Was tun, wenn der Jobwechsel ein Fehler war?
Wie gelingt der Weg zurück zum alten Job. Und was könnte eine ganz andere Trennungskultur in Organisationen bringen?
Interview mit dem Karriere Kurier, 5. Mai 2018. Hier der ganze Text.
Trotz gezielter Überlegungen und einem guten Erwartungsmanagement können Fehlentscheidungen vorkommen. Man hat andere Erwartungen an das Aufgabengebiet oder die Möglichkeiten, die sich zukünftig bieten werden oder es gibt Überraschungen bei der Zusammenarbeit im neuen Team. Wir treffen die meisten Entscheidungen mit Annahmen über die Zukunft und können aber natürlich nicht hellsehen und auch nicht alle Faktoren kontrollieren. Deshalb kann das auch mal vorkommen, dass die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden und der neue Job nicht das hält, was versprochen wurde.
Ich würde nicht sagen, dass das in meiner Praxis häufig vorgekommen ist. Ich kann mich an einen konkreten Fall gut erinnern. Mein Klient war Controller in einer Unternehmensberatung und hat in die Position als Leiter Rechnungswesen bei einem seiner Kunden gewechselt. Schon nach kurzer Zeit war für ihn klar, dass das operative Rechnungswesen ihn nicht so erfüllt wie erwartet. Es war ein interessanter Selbstreflexions- und Entscheidungsprozess mit dem Ausgang die neue Position nach relativ kurzer Zeit wieder aufzugeben. Meinem Klienten ist es aber gut gelungen, diese Erfahrung nicht als Katastrophe zu erleben sondern wichtige Lernerfahrungen über die eigenen Prioritäten zu machen.
Ich plädiere sowieso für eine ganz neue Trennungskultur. Es sollte möglich sein, dass man sich wertschätzend und auf Augenhöhe trennen kann und die Entscheidung des jeweils anderen respektiert und anerkannt wird.
Führungskräfte und Organisationen müssen nicht persönlich beleidigt sein, wenn ein/e MitarbeiterIn das Unternehmen verlassen will. Ganz im Gegenteil könnte es durchaus sinnvoll sein, wenn sich Organisationen ganz bewusst mit der eigenen Trennungskultur auseinander setzen. Jungen, talentierten MitarbeiterInnen, die kündigen um auch in anderen Organisationen ihre Erfahrungen machen zu können, könnte man ganz explizit auch eine Rückkehrmöglichkeit anbieten. Solche „Lehr- und Wanderjahre“ könnten für beide Seiten sehr interessant sein.
Das hängt wohl in erster Linie davon ab, wieviel Porzellan bei der Kündigung zerschlagen wurde und warum die Kündigung überhaupt erfolgt ist. War die Zusammenarbeit in der alten Firma ganz toll und man hatte ein noch tolleres Angebot angenommen, das man nicht hätte ausschlagen können. Oder ist der Job in der alten Firma nur das geringere Übel. Dann sollte man vielleicht eher über eine ganz andere Alternative nachdenken.
In jedem Fall sollte man eine Kündigung so konstruktiv wie möglich anlegen. Für jeden Karriereverlauf ist das eigene Netzwerk von großer Bedeutung. Und dazu zählen natürlich ganz besonders auch ehemalige Vorgesetzte, KollegInnen, Kunden, Lieferanten, etc. In der Branche wird getratscht und man sollte seinen guten Ruf pflegen. Im Leben trifft man sich meistens mehrmals.
Das hängt wohl in erster Linie davon ab, wie gut die Zusammenarbeit war und wie unbeschädigt die Beziehung durch den Weggang geblieben ist.
Die Für und Wider gut abwägen und nicht in die Falle des Hindsight-Bias tappen: dabei erinnert man sich eher an die positiven Aspekte und blickt mit zu viel Sentimentalität zurück. Was waren die Gründe für den Weggang, was hat sich daran geändert? Für Klarheit bei der Entscheidung sorgen, eventuell mit Hilfe eines Coaches oder mittels Entscheidungsmatrix oder Affektbilanz.
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