ATX-Trends: RHI mit Abfindungsangebot und neuer Führungsstruktur, Strabag News zu Deripaska (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Mit leichten Verlusten beendeten die wichtigsten europäischen Börsen den Handel am Freitag und damit blieben die Anleger weiterhin auf der eher abwartenden Seite. Nachdem zuletzt vor allem die Turbulenzen am Ölmarkt für Vorsicht gesorgt hatten, konnten die eher durchwachsenen Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks auch zum Wochenschluss die Investoren aus der Defensive locken. Bester Wert im EuroStoxx war Ahold Delhaize mit einem Kursplus von 3,7%, Einzelhandelskonzern profitierte von einer deutlichen Kurszielerhöhung durch JPMorgan. Bei ASML sieht Merrill Lynch ein Verdoppelungspotential bis 202o, Europas größter Chipzulieferer legte daraufhin 2,3% zu.  Nachdem der irische Staat während der Finanzkrise Milliarden in die Rettung von Allied Irish Bank gesteckt hatte, wurde jetzt ein Viertel der Anteile an die Börse gebracht. Der Ausgabepreis lag bei 4,40 EUR, schließen konnte der Wert deutlich höher bei 4,64 Euro. Von Interesse wird in der kommenden Woche der deutsche Ifo-Index sein, der bereits heute gemeldet wird. Am Donnerstag stehen europaweite Vertrauenszahlen zur Veröffentlichung an, ebenso der deutsche Verbraucherpreisindex, ehe am Freitag dann die Arbeitslosenrate in Deutschland und die Inflationszahlen innerhalb der Eurozone die Aufmerksamkeit auf sich zeihen werden.
     
  • Auch der Wiener Markt konnte sich am Freitag dem schwachen europäischen Umfeld nicht entziehen und der ATX schloss rund 0,7% tiefer. Massiv unter Druck kam nach der Vorlage von Zahlen Zumtobel , der Leuchtenhersteller schloss 1,0% tiefer. Vor allem die Umsatzzahlen bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Auch die beiden Bankenwerte schwächelten, Raiffeisen gab rund 1,5% ab, Erste Group verlor im gleichen Ausmaß. Auch Verbund musste deutlich abgeben und beendet den Handel knapp 2,3% schwächer. Gegen den allgemeinen Trend sehr stark war voestalpine , der Stahlkonzern konnte knapp 1,4% zulegen. Tagesgewinner im prime market war Semperit mit einem Plus von knapp 2,7%.
     
  • Auch in den USA herrschte Zurückhaltung, wenngleich hier S&P500 und Nasdaq den Tag doch mit einem leichten Zuwachs beenden konnten. Die zuletzt schwächelnden Technologiewerte erwiesen sich mit einem Plus von 2,0% als die deutlichen Wochengewinner. Von den positiv bestandenen Stress-Tests konnten die Bankenwerte nicht profitieren, sie gaben allesamt leicht nach, für Goldman Sachs ging es sogar mehr als 1,0% nach Süden. Visa profitierte von einer Kapitalmarktveranstaltung am Vortag und legte als stärkster Dow-Wert 1,7% zu. HomeDepot musste hingegen den schwächer als erwartet gestiegenen Neubauverkäufen Tribut zollen und verlor 2,7%. Bereits heute werden die Auftragseingänge langlebiger Güter gemeldet, morgen folgen dann der CaseShiller Hauspreisindex sowie das Verbrauchervertrauen. Neben den schwebenden Hausverkäufen am Mittwoch und der 3. Schätzung des BIPs am Donnertag werden vor allem die privaten Konsumausgaben am Freitag von Interesse sein, ebenso die zum Wochenausklang folgenden PCE Inflationszahlen und der Chicago Einkaufsmanagerindex.
     
  • Die Ölpreise zeigten sich hoch volatil und erholten sich letztlich weiter, WTI schloss den Tag 0,6% höher, Brent konnte 0,7% zulegen. Allerdings war das trotzdem die fünfte negative Woche in Folge. Gold konnte sich weiter leicht erholen, was auch durch den schwächeren Dollar unterstützt worden sein dürfte. Der Preis für eine Unze lag am späten Abend 0,5% über dem Vortagsniveau. Der Dollar gab am Freitag auf breiter Front nach, vor allem gegen den Euro. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1197 zum US-Dollar gehandelt. Zulegen konnte das Pfund, nachdem die Chancen einer baldigen Zinserhöhung in den Augen einiger Analysten deutlich gestiegen sind.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus . Von der  Makroseite stehen diverse US-Konjunkturdaten auf der Agenda. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMEN

RHI

Festgelegt wurde mittlerweile das gesetzlich vorgeschriebene Abfindungsangebot für bestehende RHI-Aktionäre, die beim Merger nicht mitmachen möchten: 26,5 Euro wurden errechnet - der letzte Schlusskurs liegt bei 30,16 Euro. "Basis der Bewertung ist eine reine Stand-alone-Betrachtung der RHI ohne Einbeziehung der Synergien bei Zustandekommen der geplanten Transaktion", heißt es in der Aussendung. Weitere Details zur Transaktiono für die grenzüberschreitende Verschmelzung werden für spätestens 30. Juni angekündigt.

Festgelegt ist nun auch die künftige Führungsstruktur - der RHI-CFO Barbara Barbara Potisk-Eibensteiner nicht mehr angehören wird: Das EXECUTIVE MANAGEMENT TEAM (EMT) von RHI-Magnesita wird von Stefan Borgas als Chief Executive Officer (CEO), derzeit CEO und Mitglied des Vorstands bei RHI, geleitet werden. Octavio Lopes, derzeit CEO bei Magnesita, wird die Rolle des Chief Financial Officer (CFO) bei RHI-Magnesita übernehmen

Strabag

Die Partnerschaft zwischen Oleg Deripaska und der Strabag, dem Baukonzern von Hans Peter Haselsteiner, dürfte zu Ende gehen. Eine Neuordnung der Eigentümerstruktur wird laut “Kronen Zeitung” (Samstag) seit Wochen verhandelt, eine Entscheidung solle in den nächsten Tagen bekanntwerden.



(26.06.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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