ATX-Trends: Telekom Austria und Bawag im Fokus, dazu ams, AT&S und FACC (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

 

Vor der Zinssitzung der EZB und erwarteten Aussagen zu ihrem Anleihekaufprogramm war gestern an den europäischen Börsen weiter Abwarten angesagt. Gemischt ausgefallene Unternehmenszahlen vermochten keine Stimmung erzeugen, und auch die Konjunkturdaten gaben den Märkten keine Impulse. Die Unternehmensstimmung m Euroraum wurde für den Oktober leicht unter den Erwartungen gemeldet. Schwächster Sektor waren Pharmawerte, die gestern ein Minus von 1,5% verzeichnen mussten. Einige Analysten hatten sich negativ zur künftigen Entwicklung der Branche geäußert. Novartis lieferte zwar gute Quartalszahlen, aber dass die Entscheidung über die Zukunft der Augenheilsparte aufgeschoben wurde, sorgte für Enttäuschung und brachte dem Titel ein Minus von rund 3,0%. Die Zahlen von Essilor wurden von Analysten sehr positiv kommentiert, der Titel legte knapp 4,0% zu, auch auf Grund der anstehenden Fusion mit Luxottica, die gestern ebenfalls fast 5,0% zulegen konnten. Beeindruckend waren die Banken in Deutschland, Commerzbank sprang gleich 6,0% nach oben, die Deutsche Bank folgte mit einem Kursplus von 3,0% nicht weit dahinter.

Leicht im Minus schloss gestern die Börse in Wien. Dabei war es ein österreichischer Wert, der für Aufsehen sorgte, der aber in Zürich handelt, AMS . Der Apple -Zulieferer blickt äußerst optimistisch in das vierte Quartal, der Titel legte unglaubliche 21,8% zu. Ebenso beeindruckend die Rallye bei FACC , auch gestern gab es einen Zuwachs von 5,7%, seit Mitte Oktober konnte der Titel damit bereits ein Kursplus von mehr als 24,0% erzielen. Auch AT&S war weiter gesucht, gestern gab es einen Zuwachs von 1,5%, seit Mai hat sich der Wert des Unternehmens damit fast verdoppelt. RHI gab am vorletzten Handelstag im prime market leicht ab, am Ende stand ein Minus von 1,4% vor dem Kurs. Conwert hatte gestern bereits den letzten Handelstag und legte noch 2,1% zu. Heute wird der erste Handelstag der Bawag im Blickpunkt stehen, der Ausgabepreis wird bei 48 Euro liegen, Investoren warten gespannt auf die Entwicklung des ersten IPOs seit mehr als drei Jahren in Wien.

In den USA lieferten starke Unternehmenszahlen den Börsen die nötige Energie, um neue Rekordstände zu erreichen. Alle wichtigen Indices schlossen im Plus, am Besten schnitt der Dow Jones ab wo es 0,7% nach oben ging. Caterpillar lieferte exzellente Zahlen und sprang 5,0% nach oben, auch 3M hatte ein hervorragendes Quartal, hier griffen die Investoren noch stärker zu und der Titel legte 5,9% zu. Eine weitere Stütze waren die Finanzwerte, JP Morgan gewann 1,6% dazu und stieg erstmals über 100 US Dollar, auch Goldman Sachs zählte mit rund 1,0% zu den Gewinnern. General Motors präsentierte zwar rote Zahlen, allerdings überraschte der Umsatz und verhalf dem Titel zu rund 3,0% höheren Notierungen. Schwach war der Pharmasektor, Biogen musste nach enttäuschenden Umsätzen fast 4,0% abgeben. Auch Eli Lilly gab nach schwachen Zahlen mehr als 2,0% ab, fallende Kurse gab es auch bei Pfizer und Merck.

Nach oben ging es gestern wieder für den Ölpreis, Brent beendete den Tag mit 1,7% höheren Kursen, WTI gewann 1,1% dazu. Gold gab in einem ruhigen Handel leicht ab und notierte gegen Abend bei 1.276 US-Dollar. Der Euro tendierte in einem unaufgeregten Handel leicht stärker und wurde gegen Abend bei 1.176 gegen den Greenback gehandelt.

Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite stehen heute US-Daten auf der Agenda. Heute Früh berichtete bereits Lufthansa (leicht über Erwartungen), Heineken(leicht unter Erwartungen). Von der Unternehmensseite berichten heute in den USA Baxter, Boeing , Coca Cola und Visa . In Österreich berichtete gestern nachbörslich Telekom Austria (Details siehe unten).

Unternehmensnachrichten

Telekom Austria
 
Die heimische Telekom legte gestern nachbörslich die Zahlen für das dritte Quartal 2017 vor. Der Umsatz konnte dabei leicht zulegen auf €1,1Mrd. während das EBITDA bei €410,1Mio. lag nach €421Mio. im Vorjahr. Letzteres ist vor allem auf negative Währungseffekte zurückzuführen,  ohne diese wäre ein Anstieg um 1,6% zu Buche gestanden. Dementsprechend lag das EBIT bei €191,1Mio. nach €202,7Mio. im Vorjahr, während das Nettoergebnis bei €148,1Mio. lag. Für das Gesamtjahr gibt sich das Unternehmen leicht optimistischer, das Umsatzwachstum wird nun bei ca +3% YoY gesehen (bisher: +1%). Die Capex soll hingegen €745Mio. betragen, nachdem hier bisher €725Mio. vorgesehen waren.
 
Q3/17: Umsatz: €1,1Mrd. (1,1e); EBITDA: €410,1Mio. (383,8e); EBIT: €191,1Mio. (166,3e) Ergebnis nach Steuern: €148,1Mio. (120,1e)
 



(25.10.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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