Blog Jochen Gold

Am Trainingsplan stand gestern Schwimmen und alle paar Monate kombiniere ich den Schwimmtermin mit einem Termin für Kelly beim Hundefriseur (http://dogstyling.at/ in Theresienfeld, sehr zu empfehlen!). Einfache Erklärung: das „Styling“ dauert rund 1,5 Stunden und anstatt zu warten ist es sinnvoller ins drei Minuten entfernte Aqua Nova zu fahren und dort im 25m Sportbecken zu trainieren.

Toller Plan, nur leider war das Sportbecken aufgrund von Bauarbeiten bis Anfang August gesperrt. „Was nun“ war die Frage der Stunde? Die nette Dame an der Kassa gab mir den Tipp doch in das Akademiebad in Wr. Neustadt zu fahren, die haben dort sogar ein 50m Sportbecken. Zurück ins Auto, Google nach der Adresse gefragt, Navi gefüttert und ab ins Akademiebad. Nach kurzer Verwirrung wo denn der Eingang nun ist, stand ich vor der Kassa. Es gab nur Tages- oder Halbtagskarten aber irgendwie dürfte ich ziemlich mitleidserregend ausgesehen haben und kam in den Genuss eines Studenten-Tickets um 3,20!

Das Studenten-Ticket war offensichtlich die Eintrittskarte in eine frühere Welt, denn das Akademiebad bot Nostalgie pur. Keine Spur von moderner Bäderarchitektur, die Kabinen und Kästchen aus den „guten“ alten Zeiten und überhaupt bot das Bad ein ganz spezielles Flair. Zuerst dachte ich ja ich bin der einzige Badegast (die Wolken war ziemlich dicht und hingen tief), doch als ich zum Sportbecken kam, sah ich noch fünf bis sechs Köpfe mit Badehauben und hörte die Kommandos des Schwimmtrainers am Beckenrand.

Das Becken war toll, das Wasser klar und absolut wohl temperiert. Platz war in Hülle und Fülle und dem Training stand absolut nichts im Wege. Lissi hat mir ein paar Technikeinheiten auf den Plan geschrieben und als erste „Trocken“-Übung bring ich immer mein Hirn in Schwung und lerne die einzelnen Sequenzen auswendig. Ich weiß, manche Leute drucken sich das ganze auf kleinen Zettel aus, laminieren den Ausdruck dann und kleben das Kunstwerk auf eine Trinkflasche. Ich probier’s immer nur aus dem Kopf. Ein- und Ausschwimmen ist leicht zu merken, aber der Rest dazwischen oftmals eine Herausforderung.

Lissi war offensichtlich sehr motiviert beim Schreiben, denn mein armer geschundener Körper war nicht in der Lage alles nach Plan umzusetzen. Das ist es wieder ein Vorteil keinen Zettel zu haben, denn wenn man eine Übung „vergisst“, dann kann man sie halt nicht machen, fast ohne schlechtes Gewissen. Auf jeden Fall war nach nur Kraulbeine, nur Kraularme, nur Links kraulen, nur rechts kraulen und wieder nur Kraulbeine (das ganze je 100m und zwei Wiederholungen) und den anschließenden 2 x 400m schnell-schnell-locker-langsam Krauleinheiten die Luft ziemlich draußen und ich rafte mich nur mehr zu 200m Ausschwimmen auf. Insgesamt 2,2km brachte ich hinter mich, wobei die Polar trotz richtig eingestellter Bahnlänge eine Fantasiedistanz von fast 3km anzeigte. Ähnlich wie beim Freischwimmen wird offensichtlich nicht jeder Schwimmstil erkannt und somit die Bahnen irgendwie gezählt. Aus dieser Aufzeichnung auch nur irgendwas herauszulesen ist leider unmöglich.

Das war auch der Schlusspunkt meiner Nostalgiereise und es war schon wieder an der Zeit Kelly abzuholen und danach weiter ins Geschäft zu fahren. Nur trainieren geht ja schließlich leider auch nicht!

Hakuna Matata

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