ATX-Trends: Zumtobel, Uniqa, Erste Group im Fokus (Wiener Privatbank)

Bullen und Bären sind in einer Pattstellung: nach einer Aufholjagd im späten Handel schlossen die Börsen kaum verändert. Unterstützung kam von der Wall Street, wo es für die Kurse nach oben ging. Ein solider ifo-Geschäftsklimaindex (relativ hoher Wert von 115,4, erwartet waren 117,0) der den Wachstumstrend von Deutschland weiterhin bestätigte, war nicht im Fokus der Investoren. Stärkere Bewegung in Einzelwerte brachten Geschäftszahlen. BAT fielen nach Zahlen um 2,1 Prozent. Der Tabakkonzern hat zwar im vergangenen Jahr den Gewinn vervierfacht, das lag aber überwiegend an Sondereffekten. Der Umsatz entwickelte sich dagegen schwach. Positiv beurteilten Marktteilnehmer das Zahlenwerk des französischen Mischkonzerns Bouygues. Bouygues schlossen leicht im Plus. Die britische Bank Barclays rutschte im abgelaufenen Jahr wegen der Auswirkungen der US-Steuerreform in die roten Zahlen. Der Vorsteuergewinn legte aber deutlich zu. Für das laufende Jahr will Barclays die Dividende mehr als verdoppeln. Die Aktie schloss 4,4 Prozent im Plus.Der ATX verlor 0,3 Prozent, verkauft wurden Zumtobel (-2,8%), Uniqa (-2,7%) und Erste Bank (-1,6%).

Nach zwischenzeitlich höheren Aufschlägen kamen wieder Verkäufer in den Markt, die ihre Gewinne sichern wollten. Einzig der Dow -Jones präsentierte sich mit einem Plus von 0,7 Prozent noch halbwegs stark, wobei einige Schwergewichte den Index aufblähten. Die Konjunkturdaten zum wöchrntlichen Arbeitsmarkt und zu den Frühindikatoren belegten einmal mehr die Stärke der US-Wirtschaft. Als größter Belastungsfaktor erwiesen sich die Finanzwerte, für die es um knapp 1 Prozent abwärts ging. Stärkster Wert im Dow waren United Technologies , die sich um 3,3 Prozent verteuerten. Laut einem Bloomberg-Bericht erwägt der Konzern eine Aufspaltung. Roku brachen um 17,8 Prozent ein. Der Streaminganbieter hatte bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen einen enttäuschenden Ausblick gegeben. Avis Budget überzeugte mit seinem Quartalsbericht dagegen, was die Aktie um 13,4 Prozent nach oben trieb. Chesapeake Energy profitierten von starken Quartalszahlen, daneben stützte auch der gestiegene Ölpreis. Die Aktie verteuerte sich um 21,7 Prozent.US-Anleihen legten leicht zu. Die Rendite der zehnjährigen lag zuletzt bei 2,92 Prozent. Am Vortag hatten die Renditen mit der Sorge um eine straffere Geldpolitik der US-Notenbank deutlicher zugelegt.

Die Ölpreise kamen mit neuen Lagerbestandsdaten in Schwung. Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI verteuerte sich zum Settlement um 1,8 Prozent auf 62,77 Dollar, die europäische Sorte Brent stieg um 1,5 Prozent auf 66,39 Dollar. Die Rohöllagerbestände in den USA sanken in der abgelaufenen Woche um 1,6 Millionen Barrel, während Analysten einen Anstieg prognostiziert hatten. Auch der nachgebende Dollar stützte. Im übrigen bekomme der Markt gegensätzliche Impulse, sagte Harry Tchilinguirian, Leiter der Abteilung Globale Rohstoffstrategie bei BNP Paribas. Auf der einen Seite drossele die Opec ihre Förderung, auf der anderen Seite steige aber in den USA die Schieferölproduktion. Der Dollar zeigte sich nach seinem Vortagesanstieg leichter, gedrückt unter anderem von etwas sinkenden US-Anleiherenditen. Der Euro eroberte die Marke von 1,23 Dollar zurück, unter die er nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls gerutscht war. Rückenwind für den Euro kam vom Protokoll der letzten EZB-Sitzung. Demnach könnte die Kommunikation der EUB im ersten Halbjahr angepasst werden. Zuletzt notierte der Euro bei 1,2327 Dollar. Im Tagestief kostete er am Donnerstag etwa 1,2260 Dollar.

Vorbörslich sind die europ. Börsen positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite ist es heute relativ ruhig. Von der Unternehmenseite berichteten heute Früh Royal Bank of Scotland (leicht unter Erwartungen) und Swiss Re (leicht über Erwartungen).



(23.02.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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