ATX-Trends: RBI, Erste Group, Bawag im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Leicht nach oben ging es zum Wochenauftakt für die meisten europäischen Börsen. Lediglich in London wirkte das erstarkende Pfund hemmend auf die Kauflust und der Index verzeichnete ein leichtes Minus. Unterstützung kam vor allem vom grünen Licht der SPD-Basis in Deutschland zu Koalitionsverhandlungen mit der Union. Sonst waren es vor allem Übernahmeangebote, die einzelne Aktien stark bewegten. Yoox-Net-A-Porter in Mailand schoss fast 25,0% in die Höhe, nachdem der Schweizer Luxusgüterkonzern ein Kaufangebot für das Unternehmen abgegeben hatte. Richemont hingegen musste in Zürich knapp 1,6% abgeben. Sanofi will das auf seltene Blutkrankheiten spezialisierte US-Biotechunternehmen Bioverativ kaufen und bietet einen Aufschlag von 64 Prozent zum letzten Handelsniveau. Sanofi verlor daraufhin rund 2,9%. UBS vermeldete auf Grund der Steuerreform einen Milliardenverlust, die operativen Geschäfte laufen nach wie vor zufriedenstellend und die Aussicht auf eine erhöhte Dividende liess die Aktie nach anfänglichen deutlichen Verlusten knapp ins Plus drehen. Auch die Deutsche Telekom will die Ausschüttung an die Aktionäre erhöhen, das liess den Titel 2,1% höher schliessen.

Deutlich nach oben ging es gestern für den ATX mit einem Tagesplus von knapp 1,1%. Umsätze und Meldungslage blieben zu Wochenbeginn eher dünn. Für Auftrieb beim Leitindex sorgten die Zugewinne im österreichischen Bank-Sektor, der dem freundlichen europäischen Branchentrend folgte. So zogen Raiffeisen-Papiere um 2,5% an und Erste Group  gewannen 1,8% dazu. Auch die Bawag profitierte und schloss 1,6% höher. Mit einem Kursplus von 3,4% zählte Polytec zu den größten Gewinnern des gestrigen Handelstages. Schoeller Bleckmann war ebenfalls gesucht und legte um 1,9% zu, und OMV erholte sich von den Freitagsverlusten und stieg um 1,5% nach oben. UBM hatte zum Jahreswechsel eine Verkaufsserie hingelegt: Im Dezember und im Januar stieß das Unternehmen Büro- und Hotelimmobilien in Polen und Deutschland im Gesamtwert von knapp 182 Millionen Euro ab, wie aus einer Mitteilung hervorging. Der Immobilienentwickler konnte auf Grund dieser Meldung 1,2% Zugewinn erzielen.

Auch an der Wall Street waren es milliardenschwere Übernahmen, die die Indices zu neuen Rekordständern trieben. Gleichzeitig hellte die Beendigung des „Government-Shutdowns“ die Stimmung auf, nachdem der Übergangshaushalt eine relativ deutliche Zustimmung im Senat gefunden hatte. Bioverativ, das wie schon erwähnt ein sehr lukratives Angebot von Sanofi erhalten hatte, schoss gleich um knapp 62,0% in die Höhe. Auch der Versicherungsriese AIG ist bereit, einen kräftigen Aufschlag für den Konkurrenten Validus zu zahlen, das Angebot bedeutet eine Prämie von rund 46 Prozent verglichen zum Kursschluss am Freitag. Validus legte rund 44,0% zu, AIG musste knapp 0,9% abgeben. Auch der Pharmakonzern Celgene stellte ein sehr verlockendes Angebot für den Krebsmittelspezialisten Juno Therapeutics, dieser Titel konnte daraufhin rund 26,8% zulegen. Halliburton präsentierte gute Zahlen , das Unternehmen sieht sich weiter auf Erfolgskurs und konnte daraufhin 6,4% zulegen, auch der Konkurrent Schlumberger profitierte und legte 4,4% zu.

Öl konnte sich gestern leicht erholen, Brent schloss 0,6% stärker, WTI legte 0,2% zu. Gold hält sich stabil auf relativ hohem Niveau, gestern gab es gegen Handelsschluss einen relativ unveränderten Kurs bei rund 1.334 US-Dollar. Vergleichsweise volatil verlief der Handel zwischen Euro und US-Dollar, nach anfänglicher Dollarstärke kam es zu einer Gegenbewegung und gegen Abend handelte das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,226.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Der DAX wird mit einem neuen Rekordhoch vorbörslich indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite ist es recht ruhig. In den USA berichten heute noch Johnson&Johnson, Procter&Gamble, Texas Instruments und Verizon.
 



(23.01.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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