ATX-Trends: Immofinanz, Buwog, CA Immo u.a. im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Nur wenig Bewegung gab es zum Wochenausklang an den wichtigsten europäischen Börsen, mit Ausnahme des spanischen Marktes, der knapp 1,0% abgab, waren die Zuwächse nur marginal. Lediglich der DAX konnte mit 0,3% etwas deutlicher zulegen. Lebensmittelhersteller waren am stärksten mit 1,2% Zuwachs, während Bankaktien mehr als 0,8% abgeben mussten. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung durch die Fed war durch den ausgebliebenen Lohnanstieg reduziert worden, was die Branche belastete. Renault konnte fast 4,0% zulegen, nachdem der französische Staat seinen Anteil deutlich reduziert hatte. Societe Generale lieferte schwache Quartalszahlen und wurde durch hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten belastet, dadurch büßte die Aktie mehr als 4,0% ein. Heute vor Börsenbeginn wurde der Auftragseingang der deutschen Industrie deutlich höher als erwartet vermeldet, am Vormittag folgen die PMI’s aus Spanien und Italien und der Sentix-Index aus der Eurozone. Morgen wird die deutsche Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsatz aus der Eurozone veröffentlicht, am Mittwoch folgt die Industrieproduktion in Spanien und am Freitag die aus Frankreich und Italien. Die Berichtssaison in Europa ist in vollem Gange, unter anderem melden am Dienstag Endesa, BMW , Hochtief , und Iberdrola, am Mittwoch Engie, Ahold Enel, E.On, HeidelbergCement , am Donnerstag dann Deutsche Post , Stada, Adidas , Aegon, AstraZeneca, Commerzbank , General, Siemens , Münchner Rück und Zurich Insurance, ehe dann der Reigen am Freitag mit Allianz , ArcelorMittal und Telecom Italia beendet wird.

Mit einem deutlichen Rückgang verabschiedete sich der ATX ins Wochenende. Belastet wurde das österreichische Börsenbarometer vor allem von den Ergebnissen von Andritz und Erste Group . Andritz meldete einen stärker als erwartet gesunkenen Gewinn, und auch an der Auftragsfront ist keine Entspannung in Sicht, so dass der Ausblick auch unverändert blieb. Das führte zu einem Minus von 5,3%. Die Zahlen der Erste Group fielen sogar leicht besser aus als erwartet, dennoch kam es auch hier bei hohen Umsätzen vermehrt zu Abgaben und am Ende stand ein 3,1% niedrigerer Kurs zu Buche, wenngleich die Aktie sich von den Tagestiefstständen doch deutlich erholen konnte. Gesucht waren Immobilienwerte, Immofinanz legte 1,3% zu, Buwog schloss 0,6% stärker, auch S-Immo und CA-Immo waren deutlich im Plus. Stark war auch Palfinger mit 2,6% Tagesgewinn und AT&S mit einem Zuwachs in gleichem Ausmaß. Kommende Woche berichten einige Unternehmen, am Mittwoch VoestAlpine , Wienerberger , RHI und Verbund , am Donnerstag dann noch die OMV .

Neue Rekordstände bei den drei großen Indices gab es aus den USA zu vermelden. Neben starken Quartalszahlen gab es auch von der Konjunktur Rückenwind, der Arbeitsmarktbericht enttäuschte zwar leicht, aber die Industrieaufträge waren deutlich stärker als erwartet gestiegen und der ISM-Dienstleistungsindex erreichte den höchsten Stand seit zwölf Jahren. Starke Zahlen legte Apple vor, die Aktie konnte mit 2,6% Zuwachs einen neuen Rekordstand erreichen und ist seit Jahresbeginn bereits mehr als 50% gestiegen. Durch die guten Zahlen kam es auch zu etlichen Erhöhungen des Kurszieles für diesen Wert. Qualcomm profitierte von einer möglichen Übernahme durch Broadcom, der Kurs der Aktie sprang 12,7% in die Höhe. Obwohl der Gewinn bei Starbucks gesunken war, konnte der Titel dank eines optimistischen Ausblickes 2,1% zulegen. AIG hingegen musste 4,6% abgeben, nachdem der operative Verlust im dritten Quartal die Schätzungen deutlich überstiegen hatte. Der Datenkalender kommende Woche ist recht übersichtlich, einzig bedeutende Veröffentlichung wird das von der Universität von Michigan ermittelte Konsumentenvertrauen am Freitag sein. Sonst werden am Dienstag die offenen Stellen und am Donnerstag wie jede Woche die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlich. Auch die Berichtssaison nähert sich dem Ende, lediglich am Donnerstag gibt es einige Zahlen, Walt Disney , Kohls, Nvidia und Macy’s werden die Bücher öffnen.

Der Ölpreis ist weiter im Aufwärtstrend, Brent legte am Freitag 2,4% zu, WTI schloss 2,0% höher. Einen vergleichsweise volatilen Handel gab es in Gold , im Tagesverlauf kam es durch den erstarkenden Dollar zu Abgaben und das Edelmetall wurde am Abend bei rund 1.270 US-Dollar gehandelt. Ebenfalls viel Bewegung gab es am Freitag zwischen Euro und Dollar, vor allem ausgelöst durch die Konjunkturdaten. Nach dem schwachen Arbeitsmarktbericht näherte sich der Euro der 1,17 Marke zum Dollar, durch die weiteren Daten erhielt der Greenback Auftrieb und der Euro kostete nur mehr rund 1,161 US-Dollar.

Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite wird heute das Sentix-Investorenvertrauen gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

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(06.11.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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