ATX-Trends: FACC, Uniqa, Zumtobel, Erste Group ... (Wiener Privatbank)

    • Leicht belastet waren Europas Börsen am gestrigen Handelstag durch die Fortsetzung des Handelsstreites zwischen China und den USA. Peking hat angedroht, seinerseits US-Importe mit höheren Abgaben belegen zu wollen. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor für die Stimmung waren die Einkaufsmanagerindices aus der Eurozone, die zum dritten Mal in Folge nachgegeben hatten. Gesucht waren europaweit die Aktien von Öl- und Gasunternehmen, der Sektor konnte ein Plus von 0,7% erreichen. Zu den deutlichsten Abschlägen kam es bei der Branche der Industriegüter, für diesen Sektor wurde ein Abschlag von 1,1% verzeichnet. Unternehmensnachrichten waren zu Beginn der Handelswoche eher dünn gesät. Bei KLM kam aus auf Grund von streikbedingten Flugausfällen zu einem Tagesverlust von 4,4%. Ebenfalls zeitweilig tief im roten Bereich handelte ArcelorMittal, der Titel konnte sich dann aber wieder erholen und schloss nahezu unverändert. Gemeinsam mit Nippon Steel hatte der Stahlkonzern eine neue Offerte für das insolvente indische Unternehmen Essar Steel vorgelegt. Auch Vedanta Ressources zeigt sich interessiert, das führte bei den Briten zu einem Tagesminus von 2,5%. Für Sodexo hagelte es nach dem schwachen Geschäftsausblick negative Analystenkommentare, das führte für den Caterer zu einem 4,5% schwächeren Tagesschluss. ABB verlor trotz eines Großauftrages 2,1% und war damit Schlusslicht im Schweizer Index. Infineon musste der Schwäche der Technologieunternehmen Tribut zollen und gab rund 2,1% ab. Nordex meldete Aufträge aus der Türkei und erholte sich mit einem Plus von 4,8% vom zuletzt erreichten Fünfjahrestief.
       
    • Auch die Börse in Wien konnte sich dem europäischen Umfeld nicht entziehen, der ATX fiel nach dem langen Osterwochenende knapp 0,8%. Deutlich unter Druck gerieten die österreichischen Finanztitel, Erste Group schloss 1,3% schwächer, für Bawag gab es ein Minus von 2,9%, noch schlimmer erwischte es Raiffeisen mit einem Minus von mehr als 3,1%. Hier war am Wochenende bekannt geworden, dass die FMA wegen Verletzung der Sorgfaltspflichten bei der Verhinderung von Geldwäscherei dem Unternehmen eine Geldstrafe von 2,7 Millionen Euro aufgebrummt hatte. Ebenfalls zu Kursverlusten kam es bei den Versicherern, Uniqa gab 0,5% ab, Vienna Insurance sackte 1,8% ab. Sehr volatil bleibt FACC , gestern kam es für das oberösterreichische Unternehmen zu einem Tagesminus von knapp 5,4%. Zu ebenso starken Kursausschlägen kommt es in letzter Zeit auch bei Zumtobel , gestern gab es hier einen Kurssprung von 6,5% nach oben. Laut einem Zeitungsbericht könnte sich die Post mit rund 35 Prozent an der Volksbank Wien beteiligen, es gab keine offizielle Bestätigung, gestern quittierten die Anleger diese Meldung mit einem 1,0% tieferen Tagesendkurs.
       
    • Deutlich erholt präsentierten sich die Börsen in den USA am gestrigen Handelstag, vor allem in den letzten eineinhalb Stunden ging es steil nach oben, der Tag endete mit deutlichen Zuwächsen für die wichtigen Indices. Unternehmensseitig zog vor allem der Musik-Streamingdienst Spotify  das Interesse auf sich. Bei einer eher ungewöhnlichen Erstnotierung konnte der Aktienkurs deutlich zulegen, auch wenn der Höchststand nicht ganz gehalten werden konnte gab es schlußendlich ein Plus von 12,8% zum vorher festgelegten Referenzkurs. Amazon profitierte von Meldungen, dass das Weiße Haus nicht direkt gegen das Unternehmen vorgehen will, und konnte 1,5% zulegen. Starke Autoabsatzzahlen beflügelten die Hersteller, Ford zog um 2,6% an, General Motors legte 3,3% zu, bei Fiat Chrysler sprang der Kurs gar 9,2% nach oben. United Health profitierte von einer positiven Analystenstudie und beendete den Tag mit einer 3,4% höheren Notierung.
       
    • Öl erholte sich von den deutlichen Vortagsabgaben, Brent schloss 0,7% höher, WTI gewann 0,8% dazu. Gold musste leicht abgeben und wurde gegen Abend bei rund 1.333 US-Dollar gehandelt. Der Handel zwischen Euro und US-Dollar verlief relativ volatil, in der zweiten Tageshälfte kam der Euro deutlich zurück und es wurde ein Kurs von rund 1,227 für das Währungspaar gefunden.
       
    • Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden Inflationsdaten aus der Eurozone und diverse US-Daten veröffentlicht. Von der Unternehmensseite meldete FACC vorläufige Ergebnisse (Details siehe unten).

      UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

  •  FACC 

    gemäß den kommunizierten Prognosen des Managements wurde der Umsatz entsprechend der Marktentwicklung neuerlich erhöht. Insgesamt verbesserte sich der Konzernumsatz 2017/18 um 6,4 % auf 750,7 Mio. EUR nach 705,7 Mio. EUR im Vorjahr. Der Anstieg ist vor allem auf die stabile Entwicklung der Luftfahrzeugindustrie und die Erhöhung der Fertigungsraten wesentlicher Flugzeugprogramme zurückzuführen.

    Ergebnisseitig wurde das angepeilte Ziel eines weiteren Anstiegs des EBIT erreicht. Nach vorläufigen Zahlen erhöhte sich das operative EBIT im Geschäftsjahr 2017/18 um 93,1 % auf 48,3 Mio. EUR (2016/17: 25,0 Mio. EUR). Nach Berücksichtigung von Sondereffekten beträgt die EBIT Steigerung 152,8 % bzw. 63,2 Mio. EUR.

    Mit einer Nettoverschuldung von rund 182,0 Mio. EUR auf Basis vorläufiger Zahlen liegt FACC nicht nur um 7,6 % unter dem Wert des Vorjahres von 197,0 Mio. EUR, sondern konnte den Wert auch vor dem Hintergrund eines Anstiegs der Betriebsleistung sowie signifikanter Verbesserung des Cashflows um 15,0 Mio. EUR deutlichen verbessern.
    Bedeutende Neuaufträge in allen Segmenten wurden fixiert, die Auftragsrücklage (Firm Order Backlog) erhöhte sich im Geschäftsjahr 2017/18 auf 5,9 Milliarden USD.

    Die angeführten Werte sind noch ungeprüfte vorläufige IFRS-Zahlen der FACC AG. Der Jahresfinanzbericht sowie der Geschäftsbericht der FACC AG werden am 16. Mai 2018 veröffentlicht.


(04.04.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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