• Investoren üben sich immer mehr in einem (gerechtfertigten) Optimismus, auch gestern ging es mit den europäischen Börsen weiter leicht nach oben. Getrieben von den guten Vorgaben aus den USA und einer weiteren Ankündigung von Präsident Trump, etwas „Phänomenales“ in Sachen Steuersenkung und Deregulierung zu schaffen, konnten die wichtigsten europäischen Börsen den Tag mit Zuwächsen beenden. Wieder einmal sehr stark der Bankensektor, getrieben von der Hoffnung auf bald steigende US-Zinsen. Deutsche Bank konnte 2,5% höher schließen, die Commerzbank stand nicht viel nach mit einem Plus von 2,1%. Lufthansa hat nach 14 Streiks endlich eine erste Teillösung mit der Pilotengewerkschaft erreicht und konnte knapp 1,7% dazugewinnen.
   
• Auch der ATX legte gestern wieder deutlich zu, die Marke von 2.800 Punkten überschreiten, was zuletzt im Juli 2011 der Fall gewesen war. Stärkster Titel war wieder einmal Lenzing mit einem Plus von mehr als 3,5%. Sehr stark war auch RHI , nachdem die Aktie lange Zeit stagniert hatte wurde gestern ein technischer Ausbruch geschafft und am Ende des Tages stand ein Plus von mehr als 2,8%.
   
• In den USA eilten die Börsen zu neuen Höhenflügen, alle drei wichtigen Indices schlossen auf Rekordniveau. Damit wurde bei den großen Indices den dritten Tag in Folge ein Allzeithoch erreicht, das war zuletzt 1995 vorgekommen. Damit wird auch die historische Dimension der derzeitigen Rally unterstrichen. Abgesehen von der Hoffnung auf Steuersenkungen konnten auch die Wirtschaftsdaten, die gestern veröffentlicht wurden, ihren Teil dazu beitragen. Der Empire Manufacturing Index wurde deutlich über den Erwartungen vermeldet, auch die Einzelhandelsumsätze und der Konsumentenpreisindex waren deutlich stärker als angenommen. Lediglich die Industrieproduktion enttäuschte. Bei den Sektoren waren die Banken mit einem Gewinn von 1,2% wieder die Treiber der Indices. Berkshire Hatahway meldete, dass die Beteiligung an Apple aufgestockt worden sei und dass das der Investmentfonds auch bei Monsanto eingestiegen sei. Für die Aktie ging es 0,4% nach oben.
   
• Die Ölpreise mussten gestern wieder leicht abgeben, die US-Reserven zeigten einen deutlichen Aufbau. Für WTI ging es 0,2%, für Brent 0,4% nach unten. Gold schlug sich wieder wacker, nach den ganten US-Zahlen ging es zwar kurzfristig nach unten, aber bald setze die Erholung ein und am Ende des Tages stand ein Plus von mehr als 0,4% zu Buche. Der Euro konnte gegen den USD nach einem ruhigen Tage gegen Schluss wieder Boden gutmachen und mit etwas Mühe die Marke  von 1,06 gegen den US-Dollar am Ende des Tages zurückerobern.
   
• Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. In Asien schließen die Börsen uneinheitlich. Von der Makroseite wurde heute Früh gemeldet, dass die PKW-Neuzulassungen in der Eurozone um 11% im Jänner im Jahresvergleich gestiegen. Die Wirtschaft der Eurozone nimmt fürs Frühjahr wieder Fahrt auf. Am Nachmittag werden diverse US-Makrodaten gemeldet. Von der Unternehmensseite  meldeten in Europa heute Früh Air-France KLM (leicht über Erwartungen), Nestle (leicht unter Erwartungen)  und Deutsche Börse (im Rahmen der Erwartungen) Zahlen. In Österreich meldete bereits OMV Zahlen (Details siehe unten). DO&CO wird im Laufe des Tages Zahlen berichten.

UNTERNEHMEN

OMV

Der heimische Öl & Gaskonzern legte heute Morgen die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016 vor. Der Umsatz lag aufgrund der anhaltend niedrigen Ölpreise mit €19,3Mrd. um 15% unter dem Vorjahreswert. Das EBIT (CCS vor Sondereffekten) sank dementsprechend um 20% auf €1,1Mrd., während das Nettoergebnis mit €1Mrd um 13Danone (im Rahmen der Erwartungen), Heineken (im Rahmen der Erwartungen) und Patrizia (über Erwartungen) % unter dem Vorjahreswert lag. Durch eine deutliche Reduktion der Capex konnte der freie Cashflow vor Dividenden jedoch auf €1,1Mrd. erhöht werden, nachdem im Vorjahr noch €-39Mio. erzielt wurden. Dementsprechend soll die Dividende erhöht werden auf €1,2/Aktie nach €1/Aktie im Vorjahr. Daneben wurde eine neue Dividendenpolitik vorgestellt: €1/Aktie sollen als Basisdividende ausgezahlt werden, wobei ab 2016 eine schrittweise Steigerung entsprechend der Entwicklung des freien Cashflows in Aussicht gestellt wird. Für das Jahr 2017 rechnet die OMV mit einer Investitionssumme von €2Mrd., die Produktion soll sich auf 320 kboe/d belaufen. Im Vergleich zu 2015 sollen die Kosten um €250Mio. gesenkt werden.

CA Immo

emittierte gestern eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 175 Mio. Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren. Der Kupon der fix verzinsten Anleihe liegt bei 1,875%, die Stückelung bei 1.000 Euro. Die Anleihe kann von Privatanlegern in Österreich vom 17. bis 21. Februar 2017 (vorzeitiger Zeichnungsschluss vorbehalten) in österreichischen Kreditinstituten gezeichnet werden. Die Anleihe wird im Geregelten Freiverkehr an der
Wiener Börse notieren. Die internationale Ratingagentur Moody’s Investors Service Ltd. bewertet die Anleihe mit einem Investment Grade Rating von Baa2.


FY16: Umsatz: €19,3Mrd. (Vj.: 22,5); EBIT (CCS vor Sondereffekten): €1,1Mrd. (Vj.:1,4); Nettoergebnis (CCS vor Sondereffekten): €995Mio. (Vj.: 1.148)

Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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