Im jüngsten Quartalszahlen-Bericht von RWE (WKN: 703712 / ISIN: DE0007037129) fand ich zu Innogy (WKN: A2AADD / ISIN: DE000A2AADD2) diesen Hinweis: „Seitdem hält die RWE AG 76,8% an der Gesellschaft und führt sie als Finanzbeteiligung.“ Seitdem bezieht sich dabei auf den Börsengang (7. Oktober 2016). Das bedeutet dann, dass Innogy für die eigenen Schulden selber aufkommen muss…
Das Unternehmen ist gewissermaßen flügge geworden. Ich fand im RWE-Bericht auch diese Formulierung: „Ende Februar 2017 haben wir die rechtliche Übertragung unserer Schulden aus Senior-Anleihen auf innogy erfolgreich abgeschlossen.“ Da geht es um nicht weniger als 18 Anleihen – mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet rund 11 Mrd. Euro, so RWE.
Quelle: Quartalszahlen RWE
RWE und Innogy: 18 Anleihen mit Volumen von rund 11 Mrd. Euro übertragen
Die Erleichterung von Seiten des RWE-Managements ist regelreicht mit Händen zu greifen, Beispiel diese Formulierung: „Die Schuldenübertragung war damit die größte ihrer Art, die je von einem Unternehmen in Europa vorgenommen wurde.“ Genau – würde mich auch freuen, wenn „jemand“ solch eine Schuldenlast übernimmt. 18 Anleihen mit 11 Mrd. Euro Volumen weniger Schulden für RWE! Schöne Sache – für RWE und deren Aktionäre. Ob die Innogy-Aktionäre das auch so sehen, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Und hier noch das Zitat zum Tag:
„Daraus, wie du deine Töchter handeln siehst, schließe nicht auf ihren Verstand.“ William Shakespeare (1564 – 1616)
Ein Beitrag von Michael Vaupel
Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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