenschluss nahezu unverändert indiziert. Auch die Börsen in Asien beenden den heutigen Handelstag in der Nähe Ihrer Vortagesniveaus. Auf Unternehmensseite heute bislang keine relevanten Nachrichten. Makroseitig steht heute in Europa der IFO-Geschäftsklimaindex in Deutschland, in den USA das Michigan Verbrauchervertrauen im Fokus der Märkte.



(25.10.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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