ATX-Trends: Verbund nimmt sich in Sachen Mellach mehr Zeit (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Investoren in Europa agieren weiterhin zögerlich: in einem Handel, der ohne Impulse aus den USA auskommen musste, konnten die europäischen Börsen gestern leichte Zuwächse erzielen. Nachdem noch am Mittwoch an einigen Handelsplätzen das untere Ende der Seitwärtsbewegung getestet worden war, zeigten sich die Anleger gestern optimistischer ohne allerdings dem Handel genügend Momentum zu verleihen, die obere Schwelle der Seitwärtsbewegung anzutesten. Ein Durchbruch durch diese Schwelle, beim DAX beispielsweise bei 10.800 Punkten, könnte nach Ansicht vieler Marktteilnehmer der Startschuss zu einer Jahrendrallye sein. Aber noch fehlt die Kraft, und zum gegenwärtigen Zeitpunkt wiegen die Sorgen um den Ausgang des italienischen Referendums hemmend auf die Kauflust. Auch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der auf einem stabilen hohen Niveau von 110,4 Punkten veröffentlicht wurde, hatte zu wenig positiven Einfluss. Und auch Unternehmenszahlen bewegten nur einzelne Titel, und hatten zu wenig Durchschlagskraft um ganze Sektoren nach oben zu bringen. Im Mittelpunkt stand in Deutschland unter anderem die Titel von Lufthansa , die 1,5% abgeben mussten. Es wird aber von vielen Marktteilnehmern als durchaus positiv gesehen, dass der Vorstand den Piloten die Stirn bietet und bereit ist, Streikkosten von etwa 8 Millionen Euro pro Tag zu akzeptieren als den in den Augen vieler überzogenen Pensionsforderungen der Piloten nachzugeben. Thyssen-Krupp legte Zahlen vor, die als gemischt gewertet wurden, und schloss nach einer wilden Berg- und Talfahrt 0,2% tiefer. In Paris hatte der Cognac- und Whisky-Produzent Remy Cointreau überraschend gute Zahlen vorgelegt. Ein Großteil des überraschenden Gewinnes stammte aus dem sich wieder deutlich belebenden Geschäft in China mit hochwertigen Spirituosen. Die Aktien stiegen knapp 1%.
     
  • Auch der ATX zeigte sich befestigt und konnte den Handel knapp 0,4% stärker bei 2.524,18 Punkten beenden. Der US-Feiertag machte sich auch hier bemerkbar und Marktteilnehmer sprachen von einem „gelähmten“ Handel. In den Blickpunkt der Anleger rückten die Ergebnisse von Uniqa und CA Immo. Der Versicherer schloss mit einem Plus von 1,1%. Die Zahlen wurden vom Markt positiv bewertet, obwohl einige Analysten leicht enttäuscht waren und mehr erwartet hatten. Bei der CA Immo gab es hingegen ein Kursplus von 2,5%. Auch Wienerberger zählte zu den deutlichen Gewinnern im Index und konnte knapp 2,4% höher schließen. OMV profitierte weiter vom gestiegenen Ölpreis und gewann rund 1%. Die Banken schlossen fast unverändert, Erste Group legte 0,25% zu und Raiffeisen musste in kleines Minus von weniger als 0,1% verkraften.
     
  • Der Ölpreis reagierte sehr verhalten auf positive Signale des Irak zu einer möglichen Produktionskürzung und entwickelte sich uneinheitlich. Brent kostete am Abend 0,3% mehr, WTI hingegen verbilligte sich um 0,2%. Der Irak zeigte sich grundsätzlich bereit, seine Ölproduktion zu kürzen. Bisher hatte der zweitgrößte OPEC-Produzent auf eine Ausnahmeregelung auf Grund des Krieges gegen den IS gepocht. Der Euro konnte sich gegenüber Mittwoch, als er auf das tiefste Niveau seit Dezember 2015 gefallen war, leicht erholen und 0,2% zulegen.
     
  • Ähnlich wie die europäischen Börsen zeigten sich auch die asiatischen Märkte mit einer positiven Tendenz, ohne allzu große Gewinne zu erzielen. Auch hier gab es auf Grund des US-Feiertages einen deutlich reduzierten Handel, Tokio tendierte zu einem Plus von 0,3 %, Hong Kong war etwas deutlicher mit 0,6% im Plus.
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich unverändert indiziert. Von der Makro- als auch Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMEN

Verbund

verschiebt die Entscheidung über die Zukunft seines Gaskraftwerkes Mellach. "Wir brauchen mehr Zeit und die nehmen wir uns", sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag. Eine Entscheidung sei für die nächsten Wochen bis Monate zu erwarten. Sie bestätigte damit Informationen eines Insiders, der Reuters gesagt hatte, im Dezember werde es wahrscheinlich keine Entscheidung geben. Ursprünglich wollte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber vor Jahresende bekanntgeben, ob das Kraftwerk stillgelegt, eingemottet oder in einzelnen Komponenten oder insgesamt verkauft werden soll. - derstandard.at/2000048162118/Verbund-schiebt-Entscheidung-ueber-Kraftwerk-Mellach-auf-lange-Bank



(25.11.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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