ATX-Trends: Gescheiterte Koalitionsverhandlungen nur als kurzfristige Bremse (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Nur kurzfristig konnten die gescheiterten Koalitionsverhandlungen in Deutschland gestern die Märkte bremsen, schnell überwog der Optimismus und die Indices bewegten sich nach oben. Unterstützung kam unter anderem von einem nachgebenden Eurokurs. Autoaktien hatten die Nase vorn, der Sektor gewann 1,3%, angetrieben von VW, wo es nach höherem Umsatz- und Gewinnzahlen zu einem Kursanstieg von knapp 4,2% kam. Medientitel waren mit 1,1% Zugewinn ebenfalls stark, hier gab vor allem ProSiebenSat 1 Anlass zu Hoffnung. Ein neuer Chef soll den Medienkonzern aus der Krise führen. Roche gab gute Fortschritte bei wichtigen klinischen Studien bekannt und wurde dafür mit einem Kurssprung von 5,9% belohnt. Julius Bär lieferte überraschend gute Zahlen und konnte 2,5% dazugewinnen. Vom Scheitern der Koalitionsverhandlungen profitierten auch die deutschen Versorger, da das drohende Aus für die Braunkohlekraftwerke zumindest einmal aufgeschoben ist, RWE legte fast 2,8% zu.
     
  • Mehr oder weniger unverändert beendete die Börse in Wien den Handel. Datenseitig blieb es zum Wochenauftakt eher ruhig. Unterstützung kam von Versicherern und Banken, VIG konnte 0,5% dazugewinnen, Uniqa schloss mehr als 0,7% höher, auch die Raiffeisen Bank hatte mit einem Plus von knapp 0,9% einen positiven Tag. Erste Group will eine strategische Allianz mit einer Rabobank-Tochter für das Händler- und Leasinggeschäft in Zentral- und Osteuropa eingehen, der Titel  schloss mit einem leichten Abschlag. Uneinheitlich waren die Ölwerte, OMV beendete den Tag nahezu unverändert, Schoeller-Bleckmann gab im Vorfeld der Zahlenpräsentation rund 0,4% ab.
     
  • Auch an der Wall Street herrschte ein neuer Optimismus, die großen Indices konnten den Tag allesamt mit Zugewinnen beenden. Der Chiphersteller Cavium soll von dem Konkurrenten Marvell Technology übernommen werden, wodurch in dem Sektor ein weiterer wichtiger Player entstehen könnte. Cavium schnellte fast 11,0% nach oben, auch Marvell verzeichnete mit 6,4% Zuwachs ein deutliches Plus. Merck verlor rund 2,0% und war im frühen Handel auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren abgesackt. Der Pharmakonzern litt unter den guten Nachrichten von Roche. Die Übernahme von Time Warne durch AT&T droht an kartellrechtlichen Bedenken zu scheitern, Time Warner fiel daraufhin um 1,1% während AT&T 0,4% zulegen konnte.
     
  • Nur kurz währte die Erholung bei Öl. Gestern ging es wieder nach unten, Brent schloss 0,8% schwächer, WTI gab in gleichem Ausmaß ab. Gold erlebte über weite Strecken des Tages  einen ruhigen Handel, musste dann aber einem stärker werdenden Dollar Tribut zollen und wurde gegen Abend bei rund 1.280 Dollar gehandelt. Sehr volatil war der Handel zwischen Euro und Dollar, nach Bekanntgabe des Scheiterns der Koalitionsverhandlungen in Deutschland sackte die Gemeinschaftswährung gegen den Greenback ab, konnte sich dann wieder deutlich erholen um schlussendlich wieder nachzugeben. Gegen Abend wurde das Währungspaar bei einer Marke von rund 1,174 gehandelt.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schliessen alle in der Gewinnzone. Sowohl von der Makroseite wie auch von Unternehmensseite bleibt es heute weiterhin relativ ruhig.


     

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(21.11.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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