Das Laufen ist vielleicht die schönste, in jedem Fall aber die effizienteste Sportart, wenn es darum geht mit vergleichsweise geringem Aufwand Fitness und Ausdauer zu verbessern. Allerdings trainiert Laufen zwar bestimmte Organe/Organsysteme hervorragend, andere fast gar nicht. Die Belastung durch das Laufen ist monoton, es wird ein mehr oder weniger einfacher Bewegungsablauf hunderttausende Male wiederholt. Damit kommt es einerseits bei bestimmten Strukturen häufig zu Überlastungen während andere Strukturen praktisch gar nicht trainiert werden. Eine harmonische Ausbildung der gesamten Muskulatur des Körpers ist jedenfalls durch das Lauftraining nicht gegeben.
Mit alternativem Ausdauertraining (Schilanglaufen, Schwimmen, Radfahren, Inline-Skaten, (Berg-) Wandern, etc.) werden andere Muskeln auch trainiert, bzw. erfolgt ein Training des Herz-Kreislaufsystems, ohne die durch die stoßartigen Belastungen beim Laufen geforderten Strukturen weiter zu belasten. Mit Laufen erfolgt eine Kräftigung der Muskulatur nur dann, wenn das Ausgangsniveau sehr schwach ist.
Es ist aber ein Faktum, dass v.a. Frauen (die eben tendenziell eine schwächere Muskulatur haben) mit einem funktionalen Kräftigungstraining auch die Laufleistungen verbessern. Einerseits erfolgt das direkt durch eine dynamischere Schrittstruktur, andererseits auch indirekt durch die wegen einer besseren Stabilität im Hüft-, Knie- und Sprunggelenksbereich geringeren Verletzungsanfälligkeit.
Je näher ein Hauptwettkampf kommt und je höher das Leistungsniveau ist, umso spezifischer muss das Training dafür sein. Das gilt für Läufer, die gezielt auf einen wichtigen Wettkampf hin trainieren, aber auch diese sollten in der Vorsaison mit vielseitigem Training die Voraussetzungen für eine hohe Belastungsverträglichkeit schaffen und spezifische Belastungsreserven erhalten.