DAX knackt erneut die 10.000 - Chance auf Nachhaltigkeit dieses Mal höher (Jochen Stanzl)

Jochen Stanzl, 14. April 2016

Erneut versucht der Deutsche Aktienindex heute, die Marke von 10.000 Punkten zum Handelsstart hinter sich zu lassen. Aber wie auch schon bei den Tests dieser psychologischen Hürde Ende März fällt es dem Index schwer, Fahrt aufzunehmen und sich signifikant nach oben abzusetzen. Es sieht so aus, als würde ein Großteil der Investoren nur bereit sein, bis zu einem Index-Stand von 10.000 Punkten zu kaufen. 

Der Sprung über die Marke kann aber nur gelingen, wenn neue Käufer in den Markt kommen, die bereit sind, auch über dem Niveau von 10.000 Punkten noch einzusteigen. Die Voraussetzungen dafür sind dieses Mal besser als noch vor gut zwei Wochen. So genannte Momentum-Käufer, die den Schwung im DAX mitnehmen, haben Ende März noch gefehlt. Es gab schlichtweg kein Momentum, das sie zum Einstieg motiviert hätte. Das ist jetzt anders. Damit gilt: Die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX die 10.000er Marke bricht, ist gestiegen. Die Zuversicht der Anleger ist zurück.
 
Anleger hoffen auf eine Einigung beim Öl-Gipfel in Doha. Schlechte Wirtschaftsdaten aus der Eurozone zur Industrieproduktion haben gestern den Euro geschwächt. Anleger nahmen Gewinne mit. Die Enttäuschung, dass das Februar-Hoch nicht überwunden werden konnte, ist groß. Jetzt orientieren sich die Devisenhändler auf die Unterstützungszone bei 1,09 US-Dollar als nächstes Ziel. Der schwache Euro ist das i-Tüpfelchen der Rally-Ambitionen im DAX. Fällt die Gemeinschaftswährung weiter, würden Exporttitel wie Daimler oder Volkswagen wieder stärker nachgefragt.
 
Auch wenn der Dollar temporär stärker wird, hat sich an Asiens Börsen herumgesprochen, dass die Zinswende in den USA nicht so schnell kommen wird. Die Hoffnung auf tiefe Zinsen für längere Zeit gibt den Schwellenländern mehr Zeit, ihre Probleme in den Griff zu bekommen.



(14.04.2016)

DAX 30, Kurse, Chart, Kugelschreiber http://www.shutterstock.com/de/pic-42667519/stock-photo-financial-market.html, (© www.shutterstock.com)


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Jochen Stanzl

Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

>> http://www.cmcmarkets.at/de


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