25.04.24

Ryoyu Kobayashi und Red Bull haben den Praterallee-Sub2-Marathon von Eliud Kipchoge auf das Schispringen umgelegt und sind damit in eine neue Liga vorgestossen. Wer den 291m-Sprung des Japaners in Island gesehen hat, findet im Grunde einen recht smoothen und aufgeregten Sprung vor, aber die Vorraussetzungen dort sind auch fast schon klinisch (weil man auf den perfekten Wind und Schönwetter für die guten Fotos warten durfte) es ist eigentlich gar keine richtige Schanze, als Weltrekord zählt der Flug, der um 37,5 Meter über dem offiziellen Rekord von Stefan Kraft liegt, natürlich auch nicht. Trotzdem: Extrem leiwand. Da muss ich gleich alte Fotos von mir als Schispringer raussuchen, wir checkten in den Nullenjahren mal was mit Hubert Neuper am Heldenplatz, ich glaube, ich bin 29 Meter gesprungen, also 1/10 vom Ryoyu.  Und Island? Wäre super, wenn es dort einmal einen Wettbewerbstag gegen würde. Klar ist, dass das nicht so klinisch geht dann.

 

Geheime Hightech-Stars an der Börse (Andreas Kern)

22 May

Andreas Kern

Betrachtet man die Schlagzeilen der Massenmedien, dann weiß man vor allem, wo gerade mal wieder etwas schiefgelaufen ist. Krieg, Krise, Terror, spektakuläre Unfälle und Naturkatastrophen sind allgegenwärtig. Selbst falls alles stimmt, was in der Zeitung steht, repräsentativ ist es nicht. Der eine Autofahrer, der bei einem „Horror-Crash“ sein Leben lässt, schafft es posthum auf Seite Eins. Die Millionen anderer Verkehrsteilnehmer, die unbeschadet nach Hause kamen, finden dagegen nicht statt. Medien lieben die Sensation und den Skandal. Und seien wir ehrlich: Die Zuschauer und Leser lieben das auch. Entsprechend waren Versuche, das Publikum einen Tag lang ausschließlich mit guten Nachrichten zu versorgen, zwar nett gemeint, mehr aber auch nicht. ...     » Weiterlesen


 

Neue Allzeithochs! (Andreas Kern)

07 May

Andreas Kern

Nein, Sie haben sich nicht verlesen, es gibt sie wirklich, die neuen Allzeithochs. Nicht unbedingt bei den breiten Marktindizes, wohl aber bei unseren wikifolios. Dazu unten gleich mehr. Die US-Berichtssaison hat mit den Quartalszahlen der Tech-Riesen derweil ihren Höhepunkt überschritten. Zuletzt konnte Apple überzeugen und war stark gesucht. Man hatte hier angesichts der gefühlt verhaltenen Aufnahme des neuen iPhone10- Flaggschiffs wohl Schlimmeres erwartet. Dagegen blieb Tesla seiner bisherigen Linie treu: Das Unternehmen baut nicht nur schnelle Elektroflitzer, es verbrennt dabei auch im Rekordtempo Geld. Die von Unternehmenschef Elon Musk beim „Earnings Call“ gezeigte Dünnhäutigkeit trug weiter zur Entzauberung des einst hochgelobten Visionärs...     » Weiterlesen


 

Quartalszahlen-Lotterie (Andreas Kern)

27 Apr

Andreas Kern

Von der geldpolitischen Sitzung der EZB am vergangenen Mittwoch waren keine Überraschungen erwartet worden. Zum einen ist die Eintrübung der Konjunkturaussichten bislang nicht stark genug, um darauf mit einer erneuten Lockerung der Geldpolitik zu reagieren. Zum anderen hat sich das Fenster, um die Geldpolitik nach dem Vorbild der Fed wenigstens symbolisch etwas zu straffen, wohl bereits wieder geschlossen. Es bleibt also alles beim alten, zumindest solange das „Stabilitätsziel“ der EZB, eine Geldentwertung von 2% p.a., noch in weiter Ferne ist. Während im Zusammenhang mit der Zinsentscheidung viel über Inflation und Wachstum zu hören war, wird ein Thema fast konsequent ausgespart: die angespannte Bilanzsituation des europäischen Bankensektors, die Lei...     » Weiterlesen


