ATX-Trends: Strabag legt die Zahlen zum Geschäftsjahr 2016 vor (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Relativ ereignislos plätscherte gestern der Handel  in Europa dahin, gegen Ende des Tages drehten die wichtigsten Indices noch ins Plus und konnten damit ihre Gewinne vorm Wochenauftakt weiter halten. Heute steht die Zinssitzung der EZB im Mittelpunkt des Interesses, man erwartet sich vor allem von den Formulierungen Hinweise, dass die Währungshüter ebenfalls einen positiveren Eindruck von der Wirtschaftsentwicklung gewonnen haben.
     
  •  Credit Suisse sorgte mit der Ankündigung einer Kapitalerhöhung anstatt des Börseganges des Privatkundengeschäftes für frischen Wind und schloss 2,7% höher. Air Liquide konnte im ersten Quartal einen kräftigen Umsatzsprung vermelden und gehörte mit einem Kursplus von 1,1% zu den attraktivsten Werten im EuroStoxx 50. Der französische Luxuskonzern Kering präsentierte stärkere Zahlen als allgemein erwartet und wurde dafür mit einem Zuwachs von knapp 10% belohnt.
     
  • Den sechsten Handelstag in Folge mit Zuwächsen gab es gestern in Wien, und damit hat der ATX den höchsten Stand seit Februar 2011 erreicht. Auch hier war der Handel über weite Strecken äußerst ruhig, gegen Tagesende folgte dann der leichte Aufschwung ins Positive. Unterstützung kam dabei von den Ölwerten, Schoeller-Bleckmann schloss 2,6% höher, die OMV konnte 0,6% zulegen. Aber auch die Banken halfen kräftig mit, die Erste Group konnte ein Plus von 1,3% erzielen, RBI ein solches von 1,4%. Größter Gewinner im prime market war zur Wochenmitte Agrana , nach einer Kaufempfehlung durch die Erste Group konnte der Zuckerhersteller 4,3% höher schließen. Unter Druck geriet Porr , der Baukonzern schloss den Handel 1,7% tiefer.
     
  • Die angekündigte Steuerreform der Trump-Administration bewegte die Märkte kaum, als sie im späten Mittwochhandel bekanntgegeben wurde war sie eher dazu angetan, die Stimmung zu dämpfen, da von den phänomenalen Ankündigungen wenig überblieb und große Skepsis besteht, ob diese Pläne durch den Senat zu bekommen sind. Der Dow Jones schloss 0,1% tiefer, der Nasdaq -Index unverändert nachdem im Tagesverlauf ein neues Allzeithoch erreicht worden war.
     
  • Öl erlebte einen ziemlich volatilen Tag, nach anfänglichen Verlusten kam es durch die Verlautbarung, dass die Lagerbestände in den USA sich weiter verringert hätten, zu kurzfristig starken Zuwächsen, die allerdings dann wieder abgegeben wurden. Am Ende des Tages standen ein Minus von 0,1% bei WTI und ein solches von 0,5% bei Brent zu Buche. Gold erlebte einen ruhigen Tag und konnte gegen Ende leicht zulegen, der Tagesgewinn betrug 0,4%. Der Euro geriet leicht unter Druck, am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,0876 US-Dollar und damit rund 0,5% weniger als noch am Vorabend. In Asien schliessen die Börsen mit leichten Abschlägen. Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht schwächer indiziert.
     

UNTERNEHMEN


Strabag  

Der heimische Baukonzern veröffentlichte heute Morgen die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016. Die Produktionsleistung sank dabei um knapp 6% ggü. dem Vorjahr auf €13,5Mrd., während auch der Umsatz um 6% zurückging auf €12,4Mrd. Dies ist vor allem auf eine niedrigere Bautätigkeit in Osteuropa zurückzuführen, das im Vorjahr vom Auslaufen der aktuellen Abrechnungsperiode des EU-Strukturfonds profitierte. Vor allem aufgrund neuer Großaufträge aus Deutschland konnte jedoch der Auftragsstand mit €14,8Mrd. einen neuen Rekordwert erreichen (+13% YoY). Das EBITDA konnte um 5% gesteigert werden auf €855,2Mio., während das EBIT um 25% anzog auf €424,9Mio. Das Nettoergebnis kontne sogar um 78% gesteigert werden auf €277,7Mio., weswegen die Dividende auch auf €0,95/Aktie erhöht werden soll (Vj.: €0,65/Aktie). Auch für 2017 zeichnet sich das Unternehmen optimistisch, die Bauleistung soll auf zumindest €14Mrd. steigen, die EBIT-Marge wird bei mindestens 3% gesehen.

Umsatz: €12,4Mrd. (Vj.: 13,1); EBITDA: €855,2Mio. (Vj.: 816,1); EBIT: €424,9Mio. (Vj.: 341); Nettoergebnis: €277,7Mio. (Vj.: 156,3)



(27.04.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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