ATX-Trends: Kapsch mit Sambia-Auftrag (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Keine großen Bewegungen gab es gestern an den europäischen Börsen, die Anleger übten sich vor der heutigen Fed-Sitzung in Zurückhaltung. So gab es bei umsatzarmen Handel zwar leichte Zuwächse, richtige Stimmung wollte aber nicht aufkommen. Da konnte auch ein deutlich besserer ZEW-index in Deutschland die Kastanien nicht aus dem Feuer holen. Öl- und Gasproduzenten waren mit einem Plus von 0,6% die größten Gewinner, Anbieter von Nahrungsmitteln und Getränken  verbuchten mit einem Minus von 0,6% die größten Verluste. Auch Telekomwerte waren stark und schlossen 0,5% höher, getrieben wurde die Branche von Medienberichten über ein mögliches Zusammengehen von T-Mobile US und Sprint auf dem US-Markt.  Der belgische Chemiekonzern Solvay  will sein globales Polyamid-Geschäft an den deutschen Wettbewerber BASF   verkaufen, der Kaufpreis liegt bei 1,6 Milliarden Euro. Die Anleger reagierten eher verschnupft, Solvay gab knapp 1,4% nach. AstraZeneca profitierte von einer Kurszielerhöhung durch Berenberg, wo großes Umsatzpotential bei einem Krebsmedikament gesehen wird, und legte knapp 1,4% zu. Hugo Boss hingegen wurde durch eine negative Einschätzung durch Morgan Stanley belastet und gab 3,6% ab.
     
  • Umsatz- und impulsarm verlief der Handel in Wien, am Ende stand ein fast unveränderter Kurs beim ATX . Auf der Gewinnerseite waren die beiden Ölwerte zu finden, OMV gewann 0,7% dazu, Schoeller-Bleckmann konnte gar 1,5% höher schliessen. Eindeutiger Gewinner des Tages war RHI mit 3,2% Zuwachs. Uneinheitlich tendierten die Bankenwerte, während Raiffeisen 0,6% dazugewinnen konnte, musste Erste Group knapp 10% abgeben.
     
  • Auch in den USA herrschte eine abwartende Stimmung, die heutige Fed-Sitzung könnte Impulse auf die zukünftige Geldpolitik geben. In letzter Zeit hatte sich ja die Erwartung etwas gedreht, und mehr Marktteilnehmer als zuvor erwarten jetzt eine weitere Zinserhöhung noch in diesem Jahr. Am Handelsende standen geringe Zuwächse bei allen drei großen Indices. Sprint und T-Mobile US profitierten von den Spekulationen über eine Zusammenarbeit, T-Mobile legte fast 6,0% zu, Sprint schnellte gar um knapp 7,0% in die Höhe. Davon profitierten auch andere Unternehmen aus der Branche, Verizon legte ebenso wie AT&T rund 2,0% zu. Deutlich reduziert wurde das Kursziel für Nike , die Aktie zeigte sich davon eher unbeeindruckt und gab lediglich 0,3% ab.
     
  • Weiter nach unten ging es für den Ölpreis, Brent schloss 0,6% tiefer, WTI gab knapp 0,9% ab.  Der Handel in Gold verlief ebenfalls sehr umsatzarm und ohne größere Ausschläge, gegen Abend gab es leicht stärkere Kurse und der Preis pendelte sich bei rund 1.310 US-Dollar ein. Der Handel zwischen Euro und US-Dollar war hingegen deutlich volatiler, bevorzugt wurde die Gemeinschaftswährung die im späten Handel wieder die Marke von 1,20 zum Greenback erreichte.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite steht das Ergebnis der Fed-Sitzung heute Abend im Fokus. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.
     

Unternehmensnachrichten

Kapsch TrafficCom

erhielt von der Regierung Sambias einen landesweiten Konzessionsvertrag, der die Planung, Errichtung und den Betrieb von Systemen und Lösungen zur Verkehrsüberwachung, Geschwindigkeits- und Fahrzeugkontrolle sowie zur Registrierung von Fahrzeugen umfasst. Die unterschiedlichen Leistungsbestandteile werden in der Anlaufphase eines über 17 Jahre laufenden Vertrags Schritt für Schritt erbracht.

Kapsch TrafficCom hat für dieses Projekt ein 50/50-Gemeinschaftsunternehmen mit Lamise Trading Limited, einem sambischen Unternehmen mit Sitz in Lusaka gegründet. Für die ersten drei Jahre des Auftrags sind Umsätze zwischen 90 Mio. und 110 Mio. Euro zu erwarten. Der Vertrag ist mit der Unterschrift der sambischen Regierungsvertreter umgehend in Kraft getreten.



(20.09.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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