 

Quartalszahlen-Lotterie (Andreas Kern)

23 Apr

Andreas Kern

Erstaunlich gering blieb die Auswirkung des US-Luftschlags auf syrische Chemieanlagen. Nicht nur nach Trumps Raketen-Tweets herrschte – wie in der Vorwoche berichtet – „business as usual“, sondern auch nach den Raketeneinschlägen selbst. Eine solche Marktreaktion deutet darauf hin, dass im Zuge der mittlerweile mehr als zweimonatigen Korrekturphase offenbar etliche Papiere in stärkeren Händen gelandet sind. Unabhängig davon erinnert einiges an den Luftschlag, den Trump vor ziemlich genau einem Jahr gegen einen syrischen Militärflugplatz geführt hat. Auch damals erwiesen sich mögliche Bedenken hinsichtlich einer unmittelbaren weiteren Eskalation als überzogen, die Presse jubelte und die Märkte stiegen. Mit Skepsis zum Allzeit...     » Weiterlesen


 

Daumen hoch? (Andreas Kern)

15 Apr

Andreas Kern

Diese Woche war es soweit: Facebook-Chef Mark Zuckerberg musste seinen „Gang nach Canossa“ antreten – Anhörung vor dem US-Kongress bei maximalem Medieninteresse. Das Unternehmen war aufgrund des Datenmissbrauchs-Skandals um Cambridge Analytica im Zusammenhang mit den US-Präsidentschaftswahlen ins Gerede gekommen. Offensichtlich machte der Chef des „Daumen hoch!“-Konzerns seine Sache aber ziemlich gut, als er „gegrillt“ werden sollte. Die in den Vorwochen arg gebeutelte Facebook-Aktie legte schon am Tag 1 der Anhörung in einer Art Entlastungsrally satte 4,5% zu. Wirklich konkret wurde Zuckerberg allerdings nicht. Den Anlegern schien es bereits zu genügen, dass eine der Ikonen des Tech-Booms die Fragen ordentlich parieren konnte. Das Gesc...     » Weiterlesen


24.04.24

Marcel Hirschers überraschendes Comeback ist Anlass für diesen Beitrag: Denn Tag für Tag läuten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Kultur, Entertainment und Science in New York die Börsesitzungen ein und bringen damit die Kapitalmärkte in neue Kreise und ein relaxtes Umfeld. Diesen Spirit hatten wir Mitte der Zehner-Jahre mit openingbell.euauch für die europäischen Börsen mitgenommen, insgesamt exakt 1260x Ring the Bell. Wir hatten zehn solche Bells erworben, eine sogar an die Wiener Börse weitergegeben und fünf Jahre lang jeden Handelstag jemanden zum Läuten organisiert. Dabei stand das "organisiert" im Mittelpunkt, denn frelich wurde nicht pünktlich um 9 Uhr MEZ in der Wiener Börse (muss/darf ich da in die Wiener Börse kommen?) oder bei uns live geläutet. Nein, es wurden bei allen Gelegenheiten Fotos mit der Bell gemacht, CIRA-Jahrestagungen brachten Ausbeute 50 ca.), später die Person mit Bell freigestellt und eine Logowall dahintermontiert. Da war viel zu erklären, aber sogar Marcel Hirscher konnte ich vor ein paar Jahren mal überreden. Am besten war es dann in der Pandemie, da haben wir sogar per Photoshop die Bell in die Hand gespickt, weil wir Fotos aus dem Lockdown gemailt bekommen haben. Ich sag mal: Seit Ende der Serie gibt es viel neue Persönlichkeiten. Wenn jemand Presenter sein will und nicht nur Marcel ein Comeback feiern soll, lege ich nochmal für 100 Bells los, man wäre dann stets als Hintergrundlogowall ...