ATX-Trends: Porr, Strabag, Verbund, ams ... (Wiener Privatbank)

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten konnten Europas Börsen zum Wochenstart ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Unterstützung kam von der Euro- und Pfundschwäche, aber auch von Einkaufsmanagerindices in Deutschland, Frankreich und der Eurozone, die über den Erwartungen ausfielen und den dreimonatigen Abwärtstrend stoppen konnten. In der Branchenübersicht hatten Telekomtitel mit einem Plus von 1,3% die Nase vorn, Schlusslicht war der Index der Medienunternehmen mit einer Abgabe von 0,8%.

UBS konnte den Gewinn deutlich steigern und legte Zahlen über den Erwartungen vor, allerdings war der weitere Ausblick nur verhalten optimistisch und die Schweizer Großbank musste 2,5% abgeben. Philips konnte hingegen mit den Ergebnissen die Investoren voll auf seine Seite bringen und beendete den Tag mit einer 5,5% höheren Notierung. Weiter nach unten ging es für Reckitt Benckiser, nach den schwachen Zahlen vom Freitag gab es Kurszielsenkungen und das Unternehmen musste knapp 2,0% abgeben. Vodafone steht laut Medienberichten knapp vor der Übernahme von wichtigen Teilen des Kabelkonzerns Liberty Global und konnte fast 2,0% dazugewinnen. Fresenius Medical senkte die Umsatzprognose und gab rund 4,2% ab.

Befestigt konnte der ATX aus dem Handel gehen, zu Handelsschluss notierte das österreichische Börsenbarometer 0,4% höher als am Freitag. Unterstützung kam in Wien von den Bauwerten, Porr legte 2,1% zu, auch Strabag konnte nach dem starken Freitag weitere 2,1% dazugewinnen. Ebenfalls stark waren die Bankentitel, Raiffeisen notierte deutlich höher und erzielte ein Tagesplus von 2,4%, auch die Erste Bank war auf der Gewinnerseite und erzielte ein Kursplus von 1,0%. Abgeben musste Verbund , hier gibt es nach wie vor Probleme beim Bau eine 380-kV-Leitung in Salzburg, der Titel beendete den Handel mit einem Minus von 1,7%.

Wenig Bewegung gab es in den USA, die großen Indices schlossen den Tag mit nahezu unveränderten Notierungen. Vor den vielen anstehenden makroökonomischen Daten und Unternehmensergebnissen diese Woche verhielten sich die Investoren eher abhaltend. Zudem hemmten weiter steigende Renditen die Kauflust bei den Aktien. Da konnten auch der über den Erwartungen gemeldete Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und die höhere Anzahl an verkauften Häusern keinen Rückenwind verursachen. Alcoa musste einen Kurseinbruch von 13,5% hinnehmen, Spekulationen, dass die Sanktionen gegen den russischen Konkurrenten Rusal aufgehoben werden könnten, führten zu starken Verkäufen. Fresenius hat die Übernahme des Generikaherstellers Akorn abgeblasen, daraufhin brach der Titel um 33,8% ein. Zusätzlich negativ ins Gewicht fiel die Begründung der Absage, die auf Grund schwerer Verstösse gegen Vorschriften der Gesundheitsbehörden von Seiten Akorns erfolgte. Gut aufgenommen wurden bei den Nebenwerten die Ergebnisse von Hasbro, der Titel konnte 4,0% zulegen. Für Sears gab es ein beeindruckendes Plus von 7,6%, laut Medienberichten will das Unternehmen die Aufspaltung des Konzerns rasch vorantreiben.

Befestigt präsentierten sich gestern die Ölpreise, für Brent gab es ein Plus von 0,9%, WTI konnte 0,4% zulegen. Gold tendierte weiter schwächer und wurde im späten Handel bei rund 1.325 US-Dollar gehandelt. Abgeben musste auch der Euro gegen den US-Dollar, es ging den gesamten Handelsverlauf stetig nach unten, gegen Tagesende wurde ein Kurs von rund 1,221 für das Währungspaar gefunden.

Vorbörslich sind die europ. Börsen positiv indiziert.  Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite gibt es heute den Ifo Index aus Deutschland. Von der Unternehmensseite berichtete gestern nachbörslich die Zahlen zum 1. Quartal 2018.


UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

ams AG

Der in der Schweiz notierte heimische Chiphersteller berichtete gestern nachbörslich Q1/18-Zahlen im Rahmen der Erwartungen, gab jedoch einen enttäuschenden Ausblick für das Folgequartal. Der Umsatz lag mit USD452,7Mio. um beinahe 150% über dem Vorjahreswert (ams berichtete erstmals die Ergebnisse in USD). Das EBIT lag demnach bei USD46,5Mio. nach USD-16,9Mio. im Vorjahr. Das „bereinigte EBIT“ (ohne Aktienvergütungen und Akquisitionsaufwendungen) lag bei USD77,3Mio. Aufgrund eines positiven Effekts im Finanzergebnis stieg das Nettoergebnis auf USD77,1Mio. nach USD-19,9Mio. Der Ausblick für das zweite Quartal fiel jedoch deutlich vorsichtiger aus: Aufgrund von „kundengetriebenen, stark beschleunigten Produktüberleitungen im Smartphone-Programm“ rechnet ams mit einem Einbruch des Umsatzes aus USD220-250Mio. Aufgrund der damit einhergehenden Unterauslastung dürfte die operative Marge bei -20-25% liegen, was einem Verlust von USD44-62,5 Mio. entspricht. Ab 2019 soll diese starke Saisonalität jedoch durch Zuwächse im Sensorbereich geglättet werden. Dementsprechend wurde die langfristige Wachstumsprognose für 2019 bestätigt.

Q1/18: Umsatz: USD452,7Mio. (453e); EBIT: €46,5Mio. (49,4e); Nettogewinn: €77,1Mio. (40,6e)



(24.04.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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