Infineon: Noch mehr Anlegerfantasien? (Christian-Hendrik Knappe)

Infineon ritt zuletzt auf einer Erfolgswelle. Vor allem dank guter Geschäfte mit der Automobilindustrie. Allerdings war die Entwicklung des US-Dollar für den Halbleiterkonzern nicht immer vorteilhaft.

Neben der Chemiebranche scheint auch die Chipindustrie das Übernahme- und Fusionsfieber ergriffen zu haben. Derzeit wird vor allem eine mögliche Übernahme des auf Smartphones und Tablets spezialisierten Halbleiterkonzerns Qualcomm durch den Branchenrivalen Broadcom diskutiert. Ein gehandeltes Volumen von rund 130 Mrd. US-Dollar inklusive Schuldenübernahme weckte auch anderswo Anlegerfantasien. Die Infineon-Aktie wurde zeitweise von den Übernahmespekulationen in der Branche angetrieben. Allerdings sorgte Infineon selbst auch dafür, dass die im DAX gelistete Aktie des Halbleiterkonzerns in diesem Jahr kurstechnisch zu den erfolgreichsten deutschen Blue Chips gehört.

Die am 14. November vorgelegten Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 (Ende September) kamen ebenfalls sehr gut an, obwohl Infineon mit einem zunehmenden Gegenwind durch den schwächeren US-Dollar zu kämpfen hatte. Dies sorgte dafür, dass die Umsatzerlöse zwischen Juli und September gegenüber dem Vorquartal um 1 Prozent auf 1,82 Mrd. Euro zurückgingen. Auch das Segmentergebnis ging zurück, so dass die entsprechende Segmentergebnismarge im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozentpunkte auf 18,0 Prozent schrumpfte. Als Trost durften sich Anteilseigner über eine weitere Dividendenerhöhung freuen.

Während der schwache US-Dollar die Ergebnisse zuletzt belastete, konnte Infineon mit dem Ausblick auf das laufende erste Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (Ende Dezember) punkten. Zwar sollen die Erlöse gegenüber dem Vorquartal um 2 Prozent plus oder minus 2 Prozentpunkte zurückgehen, dieser Rückgang ist jedoch saisonal bedingt. Die Segmentergebnis-Marge wird wiederum bei 15 Prozent gesehen. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatzanstieg von etwa 9 Prozent plus oder minus 2 Prozentpunkte prognostiziert, während die Segmentergebnis-Marge bei 17 Prozent liegen soll. Diese Prognose gilt laut Aussagen des Managements für einen Euro/US-Dollar-Kurs von 1,15 US-Dollar. Im Vorjahr lag dieser im Schnitt bei 1,11 US-Dollar. Zuletzt zeigte sich der Greenback jedoch deutlich schwächer, was Infineon nicht gefallen haben dürfte.
Dafür will der Konzern punkten, indem er weiterhin Kunden beliefert, die sich auf Wachstumsfeldern bewegen. Zuletzt liefen vor allem die Geschäfte mit der Automobilindustrie gut. Diese dürfte wiederum dank der Entwicklung der Elektromobilität und von Fahrerassistenzsystemen auch in Zukunft viele hochwertige Chips nachfragen. Die Wechselkursschwankungen bleiben dagegen ein Risikofaktor. Außerdem ist die Luft nach der jüngsten Kursrallye für die Infineon-Aktie deutlich dünner geworden. Anleger könnten verstärkt Gewinne mitnehmen.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Infineon-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DM664R) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 5,47, die Knock-Out-Schwelle bei 20,05 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DM72MB, aktueller Hebel 3,50; Knock-Out-Schwelle bei 28,45 Euro) auf fallende Kurse der Infineon-Aktie setzen.

Stand: 30.11.2017

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(01.12.2017)

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Christian-Hendrik Knappe

Deutsche Bank, X-markets, Produkt-Spezialist https://www.xmarkets.db.com/...

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