ATX-Trends: VIG mit den Zahlen zum Q1 (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Zu Wochenbeginn tendierten die wichtigsten europäischen Indices leicht negativ, einzig der Londoner Footsie konnte, gestützt durch Bergbauaktien und ein schwaches Pfund, mit einem Plus den Tag beenden. Für die übrigen europäischen Börsen wirkte der starke Euro leicht dämpfend, sonst gab es kaum Impulse von der Konjunkturseite her, und auch von der Unternehmensseite her war der Nachrichtenfluss eher gering. Aus Branchensicht legten europaweit die Telekomaktien am stärksten zu, angeführt von Vodafone mit einem Plus von knapp 2,0%. Unter den Einzelwerten stand in Europa Clariant im Fokus, der schweizerische Chemiekonzern will mit dem texanischen Konkurrenten Huntsman zusammengehen und handelte zweitweise mehr als 9,0% im Plus, um dann 3,5% stärker aus dem Handel zu gehen. Positiv reagierten die Anleger auch auf die Nachricht, dass LafargeHolcim einen neuen CEO gefunden hat, der Zementkonzern konnte ein Plus von gut 6,0% erzielen.
     
  • In Österreich gab es einen positiven Wochenstart, der ATX bleibt im derzeitigen Umfeld eindeutig ein Outperformer und konnte auch gestern wieder 1,0% zulegen. Der Ölsektor führte hier die positive Stimmung an, OMV legte wieder beeindruckende 4,4% zu und profitierte von einer deutlichen Kurszielerhöhung durch Societe Generale . Auch Schoeller-Bleckmann war gestern stark. Ebenfalls sehr stark Semperit mit einem Plus von knapp 5,0%, und Porr knüpfte mit mehr als 1,7% an den starken Wochenausklang an. Schlusslicht im Index war Wienerberger , der Ziegelkonzern büßte 2,1% ein.
     
  • In den USA standen die Zeichen weiter auf Erholung, angesichts abebbender politischer Turbulenzen stand der Waffendeal mit Saudi-Arabien mit einem Gesamtvolumen von 110 Milliarden Dollar im Fokus der Anleger und alle drei großen Indices konnten eindeutig zulegen. Rüstungsaktien waren naturgemäß die Hauptprofiteure, Lockheed Martin sichert sich den größten Anteil an den neuen Bestellungen und schloss knapp 1,6% fester, auch General Electric und Raytheon schlossen deutlich höher. Boeing war mit einem Plus von 1,6% stärkster Titel im Dow Jones. Ford gab die Ernennung eines neuen CEO bekannt, was von den Investoren mit einem Kursplus von 2,0% belohnt wurde. Amgen hingegen gab in gleichem Ausmaß ab, der Biotech-Konzern muss weiter auf die Zulassung seines neuen Osteoporose-Mittels warten.
     
  • Öl konnte weiter zulegen und erreichte ein Vierwochenhoch, die Zeichen stehen auf einen Beschluss zur Verlängerung der Förderreaktion beim OPEC-Meeting am Donnerstag, wenngleich über die Dauer der Verlängerung scheinbar noch unterschiedliche Auffassungen herrschen. WTI stieg 0,8%, Brent legte 0,3% zu. Auch Gold war weiter im Aufwind, das Edelmetall schloss 0,4% höher bei 1.260 US-Dollar. Sehr stark war der Euro, positive Kommentare von Seiten der EU-Kommission zur europäischen Wirtschaft ließen die Gemeinschaftswährung auf über 1,125 zum US-Dollar steigen.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Märkte unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite wird heute der ifo-Index aus Deutschland veröffentlicht. Von der Unternehmensseite meldete VIG heute Früh Zahlen (Details siehe unten).

 

UNTERNEHMEN

Vienna Insurance Group

veröffentlichte heute Früh die Zahlen zum ersten Quartal 2017. Das Gesamtprämienvolumen erreichte in den ersten drei Monaten 2017 rund 2,72 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von +0,5 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2016. Weiterhin rückläufig entwickelte sich das Einmalerlagsgeschäft in der Lebensversicherung (-22,1 Prozent). Ohne Einmalerläge liegt die Prämiensteigerung bei +4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Krankenversicherung, die zu einem der erklärten Wachstumssegmente im Rahmen des Managementprogramms "Agenda 2020" gehört, konnten die Prämien am stärksten um +12,5 Prozent auf 150,7 Mio. Euro gesteigert werden. In der Kfz-Versicherung verzeichnete die Sparte Kaskoversicherung ein kräftiges Prämienplus von +10,7 Prozent (284,4 Mio. Euro), während die Prämien in der Haftpflichtversicherung um -0,6 Prozent (368,5 Mio. Euro) leicht zurückgegangen sind. Klare Steigerungsraten wiesen die sonstigen Sachversicherungen mit +6,8 Prozent (1,3 Mrd. Euro) und die Lebensversicherungen mit laufender Prämienzahlung +1,5 Prozent (666,6 Mio. Euro) auf.

Die Combined Ratio konnte im Berichtszeitraum um knapp einen Prozentpunkt auf 96,9 Prozent im Vergleich zu 97,8 Prozent im Jahr 2016 deutlich verbessert werden. Während die Schadenquote gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu gleich blieb, konnte die Kostenquote klar gesenkt werden.

 Der Gewinn (vor Steuern) betrug rund 110 Mio. Euro. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem 1. Quartal 2016 um +22,4 Prozent. Die zum 1. Quartal 2017 auf Gruppenebene der börsennotierten VIG errechnete Solvency II-Quote konnte auf rund 206 Prozent gesteigert werden.



(23.05.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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