Sell in May? DAX bietet brauchbaren Bullen-Einstieg (trading-treff.de, Christoph Scherbaum)

Liebe Leserin, lieber Leser, ich weiß es auch: Mit dem Mai beginnt eine wichtige Phase am Markt. Ein altes Sprichwort sagt: „Sell in May und go away, but do not forget to return in September“. Darauf möchte ich hier eingehen und den aktuellen DAX-Chart heranziehen. Wo der Dow Jones in einigen Jahren stehen könnte, hatte ich ja bereits HIER veröffentlicht. Daher heute ein wenig mehr zum DAX.

Historie hinter „Sell in May“

Wer sich stur nach dem Spruch „Sell in May“ richtet, also alles im Mai verkauft und erst wieder im September Aktien kauft, der kann jetzt schon mit dem Lesen aufhören und sich anderen Dingen widmen.

Meine Meinung zu alten Sprichwörtern ist da – vorsichtig formuliert – eher skeptisch. Ich sage es mal so: Das kann ein guter Tipp sein, muss es aber nicht. Aber gilt das nicht für alle „Lebensweisheiten“?

Nehmen wir uns doch einfach mal die letzten fünf DAX-Jahre vor:

2016: 2. Mai 10123 1. September 10534 +4,1%

2015: 4. Mai 11620 1.September 10016 -13,8%

2014: 2. Mai 9556 1. September 9479 -0,8%

2013: 2. Mai 7961 30. August 8103 +1,8%

2012: 2. Mai 6710 31. August 6970 +3,9%

Ich weiß nicht, wie es Ihnen bei dieser Aufstellung geht, aber einen klaren Trend, dass es sich lohnen könnte, immer seine gesamten Long-Positionen im Mai zu schließen und dann im September zurückzukehren, kann ich da nur mit viel Phantasie erkennen.

Zugegeben: Das Jahr 2015 hat da schon etwas Erschreckendes, aber der Rest macht eigentlich einen zumindest nicht zu unfreundlichen Eindruck. Außerdem gibt’s ja in der Zeit zwischen Mai und September genug Schwünge, die mit entsprechender Sorgfalt gewinnbringend gehandelt werden können.

Sell in May im DAX?

Und da sind wir schon beim eigentlichen Thema, dem DAX. Denn zur Sorgfalt bei einem Trade gehört die Ermittlung des Chance-Risiko-Verhältnisse, wenn Sie diesen eingehen. Und hier kann Ihnen die Point&Figure-Charttechnik sehr hilfreich sein, ist doch die Kurszielberechnung simpel und eindeutig zu erledigen.

Der Blick auf den DAX zeigt uns in der Bulls-Eye-Broker-Einstellung mit aktuell 100 Punkten pro Kästchen ein Kursziel von aktivierten und bestätigten 14.000. Das nächste Verkaufssignal ergäbe sich bei Erreichen der 11.900.

 

Sell in May aus Sicht P&F
CRV beim aktuelle P&F Chartbild DAX

 

Bei aktuellen Notierungen von rund 12.600 Zählern bietet der deutsche Leitindex damit ein Verhältnis von Chance zu Risiko von 1400 zu 700 und damit vertretbare 2:1. Nur auf Eines sollten Sie unbedingt achten: Steuern Sie Ihre Positionsgröße immer so, dass Sie ein Erreichen des Stopps ohne Depotschlachtung und unter Bewahrung Ihrer Handlungsfähigkeit gelassen tolerieren können. Denn 700 Punkte in die falsche Richtung sollten nicht überhebelt mitgenommen werden.

Aber als Fazit lässt sich ziehen: Auf dem aktuellen Kursniveau bietet der DAX immer noch ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis für Bullen, wenn …ja wenn die Position nicht zu groß gewählt wird. Sell in May bietet für den DAX also durchaus brauchbare Bullen-Einstiege.

Dieser Beitrag von Jörg Mahnert wurde von trading-treff.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es Analysen, Wissen und Emotionen zum Trading.

Jörg Mahnert ist eit nunmehr 28 Jahren im Bereich Trading und Investment tätig. Seit 2001 macht er die in Deutschland zu Unrecht vernachlässigte Methodik Point&Figure-Charttechnik bekannt und veröffentlicht seine Analysen auf seiner Seite XundO.info und auf einigen etablierten Finanz-Portalen.

 



(23.05.2017)

Was noch interessant sein dürfte:

DAX – Feierlaune am Feiertag? (Deutsche Bank Morning Daily) (Charttechnik)



Sell, Buy, kaufen, verkaufen, Konsument, Verbraucher, Entscheidung, entscheiden, (© www.shutterstock.com)


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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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