ATX-Trends: Strabag mit Q3 - Telekom mit Zukauf - RBI mit Personalnews (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Am Ende konnten die europäischen Börsen doch noch, beflügelt von guten US-Konjunkturdaten, ins Positive drehen und den Tag mit relativ deutlichen Zuwächsen beenden. Während des Tages verharrten viele der Indices mehr oder weniger an der Stelle, auch die Umsätze waren äußerst gering. Marktbeobachter erklärten das damit, dass viele vor dem italienischen Referendum zunächst einmal abwarten würden. Makroökonomische Daten aus Europa fielen gemischt aus. Die Wirtschaftsstimmung verbesserte sich zwar, allerdings hatten Analysten mit einem deutlicheren Anstieg gerechnet. Das Geschäftsklima trübte sich allerdings entgegen den Erwartungen ein. Die Inflation in Deutschland lag mit 0,8% im Jahresvergleich in den Erwartungen, aber immer noch deutlich unter den Zielvorgaben der EZB, die eine Inflation von knapp unter 2% als optimal für ein gesundes Wirtschaftswachstum betrachten würde.
     
  • Einen ähnlichen Verlauf wie der Großteil des europäischen Umfeldes zeigte der ATX , nach schwachem Beginn eine Erholung, allerdings kaum Bewegung, und am Ende doch noch der Sprung ins Glück mit einem positiven Schluss. Auch in Wien war der Handel unterdurchschnittlich gering, auch hier regierte die Skepsis. Für Bewegung sorgten Unternehmenszahlen. Der Markt war sich anscheinend lange Zeit nicht einig, wie die Ergebnisse von Porr zu interpretieren waren. Die Aktie zeigte eine hohe Volatilität, um dann gegen Ende mit einem leichten Minus von 0,4% aus dem Handel zu gehen. Besser aufgenommen wurden die Zahlen von s Immo, der Titel konnte 1,7% fester den Tag beenden. Die heimischen Ölwerte wurden durch rückläufige Ölpreise belastet, und die Bankwerte fanden keine klare Richtung. In den USA wurden, wie schon erwähnt, makroökonomische Daten veröffentlicht die Grund zur Freude waren und den Börsen wieder zu einem positiven Schluss verhelfen konnten. Die zweite Schätzung des BIP-Wachstums war mit 3,2% deutlich höher als erwartet und deutlich stärker als die erste Schätzung mit 2,9%. Ebenso stiegen die privaten Konsumausgaben mit 2,8% deutlicher als erwartet. Und auch das Verbrauchervertrauen wurde deutlich höher als allgemein erwartet gemeldet, es zeigte mit 107,1 einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vormonat, wo es bei nach oben revidierten 100,8 gelegen war. 
     
  • Öl musste gestern deutlich abgeben. Nachdem noch in der Vorwoche großer Optimismus bezüglich einer Einigung beim OPEC-Treffen zur Reduktion der Fördermenge geherrscht hatte, macht sich jetzt zunehmend Skepsis breit, vielleicht auch dadurch dass viele Investoren heuer schon zwei Mal in ihren Erwartungen enttäuscht und auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Brent 3,5% auf 46,57 USD nach und WTI reduzierte sich um 3,7% auf 45,32 USD. Die Industriemetalle litten gestern unter Gewinnmitgaben und mussten leicht abgeben, auch die Edelmetalle konnten angesichts der guten Wirtschaftsdaten nicht glänzen, Gold ging 0,4% tiefer bei USD 1.188 aus dem Handel. Der EUR konnte gegenüber dem USD trotz der guten Zahlen zulegen und handelte bei 1,065. Die Börsen in Asien zeigten ebenfalls wenig Bewegung, nachdem Tokio zwei Tage in Folge Verluste hinnehmen musste tendierte die japanische Börse über Nacht zu einem unveränderten Schluss, der Hang Seng konnte in leicht positives Territorium drehen.
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich unverändert indiziert. Auf der Makroseite werden diverse Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA gemeldet. Von der Unternehmensseite meldeten Strabag   die Zahlen (Details siehe unten).

UNTERNEHMEN

STRABAG SE

Legte heute Morgen die Ergebnisse für das dritte Quartal 2016 vor. Die Produktionsleistung lag dabei mit €3,9Mrd. um 4% unter dem Vorjahreswert, was vor allem auf Rückgänge in Zentral- und Osteuropa zurückzuführen ist. Der Auftragsbestand konnte jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 9% gesteigert werden auf €15Mrd., was vor allem auf einen starken Anstieg in Deutschland zurückzuführen ist, wo ein Zuwachs um 30% verzeichnet werden konnte. Das EBITDA konnte um 5% ggü. dem Vorjahr angehoben werden auf €293,6Mio. während das EBIT um 7% stieg auf €168,9Mio. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde beibehalten: Die Bauleistung soll ggü. dem Vorjahr etwas zurückgehen, die EBIT-Marge wird jedoch weiterhin bei 3% gesehen.


9M/16: Nettomietergebnis: €88,5Mio. (Vj.: 83,2); EBITDA: €68,7Mio. (Vj.: 65,2); EBIT: €170,5Mio. (Vj.: 76,1); Nettoergebnis: €119,8Mio. (VJ.: 28,2);

Raiffeisenbank International AG

Laut österreichischen Zeitungsmeldungen soll heute im Laufe einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der bisherige Risikovorstand der RBI Johann Strobl zum CEO der fusionierten RZB/RBI gekürt werden. Strobl kam 2007 von der Bank Austria zur RBI und ist seit 2013 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der RBI. Daneben soll der bisherige Aufsichtsratschef der RZB, Erwin Hameseder zum Aufsichtsratsvorsitzenden des kombinierten Instituts aufsteigen. Darüber hinaus gab es in polnischen Zeitungen Meldungen darüber, dass der geplante Verkauf der polnischen Tochter an die Aliorbank sich verzögern könnte, da der Hauptaktionäre, die polnische Versicherung PZU mehr Zeit für eine Entscheidung benötigt. Ursprünglich war davon die Rede, dass die RBI dem polnischen Regulator bis Ende November eine Entscheidung bezüglich des Verkaufs bekanntgeben musste. Bisher war die RBI hierzu in exklusiven Gesprächen mit Alior.

Telekom Austria
kauft weißrussische Festnetzanbieter Atlant/TeleSet, welches einen Umsatz von 16 Mio. Euro 2015 hatte.



(30.11.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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