ATX-Trends: Diverse Analysten glauben immer mehr an ein Ende des "Albtraums" bei den Bankaktien (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Nach einem überwiegend positiven Handelsverlauf wurden die Anleger gestern am Nachmittag unsanft überrascht: der ISM-Index der Einkaufsmanager aus dem verarbeitenden Gewerbe in den USA war mit einem Wert von nur noch 49,4 Punkten (erwartet waren 52,0) im August unter die Wachstumsschwelle gefallen und machte damit Hoffnungen auf eine Erholung an Europas Börsen zunichte. Die stark beachteten Unterindizes für Neuaufträge und Beschäftigung gaben zudem beide nach. An der Börse wurde damit die Möglichkeit einer Zinsanhebung im September wieder deutlich reduziert, was dem Dollar die Stärke der letzten Tage nahm. "Der heutige Rückgang kam überraschend und ist schwer zu erklären", hieß es von Volkswirten Durch seinen Rückgang dürfte der ISM-Indikator wieder Zweifel an der Erholung der US-Industrie sähen.Der Euro legte im Gegenzug deutlich auf knapp 1,12 Dollar zu. Der stärkere Euro ist für die exportabhängige Wirtschaft in Euroland belastend, die Indizes gingen in Folge am Nachmittag ins Minus. Der DAX schloss 0,6% tiefer bei 10.534 Punkten nach einem Tageshoch bei 10.676. Der ATX legte als europäischer Outperformer 0,9% zu, gesucht waren Erste Bank (+3,0%), AT&S (+2,3%) und Lenzing (+1,7%).
     
  • Bezüglich den Folgen des Brexit-Votums gab es dagegen positive Überraschungen: der britische Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie ist deutlich besser als erwartet ausgefallen. "Ein derart starker Anstieg sorgt eher für Fragezeichen", sagt ein Analyst. Denn nach dem Brexit-Entscheid habe man in der Industrie nicht mit einer derart starken Belebung der Auftragserwartungen gerechnet. Vor allem deswegen nicht, weil er sich zu einem großen Teil auf die Autoindustrie stütze. Der PMI für August ist mit 53,3 deutlich über dem Juli-Wert von 48,3 erschienen. Die Prognose ging nur von einem leichten Anstieg auf 49,5 aus. Damit scheinen die Folgen des Brexit-Votums immer geringer. 
     
  • Diverse Analysten glauben immer mehr an ein Ende des "Albtraums" bei den Bankaktien. Es wird zumindest eine Teilaufholung der zuletzt verzeichneten Underperformance europäischer Bankaktien erwartet. Zwar sei bei den fundamentalen Problemen keine unmittelbare Verbesserung zu erwarten, so die die Analysten mit Blick auf Strafzahlungen und die schwachen Gewinnmargen im Zinsgeschäft. Allerdings dürfte den Notenbanken klar geworden sein, dass es ihnen mit Geldmengenausweitung über Quantitative Lockerungen allein nicht gelingen werde, die Ziele zu erreichen. Das niedrige Kurs-Buchwert-Verhältnisses von nur 0,59 in der Branche ist außergewöhnlich. Ein ähnliches Bewertungsniveau sei im Tiefpunkt der Finanzmarktkrise 2009 sowie in der Griechenlandkrise 2012 erreicht worden. Der Stoxx-Bankenindex legte 0,8% zu.
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite  steht heute der US-Arbeitsmarktbericht für August im Fokus. Nach dem schwachen ISM (Industrie) von gestern wird dieser Datenpunkt besonders wichtig um die fortlaufende starke Wirtschaftsentwicklung der USA zu bestätigen. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.
     
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(02.09.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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