ATX-Trends: AT&S, Flughafen Wien, OMV im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Von ihrer freundlichen Seite zeigten sich gestern die europäischen Börsen und konnten den Tag durchwegs mit Zuwächsen beenden. Vor allem ein nachgebender Euro verlieh den Märkten Auftrieb. In der Branchenwertung hatten die Technologiewerte mit einem Plus von 1,7% die Nase vorn. Als schwächster Sektor schlossen die Reise- und Freizeitwerte mit einem Abschlag von knapp 0,2% im Minus. Hier waren die wieder aufkommenden Terrorängste Ursache für die leichten Verkäufe. Der französische IT-Dienstleister Atos plant die Übernahme des niederländischen Chipkarten-Herstellers Gemalto, geboten wird ein Aufschlag von 36 Prozent. Gemalto sprang daraufhin 34,5% in die Höhe, auch Atos verzeichnete einen Zuwachs von gut 7,1%. Unibail Rodamco sackte hingegen knapp 4,1% ab, der angestrebte Zukauf des australischen Unternehmens Westfield Corporation wurde von den Anlegern nicht goutiert. Gesucht war auch RWE mit einem Tagesgewinn von 2,5%, der Zuwachs wurde mangels neuer Meldungen vor allem charttechnisch begründet. Die Berg- und Talfahrt des Möbelhändlers Steinhoff wurde fortgesetzt, gestern ging es für den Titel wieder 27,8% nach oben.

Gegen den europäischen Trend schwächer tendierte gestern der ATX mit einem Minus von 0,4%. AT&S war wieder sehr stark und verzeichnete einen Aufschlag von 7,7%. Auch Semperit konnte deutlich zulegen, der Gummihersteller profitierte von einem positiven Analystenkommentar durch die RCB und beendete den Tag mit einer 5,0% höheren Notierung. OMV litt unter der Explosion einer Gasstation in Niederösterreich und gab 2,1% ab. Dem Ölkonzern gehören 51% am Betreiber der Gas-Pipeline, durch den Ausfall des Knotenpunktes haben sich auch die Gaspreise nahezu verdoppelt.

In den USA herrschte wieder Rekordlaune, sowohl Dow Jones als auch S&P500 erklommen neue Höchststände, lediglich der Nasdaq -Index musste leicht abgeben. Die Hoffnung auf die Umsetzung der Steuerreform beflügelte die Investoren, auch die heutige Leitzinsentscheidung, bei der mit einer Anhebung der Zinsen gerechnet wird, trug ihren Teil dazu bei. Besonders Bankentitel profitierten von der Aussicht auf höhere Zinsen, Goldman Sachs beispielsweise schloss 3,0% stärker. Boeing profitierte von positiven Kommentaren durch JPMorgan und der Meldung dass der Konzern in Zukunft deutlich höhere Dividenden zahlen will und schloss 2,4% stärker. 3M stellte den Anlegern kräftige Zuwächse für das kommende Jahr in Aussicht, angesichts der starken Entwicklung in letzter Zeit entschlossen sich aber viele dazu, Gewinne mitzunehmen und der Titel fiel 1,1%. Mattel rechnet mit einem schwachen Weihnachtsgeschäft und büßte 4,9% ein.

Der Ölpreis musste gestern den jüngsten Zuwächsen Tribut zollen, für Brent ging es knapp 2,1% nach unten, WTI schloss 1,5% schwächer. Gold hatte gestern einen im Vergleich zu den letzten Tagen volatilen Handel, am Ende stand ein nahezu unveränderter Kurs von 1.244 US-Dollar. Der Euro musste im Tagesverlauf deutlich abgeben, gegen Abend war die Gemeinschaftswährung den Anlegern rund 1,174 US-Dollar wert.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden Inflationszahlen aus den USA gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Flughafen Wien

Im November 2017 stieg das Passagieraufkommen der Flughafen-Wien-Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) um 2,6% auf 2,2 Mio. Reisende. Kumuliert von Jänner bis November 2017 nahm das Passagieraufkommen um 7,2% auf 28,7 Mio. Reisende zu. Der Standort Flughafen Wien entwickelte sich mit einem Passagierplus von 4,7% von Jänner bis November 2017 ebenfalls positiv.



(13.12.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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